Frühlingskräuterwanderungen verführen zum Sammeln von jungen, zarten Blättern wie Scharbockskraut, Wegerich, Minze, Löwenzahn, Giersch, Brennnesseln, Taubnessel, Schafgarbe, Wiesenschaumkraut, Gänseblümchen, Hopfen, Gänsefinger-kraut, Vogelmiere, Sauerampfer, etc. Als echte Alleskönner schätzte man schon im Mittelalter ihre heilenden Kräfte. Ihre Vitalität verströmen sie heute noch im Kräuterschmand, der wunderbar zu den Gemüsetürmchen auf jungem Blattsalat passt und schmeckt.
Unbedingt essen: Kräuterschmand zu Gemüsetürmchen
Sie haben Inhaltsstoffe, die unsere Lebenskräfte stärken und unseren Organismus wieder auf Vordermann bringen. Deshalb nutzen wir diese gesunden Kräuter, die zudem auch noch schmackhaft sind, überreichlich zum Würzen oder auch als Hauptbestandteil einer Mahlzeit, denn sie sind alle reich an Vitamin C und besitzen viele Mineralien und Spurenelemente. Dadurch wirken sie entschlackend und sind genau richtig zum Anteiben unseres Stoffwechsels. Preiswerte Ergänzungen unseres Speiseplans, perfekt geeignet gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Damit du diese wertvollen Pflänzchen bald selbst entdecken kannst und sie dir im Kräuterschmand zum Gemüsetürmchen dazustellen kannst, stellt dir Madam Rote Rübe erneut zwei Kräuter vor.
Die Gundelrebe und der Giersch
Dieses kleine, zarte Kraut mit Namen Gundelrebe oder Gundermann kriecht mit den Ausläufern des stark wuchernden Wurzelstocks am Boden entlang. Nur im Frühjahr strecken sich die violettfarbene kleinen Lippenblütler, die zu je zwei bis vier in den Achseln der Blättter sitzen gen Himmel. Eins der Lieblingskräuter von Madam, obwohl die frischen Blätter nur gering dosiert werden. Am besten nimmst du hier wie bei der Brennnessel die jungen Blätter vor der Blüte bzw. die vier ersten Blätter der frischen Triebspitzen im Laufe des Jahres. Du wirst feststellen, wenn du einige Blättchen zwischen den Fingern zerreibst, geht ein starker balsamischer Geruch von ihnen aus. Doch als geschmackliche Bereicherung, fein gehackt, z.B. anstelle von Petersilie, schmecken sie würzig an Kräuterbutter, Aufstrichen, über Eierspeisen und Suppen gestreut. Da sie lange ihr Aroma behalten, gerne auch getrocknet an Kräutersalzen und Kräutermischungen.
Der Giersch oder auch Geißfuß genannt, besitzt ebenfalls einen kriechenden, mit Ausläufern stark wuchernden Wurzelstock. Dieser breitet sich unter Hecken, in schattigen Wäldern oder in unserem Garten aus. Wer ihn sammeln möchte, sollte den Giersch, der zur Familie der Doldenblütler gehört, genau kennen. Zwei einfache und deutliche Erkennungsmerkmale wären der dreieckige Blattstielquerschnitt und der petersilienartige Geruch. Die grundständig, zwei- oder dreizähligen Blätter sind am Rand gesägt und lanzettförmig, und zur Blütezeit trägt der bis zu einem Meter hohe Stiel große weiße Blütendolden.
Kaum auszurotten
Es gibt keinen Gärtner, der, wenn dieses Unkraut seinen Garten besetzt hält, von dessen Urkraft begeistert wäre. Es ist wirlich nicht auszurotten. Daher schlägt Madam Rote Rübe vor, es wenigstens zum Teil in der Küche einzusetzen, schließlich haben wir mit dem Giersch ein stets frisch treibendes, unkompliziertes Nova-Gemüse, welches als Salat, Gemüse oder Gewürz vielseitig zu verwenden ist. Vor der Blüte können die jungen, zarten Blätter mit ihrem petersilienähnlichen Geruch in der frischen Frühjahrsküche genutzt werden. Jetzt schmeckt er besonders gut im Kräuterschmand zu den Gemüsetürmchen. Mit dem fortlaufendem Jahr lässt sich der nun viel intensiver schmeckende Giersch zu einem hervorragenden Gewürz trocknen. Wenn er jedoch häufig geerntet wird, wachsen stetig frische Blätter nach, die Quark, Kräuterbutter, Pesto, Suppenwürze, Saucen und Bratlingen usw. fein anreichern. Auch die etwas süßen Blüten können auf Suppen und Salaten gegessen werden.
Kein Gemüse ist imstande, was die Inhaltsstoffe anbetrifft, dem Giersch zu folgen, sagenhafte ca.17 mg Eisen, 4 mg Bor und je 2 mg Kupfer, Mangan und Titan enthält er in 100 g Blättern. Der hochgelobte Grünkohl, der den ersten Rang unter den Gemüsesorten mit dem höchsten Mineralstoffgehalt inne hält, kann mit seinen knapp 2 mg pro 100 g vor dem Allerwelts-Giersch wahrlich den Hut ziehen.
Zutaten
1 kl. Kopfsalat
200 g Möhren
1/2 Gurke
150 g Radieschen, Rettich oder Kohlrabi
Kräuterschmand:
150 g Schmand oder saure Sahne
1 El Sonnenblumenöl, nativ
1 El Zitronensaft
Meersalz, Pfeffer
4 EL Kräuter, z.B. Knoblauchrauke, Bärlauch, Gundermann, Schnittlauch, Giersch
So geht es
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Viel Freude und eine wieder neu entdeckte Sicht auf unsere Kräuter wünscht dir
2 Kommentare
Den Salat gab es heute bei uns und es wird ihn definitiv öfter geben. Es war sehr lecker. da wir keine Radieschen hatten gab es stattdessen Kohlrabi. als beilage ganz simpel Pellkartoffeln mit Butter und Salz. Hmjam!
Liebe Tristia,
bei Salat mit Pellkartoffeln schwebe ich im kulinarischen Himmel, ja, simpel, aber einfach köstlich, vielen Dank für Deine Rückmeldung, ich freue mich sehr darüber. Wer es nicht so scharf mag, für den sind Kohlrabi bestimmt noch geeigneter.
Liebe Grüße Sigrid