Endlich ist die Zwetschgensaison da und damit die beste Garantie, einen köstlichen Zwetschgen-Vollkornkuchen backen zu können. „Ach je, wie sauer, die kann man ja gar nicht essen“, Birnchen verzieht ihr Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Gerade versucht sie sich an einer Zwetschge, fest und leicht grün, supersuper sauer und ärgert sich, dass ihr so unreifes Obst angedreht wurde.
Also aufgepasst. Eine Zwetschge soll am Baum reifen und nicht nachreifen, denn das wird bis zum nächsten Frühling nicht geschehen, falls kein Wunder eintrifft. Ihr herrliches Aroma entfalten nur am Baum ausgereifte Früchte, deren Süße und Säure dann im optimalen Verhältnis zueinander stehen. Wenn du sie gut kühl lagerst, kannst du dich eine Woche lang an frischen und saftigen Früchten erfreuen.
Traditionell zimtig und lecker vollwertig.
Jetzt im Spätsommer leuchten zwischen den Blättern der Obstbäume die lilablauen Zwetschgen. Wir freuen uns über unsere langgehegten Zwetschgenrezepte, die nun zur Saison wieder zum Vorschein kommen dürfen.
Als Gewürze zu Zwetschgen passen etwas Zimt, Ingwer und Nelken, wer mutig ist, haucht sie orientalisch an. Liebevolle Beziehungen gehen auch Walnüsse und Holunder mit ihnen ein.
Doch heute geht es traditionell zimtig zu und ganz lecker vollwertig.
Frisch vom Blech
Wie geht es dir dabei, wenn du einen Weidenkorb voll Zwetschgen vor dir stehen hast? Siehst du auch schon einen großen Zwetschgenkuchen dir zuwinken?
Deshalb möchte ich dir heute einen sonntagsfeinen Zwetschgenkuchen mit Zimt-Rahmguss für die Kaffeetafel vorstellen. Läuft dir bereits das Wasser im Mund zusammen?
Das ganze Haus duftet nach Zwetschgen mit Zimt. Riechst Du ihn schon? Ich glaube, da ist Widerstand zwecklos. Nun noch ein paar frische Blumen auf dem Tisch, einfach zum Wohlfühlen, ein Tässchen aromatischen Kaffee dazu und niemand möchte mehr aufstehen.
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Leider fallen die ersten gekauften Zwetschgen der Saison meist sehr sauer aus, daher auch die Menge an Honig für den Zimt-Rahmguss. Lecker war er trotzdem. Wenn du das Glück haben solltest, saftige Zwetschgen zu bekommen, dann süße bitte deinen Kuchen nach Bedarf.
Zutaten
2 kg Zwetschgen
350 g Weizenvollkornmehl
20 g Hefe
150 ml lauwarmes Sahne-Wassergemisch 1:2 ( oder Milch)
80 g Honig
1 Ei
1 Prise Salz
50 g Butter
300 g saure Sahne, 10%
3 Eier
75-150 g Honig, je nach Süße der Zwetschgen
1 gestr. TL Zimt
So geht es
Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken und die Hefe hineinbröckeln. Einen Teil der Flüssigkeit mit einem Teelöffel Honig zugeben und die Hefe darin auflösen. Etwas Mehl darüberstäuben und den Teig ca. 10 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Danach Salz, Honig, ein Ei, zimmerwarme Butter und die restliche Flüssigkeit dazugeben. Zu einem glatten Teig ca. 5 Minuten kräftig verkneten und wieder zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
Währenddessen die Zwetschgen waschen, entsteinen und mit einem scharfen Messer zweimal oben einschneiden.
Eine rechteckige Blechkuchenform (25 x 38 cm) mit Butter einfetten und bemehlen. Den Teig nochmals durchkneten, gleichmäßig ausrollen und den Boden der Form damit auslegen.
Zwetschgen dachziegelartig eng auf den Teig legen, bei uns stehen sie fast senkrecht, so dicht kommen sie auf den Teig.
Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen, so lange geht der Kuchen nochmals.
Währenddessen saure Sahne mit Eier, Honig und Zimt gut verquirlen und den Eierrahm gleichmäßig über die Zwetschgen verteilen, bevor der Kuchen in den Ofen geschoben wird.
Ca. 45 Minuten backen, erkalten lassen, dann in Stücke schneiden.
Tipp:
Eine noch einfachere Variante wäre: Den Rahmguss weglassen, dafür den Kuchen mit Zimt bestreuen, ca. 35 Minuten backen und Du bekommst den traditionellen Zwetschgenkuchen, den wir in der Westpfalz mit Kartoffelsuppe essen. Mehr braucht das Genießerherz wirklich nicht.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Dieser Beitrag und der vorherige über Latwerge – das Gewürz-Zwetschgenmus aus der Pfalz, nehmen an dem Event Goldener Herbst auf Mimis Foodblog teil.
Isst du auch gerne Zwetschgenkuchen mit Kartoffelsuppe? Eine wunderbare Kombination, vielleicht für Nichtpfälzer etwas gewöhnungsbedürftig. Doch kenne ich so manchen Fremden, der hier nicht heimisch war und sich dennoch dazu bekehren ließ.
Jetzt gehe ich aufs Feld, mal schauen, ob ich nicht einige Zwetschgen zum Ernten finde.
Liebe Grüße, deine
6 Kommentare
Wieder einmal herrliche Bilder und ein Rezept, das Erinnerungen weckt. Auch als Badener liebe ich meine Kuchen mit Kartoffelsuppe. Ob Apfel-Pflaumenkuchen oder Dampfnudeln, die Suppe gehört einfach dazu! Danke für deine Inspirationen.
LG Ilona
Hallo Ilona,
gern geschehen, manchmal braucht es nur einen kleinen Stupser, und schwups, es purzelt nur so in einem. Dampfnudeln sollte ich wirklich auch mal wieder zubereiten, eine sehr gute Idee von Dir.
Vielen lieben Dank für Deinen Besuch und Deine netten Worte.
Liebe Grüße
Sigrid
Mhhhh, das sieht wirklich herrlich aus! Mit deinen tollen Bildern hast du mich sofort erwischt, als ich zufällig über deine Seite gestolpert bin 🙂 Du hast eine neue Leserin!
Liebe Grüße, Solenja
Vielen Dank Solenja, das höre ich so gerne. Doch das Kompliment gebe ich Dir freudig zurück. Natürlich habe ich gleich auch Deine Seite besucht, wunderschön und sehr vielseitig.
Liebe Grüße
Sigrid
Guten Morgen Sigrid,
habe gestern in der Ruhe desSonntags gemütlich diesen hammer leckeren Zwetschgenkuchen nachgebacken.
Und er hat mir und meinen Freunden sehr gut geschmeckt. Ich kann das Rezept weiterempfehlen. 🙂
Gruß,
Benita
Liebe Benita,
solch ein wunderbares Feedback zaubert mir sofort ein Lächeln auf mein Gesicht, welches von Ohr zu Ohr geht, vielen herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Sigrid