Kastanien-Weizenvollkornbrot mit Sauerteig

Dieses Brot führt dich direkt in das Abenteuer, das sich Herbst nennt.

by Madam Rote Rübe
Madam Rote Rübe - Kastanien-Weizenvollkornbrot mit Sauerteig - ohne Hefe

Tauchen wir in die geheimnisvolle Nebelwand ein, die, wenn sie sich verzogen hat, ein leuchtendes Blättermeer offenbart. Da bleibt keine Zeit für Melancholie, es geht darum, eine gute Zeit zu haben. Und die haben wir sicherlich, wenn wir in eine köstliche Schnitte hineinbeißen, die unsere tiefe, dauerhafte Zuneigung zu Esskastanien offenbart.

Vielleicht kannst du sie bereits riechen? Diesen Geruch von Kastanien, der an brutzelnde geröstete Kastanien auf den Jahrmärkten erinnert. Auch eine Möglichkeit, falls du sie geröstet in dieses Brot geben möchtest, gewinnst du eine immense Schippe zusätzlicher Aromen. Habe ich schon erwähnt, dass ich Esskastanien liebe?

Gutes Kastanien-Weizenvollkornbrot kann so einfach sein.

Brot kommt auch hervorragend ohne Hefe aus. Ohne Hefe, dafür mit aktivem Roggen-Anstellgut zubereitet, ziehst du dieses tolle Kastanien-Weizenvollkornbrot aus dem Ofen. Ehrlich, probiere es aus, denn der Sauerteig und die Kastanien verleihen ihm einen unverwechselbaren Geschmack. Mit seiner leicht warmen und nussigen, süßen und gleichzeitig herzhaften Krume ist es wunderbar köstlich.

Ohne viel Aufwand genießen wir ein bekömmliches Rezept, an das sich jeder wagen kann, der in das Sauerteig-Unterfangen springen möchte. Am besten setzt du deinen Vorteig abends oder früh morgens an und schiebst es dann etwa dreizehn Stunden später in den Ofen. Oh ja, es fühlt sich großartig an, das frisch gebackene und traditionelle Brot in den Händen zu halten. Schön braun, duftend und knusprig.

Nehmen wir die schlichte Variante. Die Ess-Kastanien, nur gedämpft und geschält, müssen lediglich in einem Mixer mit ein wenig Olivenöl klein gehackt und dem Teig beigegeben werden. Damit lässt sich gut in das Abenteuer Herbst starten.

Madam Rote Rübe - Kastanien-Weizenvollkornbrot mit Sauerteig - ohne Hefe
Madam Rote Rübe - Kastanien-Weizenvollkornbrot mit Sauerteig - ohne Hefe

Kastanien-Weizenvollkornbrot mit Sauerteig

Zutaten für: 2 Teiglinge á 1000 g
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

Sauerteig:

  • 335 g Weizenvollkornmehl
  • 240 g Wasser, 50°C
  • 95 g Roggen-Anstellgut

Hauptteig:

  • Sauerteig
  • 670 g Weizenvollkornmehl
  • 465 g Wasser, 40°C
  • 22 g Meersalz
  • 20 g Honig
  • 135 g Ess-Kastanien (Maronen), geschält und gegart
  • 20 g Olivenöl

So geht es

Für den Sauerteig Weizenvollkornmehl und Wasser in einer Schüssel mit einem Löffel vermischen. Anstellgut hinzufügen und gründlich untermischen. Abgedeckt etwa 10-12 Stunden bei einer Raumtemperatur von 20-22 °C reifen lassen.

Die Kastanien mit Olivenöl in einem Mixer zerkleinern, sodass die größten Stücke etwa 0,5 cm groß sind.

Für den Hauptteig Weizenvollkornmehl, Wasser, Sauerteig, Salz und Honig von Hand vermischen, bis ein homogener Teig entstanden ist. Etwa 8 Minuten kneten, dann die Kastanienmasse dazugeben und weitere 5 Minuten gründlich unterarbeiten. Der Teig ist geschmeidig und löst sich vollständig von der Schüssel. Bei Raumtemperatur von 22-24 °C 60 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Den Teig halbieren. Die Teiglinge auf einer bemehlten Arbeitsfläche dehnen und falten und dabei rundwirken. Zu Teigkugeln mit glatter Oberfläche formen. Mit Schluss nach unten in 2 gründlich bemehlte Gärkörbe von 20 cm Durchmesser setzen und  in einem Plastikbeutel 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, bis sie fast Vollgare erreicht haben.

Den Backofen mit dem Backblech auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Brote mit Schluss nach oben vorsichtig auf das heiße Backblech geben, in die Mitte des heißen Backofens schieben und 10 Minuten bei 250 °C backen. Nach 1 Minute Dampf in den Ofen geben, nach weiteren 5 Minuten die Backofentür öffnen und die Schwaden ablassen. Die Temperatur auf 200°C herunterregeln und etwa 35 Minuten backen. Fingerklopfprobe nicht vergessen. Herausnehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.

Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.

Übrigens, ohne viel Aufwand kannst du dieses Brot mit den Esskastanien zubereiten. Im Handel gibt es sie fix und fertig – gegart, geschält und vakuumiert. Hab viel Freude beim Backen.

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24 Kommentare

Claudia 2. Oktober 2020 - 7:12

Guten Morgen liebe Sigrid,
was für ein köstliches Brot hast Du wieder gebacken! Ich rieche den Duft und er macht mich hungrig :O) Deine bilder dazu sind wieder herrlich anzuschauen und man bekommt Lust aufs backen! Leider haben wir die Kastanien geröstet und so aufgefuttert, daß ich warten muss, bis ich frische habe *lach*
Ich wünsche Dir einen guten Start in ein schönes gemütliches und buntes Oktoberwochenende!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

Antworten
Madam Rote Rübe 2. Oktober 2020 - 11:13

Liebe Claudia,
wie klasse, Du hast schon geröstete Kastanien gegessen, lecker. Nun ja, die Kastanienzeit beginnt ja erst und so ergeben sich bestimmt noch so manche Gelegenheiten, um dieses Kastanienbrot zu backen. Ich freue mich sehr über Deine netten Worte, hab herzlichen Dank dafür.
Auch Dir wünsche ich einen wunderschönen farbenprächtigen Oktober.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Irmi 2. Oktober 2020 - 10:05

Liebe Sigrid, deine Brote schauen immer köstlich aus, dieses auch. Kastanienbrot habe ich noch nie gebacken. Ich freue mich auf weitere tolle Rezept-Ideen von dir.
Schönes Wochenende wünscht Dir von Herzen
Irmi

Antworten
Madam Rote Rübe 2. Oktober 2020 - 11:15

Liebe Irmi,
hab vielen Dank für dein Kompliment, darüber freue ich mich sehr. Du wärst erstaunt über dieses Kastanienbrot, es ist sooo easy zu backen und fein.
Auch dir wünsche ich ein sonniges Herbstwochenende,
liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Turbohausfrau 2. Oktober 2020 - 18:12

Es tut mir gerade richtig leid, dass ich keinen Sauerteig habe. An Kastanien würde es ja nicht mangeln. Ich kenne echt keinen Bäcker, der hier in Wien ein Brot mit Kastanien backen würde, was ich sehr begrüßen würde.

Antworten
Madam Rote Rübe 3. Oktober 2020 - 10:13

Hallo Susi,
das glaube ich dir gerne, so ein Brot schmeckt wirklich gut. Aber so ist es, jede Region hat ihre Besonderheiten, bei uns gibt es um diese Jahreszeit vieles mit Kastanien wie Kastanienbrot, -saumagen oder -würste, da hat man sich vor allem in der Vorderpfalz allerhand ausgedacht.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Heidi 2. Oktober 2020 - 19:49

Das Brot sieht wie immer sehr lecker aus. Und hört sich interessant an.
Kastanien mit Rosenkohl habe ich schon gegessen auch Muffins mit Kastanienmehl.
Aber ansonsten verwende ich Kastanien selten bis nie ;9
LG heidi

Antworten
Madam Rote Rübe 3. Oktober 2020 - 10:15

Vielen Dank, liebe Heidi,
vielleicht ändert sich das ja noch. Ich mag sie auch pur als Knabberei, allerdings müssen sie dann ganz heiß aus dem Topf kommen, sonst lassen sie sich nicht gut schälen.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Sturm, Tina 4. Oktober 2020 - 0:21

Guten Abend liebe Sigrid,
ich habe noch nie etwas mit Kastanien gemacht und Brot interessiert mich sehr. Ich habe eine Frage zu den Kastanien Du meinst die speziellen Esskastanien, richtig.
Herzliche Grüße von Tina Sturm

Antworten
Madam Rote Rübe 4. Oktober 2020 - 8:32

Liebe Tina,
gut, dass du nachgefragt hast, ich habe es gleich im Rezept ergänzt. Ja, ich meine Esskastanien oder auch Maronen, die du dir selbst zubereiten kannst, die allerdings auch fix und fertig geschält, gegart und vakuumiert im Handel zu erhalten sind. Damit ist dieses Brot dann ganz leicht und ohne viel Aufwand herzustellen.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Benita 29. April 2021 - 21:07

Liebe Sigrid,
Durch was könnte man die Kastanien ersetzen? Mir ist es immer lieb, wenn ich keine speziellen Zutaten benötige für meine Brote. Weiß auch gar nicht, in welchem Laden ich die bekomme…
Gruß, Benita

Antworten
Madam Rote Rübe 30. April 2021 - 7:36

Liebe Benita,
da momentan keine Kastanienzeit ist, lass sie einfach weg. Die Menge kann auch durch Kartoffeln und Süßkartoffeln ersetzt werden, hier achte nur auf die Flüssigkeitsmenge. Oder wie wäre es mit einer Kerne-Nussmischung?
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Das Mädel vom Land 5. Oktober 2020 - 9:24

Ich liebe sie auch, Kastanien … Da freue ich mich auch schon wieder 🙂 Dein Brot jedenfalls probiere ich aus – die fertig geschälten Maroni sind eh immer wieder mal bei mir daheim, ich mag sie so gern als Snack zwischendurch …
Alles Liebe vom Mädel!

Antworten
Madam Rote Rübe 5. Oktober 2020 - 12:33

Liebe Maria,
da bin ich gespannt, was du zu diesem Brot als Kastanien-Feinschmeckerin sagen wirst, wenn du es ausprobieren solltest. Hab vielen Dank für deinen netten Kommentar.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Diana 7. Oktober 2020 - 19:35

Liebe Sigrid, ich habe bis jetzt nie Kastanien Brot gegessen. Dein Brot sieht wunderbar aus…wie gerne hätte ich jetzt eine Scheibe zum Probieren.
LG, Diana

Antworten
Madam Rote Rübe 8. Oktober 2020 - 8:36

Liebe Diana,
dann wünsche ich dir, dass du mal die Gelegenheit bekommst, so ein Kastanienbrot zu essen. Das hat eindeutig etwas für sich.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Christel 9. Oktober 2020 - 16:33

Das Brot ist fantastisch. Es schmeckt nussig, ist schön feucht, passt toll in diese Jahreszeit und hält lange frisch. Ich habe ein großes Brot aus dem gesamten Teig im gusseisernen Topf gebacken. Das gibt es ab sofort öfter.

Antworten
Madam Rote Rübe 10. Oktober 2020 - 7:50

Liebe Christel,
wunderbar, so eine fantastische Rückmeldung, ich freue mich sehr darüber, dass es dir so gut gelungen ist. Hab vielen Dank. Bisher standen bei vielen die gusseisernen Töpfe meist im Keller rum, aber zum Brotbacken kommen sie wieder an die frische Luft, dafür sind sie einfach ideal.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Tabea 27. Oktober 2020 - 13:24

Hallo Sigrid,
was auch immer eben mir los ist, dass meine Teige einfach zu weich werden. Ich hatte sogar weniger Wasser rein als angegeben und noch im Nachhinein einiges an frisch gemahlenem VKmehl rein, aber dennoch ist er nach dem Kneten jetzt sehr weich, sodass ich keine frei geschobenen Brote daraus backen kann.
Würde es im Römertopf versuchen. Ich finde da dauern das Brot aber immer viel länger drin, dadurch, dass da ein Deckel drauf ist.
Ist das bei dir auch so? Oder hast du noch nie im Römertopf eins gebacken?
Danke dir und viele liebe Grüße, Tabea

Antworten
Madam Rote Rübe 27. Oktober 2020 - 16:28

Hallo Tabea,
ich kann mir gut vorstellen, dass dich das fuchst, wenn der Teig immer zu weich wird. Bei Vollkornmehl ist es so, dass je gröber es gemahlen ist, umso schlechter nimmt es Wasser auf. Bei meiner vorhergehenden Getreidemühle mahlte diese im Gegensatz zu meiner jetzigen die Körner relativ grob, selbst die feinste Stufe. Du solltest allerdings berücksichtigen, dass der Teig nach dem Kneten sowieso meist weich ist und beim Gehen im Gärkörbchen noch anzieht.
Im Römertopf habe ich bisher kein Brot gebacken, da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. In meinem gusseisernen Topf oder auch Keramiktopf mit Deckel backt es allerdings nicht besonders viel länger. Dies sind kleine Öfen im Backofen vom Prinzip her. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deiner Ursachensuche.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Tabea 28. Oktober 2020 - 22:35

Hallo Sigrid,
Danke für die Tips.
Ich habe eine Komo Mühle. Ich finde das Mehl eigentlich schon fein. Ich muss einfach mit dem Wasser in Zukunft sparsamer sein.
Das Ergebnis ist im Römertopf aber gut geworden. Es ist schön aufgegangen und es schmeckt uns gut.
Danke für das tolle Rezept.
Ist das bei dir auch so, dass die Kruste nach dem Backen schön kross ist, aber am nächsten Tag ist sie es nicht mehr. Wie lagerst du es?
Danke für deine stets treue Hilfestellungen.
Alles Liebe, Tabea

Antworten
Madam Rote Rübe 29. Oktober 2020 - 7:51

Hallo Tabea,
das habe ich doch gerne getan, ich freue mich, wenn ich helfen kann. Deine liebe Rückmeldung beweist mal wieder, dass die Wasser-Aufnahmefähigkeit des Mehls doch sehr schwankt. Es hilft allerdings schon, wenn du das Wasser in kleinen Mengen hinzufügst und schaust, wie dein Teig darauf reagiert. Du könntest auch generell mit einem Nullteig, also einen Autolyseteig, arbeiten. Mehl und Wasser kurz vermischen und 30-60 Minuten aufquellen lassen, das erleichtert die Arbeit mit dem Teig sehr.
Wunderbar, dass dein Brot perfekt aus dem Römertopf sprang, eine schöne Belohnung für die Mühe.
Bei mir ist das mit der Kruste auch so, obwohl die Roggenbrote sind meist auch am nächsten Tag knusprig, aber da liegen sie auf einem Kuchengitter für ein bis zwei Tage und die Kruste kann die Feuchtigkeit abgeben. Doch alle anderen Brote lassen stark nach. Das ist jedoch normal, denn die Feuchtigkeit aus der Krume wandert in die Kruste hinein.
Ich wickele vorzugsweise mein Brot in ein Küchentuch hinein und lagere es in einem Leinenbeutel.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Benita 30. April 2021 - 6:37

Liebe Sigrid,
Könnte ich die Maronen weglassen oder durch etwas ersetzen dass man eher zuhause zur Hand hat?
Gruß, Benita

Antworten
Madam Rote Rübe 30. April 2021 - 7:33

Liebe Benita,
klar, momentan ist ja auch keine Maronenzeit, du kannst also ohne weiteres die Maronen weglassen oder durch Kartoffeln oder Süßkartoffeln ersetzen. Nur bei den letztgenannten sei etwas vorsichtiger mit der Flüssigkeitszugabe.
Liebe Grüße
Sigrid

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