Mit den geschälten Sonnenblumenkerne, kleine Kraftpakete in Reinkultur, geben wir uns den richtigen Kick für die kommende Saison. Besonders in einem Zucchini-Vollkornbrot schmecken sie hervorragend.
September? Jetzt schon? Kann nicht sein! Wie schnell ist er dieses Jahr wieder gekommen. Im Wandel der Jahres spürst du die fortgeschrittene Jahreszeit, die herrliche Frische am Morgen, den leichten Dunst, die kühleren Sonnenstrahlen, das goldene Licht. Der Herbst naht in großen Schritten.
Aber die Erinnerungen des Sommers bleiben durch die intensiv gelb gefärbten Blüten von Sonnenblumen erhalten, die bis spät in den September hinein uns anstrahlen. Auf den riesigen Sonnenblumen-Plantagen werden nun die nussigen Kerne, die voller Sonnenenergie stecken, maschinell geerntet.
Besonders Sonnenblumenkerne schenken dem Zucchini-Vollkornbrot eine nussige Note.
Doch das ist nicht alles. Ich denke, dass noch so manche Vorräte von Zucchinischätzen aus dem Garten im Keller lagern, die auf ihre Verwendung warten. Sie haben das Talent, sich überall einfügen zu können.
Du besitzt keine Zucchini aus dem Garten? Kein Problem, die gurkenähnlichen Früchte der Zucchini erhältst du ohne weiteres im Handel. Am besten schmecken die kleinen Zucchini. Mit ihrer noch dünnen Schale sind sie aromatisch nussig.
Beide, Zucchini und Sonnenblumenkerne, bekommen jetzt ihren Einsatz, bevor der Herbst uns mit seinen aufsehenerregenden Farbeffekten wie jedes Jahr in Erstaunen versetzt.
Dieses Mal profitierte ein Vollkornbrot von den Zucchini. Genauso gut schmecken Kartoffeln, Möhren oder Kürbis im Brot, da ist es naheliegend, es auch mal mit Zucchini zu backen. Du kannst dich freuen, die Brote werden genauso super weich, saftig, locker, gesund allemal, und sie lassen sich gut einfrieren.
Es schmeckt mit den Sonnenblumenkerne besonders himmlisch, da sie für einen nussig schmeckenden Teig sorgen, Ihre Röstaromen sind die perfekte Ergänzung.
Birnchen, die diesmal keine Zeit hatte, mitzubacken, kam noch spät abends vorbei und verschlumpfte eine dicke Scheibe Brot. Mit dem festen Vorsatz in den nächsten Tagen, dieses Brot nachzubacken. Und wo? Natürlich bei mir.
Zutaten
900 g Weizenvollkornmehl
100 g Roggenvollkornmehl
1 P. frische Hefe
100 ml lauwarmes Wasser
2 TL Honig
4 TL Meersalz
75 g Sonnenblumenkerne + einige zum Bestreuen
600 g Zucchini
einige Blättchen Thymian
2 EL Olivenöl
So geht es
Die beiden Mehlsorten in eine große Schüssel schütten, in ihrer Mitte eine Mulde formen. Hefe hineinbröseln und mit Honig, Wasser und etwas Mehl verrrühren. Mit wenig Mehl bestäuben und 10 Minuten gehen lassen.
Zucchini grob raspeln.
Meersalz, Sonnenblumenkerne, Zucchiniraspeln und Thymianblättchen zu dem Vorteig geben und alles gut mit den Händen verkneten. Die Masse fühlt sich zu Beginn sehr trocken an, doch nach 15minütigem Knetvorgang haben die Zucchiniraspeln genügend Flüssigkeit abgegeben.
Zugedeckt an einem wamen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen, bis der Teig doppelt so groß geworden ist.
Dann Olivenöl zugeben und nochmals durchkneten, den Teig halbieren. Mit bemehlten Händen auf einem bemehlten Untergrund zwei runde Brotlaibe formen und auf ein vorbereitetes Backblech legen. Mit einem scharfen Messer strahlenförmig von der Mitte aus 1 Zentimeter tief einschneiden, mit Wasser einpinseln und einigen Sonnenblumenkerne bestreuen. Zur doppelten Größe gehen lassen.
Währenddessen Backofen auf 225°C Ober-/Untertemperatur vorheizen.
Brote in die Mitte einschieben, eine hitzefeste Schale mit heißem Wasser auf den Backofenboden stellen.
Nach 10 Minuten die Hitze auf 175°C herunterstellen und noch ca. 30-40 Minuten goldbraun backen. Sobald die Brote hohl klingen, wenn man sie am Boden beklopft, können sie herausgenommen werden und bedeckt mit einem Geschirrtuch auf einem Gitter auskühlen.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Tanke unbedingt noch etwas Sonnenenergie mit diesem Powerbrot, bevor die Sonnenleuchtkraft ihren Tiefschlaf beginnt. Oder auch eine Möglichkeit, einfach in der Natur, sitzend auf einer Holzbank, das Gesicht der Sonne entgegenstrecken. Was liebst du?
So, und jetzt esse ich noch eine Schnitte mit ganz viel Sonne.
Liebe Grüße, deine
12 Kommentare
Liebe Sigrid,
das Brot sieht himmlisch aus! Ich habe mich gerade gefragt, was ich noch Leckeres aus den restlichen Zucchini im Garten zaubern könnte. Das passt doch perfekt! Ich werde Dein Rezept auf jeden Fall ausprobieren!
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja,
wie lieb, das finde ich ja toll. Wenn Du dazugekommen bist, über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Zucchini doch so eine Pflanze abwirft, und wir hatten dieses Jahr drei Stück. Du kannst Dir vorstellen, was das heißt.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
mit Zucchini hab ich nun wirklich noch nie Brot gebacken! das liest sich spannend! das kann man sicherlich auch mit Dinkelvollkorn backen, oder? dann hätte ich nämlich alles zu Hause 🙂 Hmmmm, die Brote sehen einfach zum Reinbeissen aus!
Liebe Grüsse Britta
Liebe Britta, vielen Dank für´s Vorbeischauen und Deine lieben Worte. Natürlich sind die Brote auch für Dinkelvollkornmehl dankbar, ich wünsche Dir viel Freude beim Backen und Genießen.
Herzlichst, Sigrid
Das fand ich auch spannend und habe es heute ausprobiert mit den letzten Zucchinis aus dem Garten.Außerdem war es das 1. Brot was ich gebacken habe …. es kommt garnicht zum auskühlen ;-)) so neugierig war ich. Mit frischer Tomatenbutter drauf … einfach ein Genuss !!! Danke für das tolle Rezept.
Liebe Grüße Monika
Liebe Monika,
wie mutig, das erste Brot und gleich hat es gut geklappt und geschmeckt, das freut mich sehr. Mit Zucchini ist es schön saftig, genauso funktioniert es auch mit Möhren oder Kartoffeln. Bin mal gespannt, ob Du Dich nun mit dem Brotbackfieber angesteckt hast….. *lach*.
Liebe Grüße
Sigrid
Unsere Brote sind ein bisschen blass geblieben…sahen daher nicht ganz so appetitlich aus wie auf deinen Bildern.
Aber schmeckt hervorragend! Selbst meinem lieben Mann der Vollkorn manchmal skeptisch gegenübersteht
Absolut saftig innen. Teig war auch echt leicht zuzubereiten.
Klasse Rezept
Liebe Sarah,
herrlich…. wenn das kein Kompliment ist, vielen Dank für deine Rückmeldung. Mich freut es immer, wenn ich höre, dass es sogar unseren besseren Hälften schmeckt. Für mich immer ein ganz besonderer Ansporn.
Weiterhin viel Erfolg beim Brotbacken.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
ich habe, um meiner Zucchinischwemme Herrin zu werden, Dein wunderbares Brot nachgebacken. Statt Frischhefe habe ich LM und Trockenhefe genommen, was wunderbar funktioniert hat.
https://brittas-kochbuch.info/?p=13085
Danke für das Rezept.
Liebe Grüße
Britta
PS: Dein Buch ist angekommen. Das ist wunderschön geworden. So tolle Fotos und alles so liebevoll ge- und beschrieben.
Liebe Britta,
ich freue mich, dass Dir mein Rezept ins Auge gefallen ist, ich kenne das, wenn die Zucchini die Vorratshaltung blockieren, wird es Zeit, neue Rezepte auszuprobieren. Eine tolle Idee von Dir, das Rezept mit Lievito madre aufzupeppen. Lievito madre als Zugabe ergibt immer so ein köstlich fluffiges Brot, ich hätte gerade bei Dir hineinbeißen können.
Ach, wie nett, Dein Lob über mein Buch Herbstfrüchte höre ich zu gerne, hab vielen Dank.
Liebe Grüße
Sigrid
Habe gerade dieses Rezept gefunden und möchte es nachbacken. Stimmt es dass nur 100ml Wasser dazu kommen? Es kommt mir etwas wenig für 1 Kilo Mehl vor. Vielen Dank für für die Info.
Liebe Caroline,
Zucchini bestehen aus 93 % Wasser, mit dem zugefügten Wasser hast du dann ca. 660 g Wasser im Brot. Der Teig ist wirklich am Anfang sehr trocken, aber nach einem 15 minütigen Knetvorgang wirst du sehen, dass es reichlich ist. Dennoch – jedes Mehl nimmt anders Wasser auf, du kannst gerne nach dieser Zeit etwas mehr hinzufügen, wenn du den Eindruck hast, dass dem Teig ein weiterer Schluck Wasser gut tun würde.
Viel Spaß beim Brotbacken.
Liebe Grüße
Sigrid