Ich habe mir sagen lassen, dass der Stamppot eins der typischsten Gerichten auf niederländischen Tischen sei. Im Prinzip ist es ein köstlich sättigender Eintopf, bei dem das Gemüse mit Kartoffeln gar gekocht, grob gestampft und schön durcheinander im Mittelpunkt steht. Immer wieder mit einem anderen Gemüse der Saison gekocht, schmeckt der traditionsreiche Kartoffel-Stampes besonders fein. Die Auswahl ist groß, so kannst du Grünkohl, Wirsing, Weißkohl, Möhren oder Spinat nehmen.
Auch bei uns daheim in der Pfälzer Küche gab es schon von jeher in der kalten Jahreszeit Kartoffeln mit Wirsing grob zerstampft. Diese Variante hier bereitete ich allerdings mit Rosenkohl zu. Geschmack geben zusätzlich Pastinake, Zwiebel und Peperoni sowie die Würze von Kreuzkümmel und Muskat.
Wenn du Zeit sparen möchtest, würde ich sagen, dass du für dieses Gericht mit wenig Aufwand nur etwa 45 Minuten brauchst. Und ein zusätzlicher Bonus ist, dass es dich so schön im Winter aufwärmt.
Hier ist eine mehligkochende Kartoffel gefragt!
Oh ja, es gibt genügend Kartoffeln im Sack im Supermarkt und wenn du diese nach Hause schleppst, dann ist das in Ordnung. Aber mein Kartoffel-Eldorado finde ich bei unserem ländlichen Kartoffel-Bauern. Hier wird mir immer erst bewusst, dass jede Kartoffel einen spezifischen Geschmack und ihre ganz besonderen Eigenschaften hat.
Für Kartoffel-Stamppot bevorzuge ich vorwiegend mehligkochende Kartoffeln, die eine leicht mehlige Konsistenz haben. Aufgrund ihres hohen Stärkegehalts zerfallen sie beim Kochen schnell, sind sehr weich und damit perfekt für diesen Kartoffel-Stamppot.
In diesem Winter lagerte ich mir eine kleine Menge von der Sorte Talent ein. Langoval von der Knollenform mit einer gelben Fleischfarbe lässt sie sich ausgezeichnet lagern und schmeckt hervorragend.
Da leider die Kellerräume heutzutage auch nicht mehr das sind, wie sie früher waren, bleibe ich meist bei der bescheidenen Abpackungsgröße von 12,5 Kilogramm. Lieber hole ich mir zwischendurch wieder gut gelagerte Kartoffeln vom Kartoffelbauern nach Hause. Zusätzlich lagere ich noch eine festkochende und eine vorwiegend festkochende Sorte ein. Mit dieser kleinen Auswahl stehen mir optimale Variationen zur Verfügung, die sich vielseitig einsetzen lassen. Ich finde, Kartoffeln sind immer ein Genuss!
Zutaten
800 g Kartoffeln, mehlig kochend
1 kleine Pastinake
550 g Rosenkohl
1 große Zwiebel
1 rote Peperoni
1 EL Butter
400 ml Gemüsebrühe, selbstgemacht siehe hier (1 flacher EL davon)
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 geh. TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben
80 ml Schlagsahne oder Schmand
Schnittlauchröllchen zum Bestreuen
So geht es
Kartoffeln und Pastinake schälen, waschen und grob würfeln. Rosenkohl putzen und halbieren.
Zwiebel schälen und fein würfeln. Peperoni putzen, fein würfeln. Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel und die Hälfte der Peperoniwürfel darin andünsten. Kartoffel- und Pastinakenwürfel hinzufügen und Gemüsebrühe angießen. 15 Minuten garen, bis die Kartoffeln fast gar sind.
Rosenkohl hinzufügen und unterrühren. Weitere 15 Minuten köcheln lassen. Nun mit Kreuzkümmel, Muskatnuss und Pfeffer würzen.
Sahne angießen und alles noch einige Minuten vor sich simmern lassen. Die Hälfte des Gemüses leicht zerstampfen, es dürfen ruhig noch größere Stücke darin zu sehen sein.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit den restlichen Peperoniwürfeln und Schnittlauchröllchen bestreuen und servieren.
Tipp:
Für alle, die es herzhaft mögen, passen grobe Bratwürste oder vegetarische Bratlinge dazu.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Dieser saisonale Stamppot beweist eindeutig, dass günstiges Kochen großen Genuss versprechen kann. Und damit gehört er zweifellos in die Kategorie einfach, leicht und lecker für kleines Geld.
Gibt es eine spezielle Kartoffelsorte, zu der du immer wieder gerne greifst?
Lass es dir schmecken
16 Kommentare
Hallo Sigrid,
Einfach, leicht und lecker für kleines Geld – und dann auch noch saisonal und regional, was will man mehr!
Dieses Gericht kannte ich bisher nicht. Liest sich gut!
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
oh ja, dieses Gericht geht schnell von der Hand und ist das perfekte Familienessen für jeden Tag.
Liebe Grüße
Sigrid
Das hört sich nach einem leckeren Gericht an.
Ich denke das werde ich mal versuchen. Ich mag Stampfkartoffeln total gerne :))
LG heidi
Vielen Dank, liebe Heidi,
wenn du Stampfkartoffeln so magst, bist du die perfekte Kandidatin für dieses Gericht.
Liebe Grüße
Sigrid
Das klingt sehr lecker! Normalen Kartoffelstampf mag ich gar nicht so gerne, aber zusammen mit Gemüse wie Kohl stelle ich es mir lecker vor! 🙂
Danke, Patricia,
dann könnte dies vielleicht ein kleiner Treffer sein.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
wie lecker und fein sich das anhört. Wird morgen gleich ausprobiert.
Von meiner Mutter kenne ich „Jelle Riewestambes“ (Gelbe Rüben Gestampftes, sie stammt aus dem Kölner Raum).
Kartoffeln und Möhren (gelbe Rüben) zusammen in Salzwasser oder Gemüsebrühe gekocht und zerstampft , mit Butter und geschmorten Zwiebelringen gemischt, für Nichtvegetarier geräucherte Forelle.
Ein typisches Armeleutegericht nach dem 2.Weltkrieg, mmmmhhhh.
Liebe Grüße
Richarda
Liebe Richarda,
vielen Dank für deinen netten Beitrag, mir lief direkt das Wasser im Munde zusammen, als ich deine Zeilen über den „Jelle Riewestambes“ las. Ich liebe diese Art, vor allem, wenn leicht geröstete Zwiebelringe darüber verteilt werden. Schlicht und einfach, aber immer lecker.
Lass es dir gut schmecken.
Liebe Grüße
Sigrid
Mah, so gut, ich kann es schmecken… :-)))
Vielen Dank, liebe Maria.
Liebe Sigrid,
über die Kartoffelwaffeln habe ich vor einigen Wochen zu dir auf den Blog gefunden – und bin seither „Stammkundin“ geworden!
Dieses Rezept ist einer von vielen unserer Favoriten. Gerade köchelt der Stamppot mit Steckrübe statt Rosenkohl auf dem Herd und wir sind schon gespannt aufs Ergebnis!
Danke für deine vielseitige Inspiration und viele Grüße aus Hamburg!
Gerne, liebe Verena,
wie schön von dir zu hören, hab tausend Dank für die wundervolle Rückmeldung, ich freue mich ungemein darüber, dass du bereits so manches hier ausprobiert hast. Da bin ich auch gespannt auf deinen Stamppot mit Steckrübe, was für eine schöne Idee, ich hoffe, er hat euch gut geschmeckt. Lass dich gerne weiter hier inspirieren.
Liebe Grüße nach Hamburg zu dir
Sigrid
ein interessantes Rezept,das ich gerne ausprobieren werde!
Ach ja,meine Lieblingskartoffel ist von Bio-Bauern und heißt Nicola.
Hallo Ute,
das freut mich sehr zu hören, hab vielen Dank, auch für den Tipp. Wenn ich das nächste Mal zu meinem Kartoffelbauern komme, werde ich ihn nach der Nicola fragen. Gelbfleischige Sorten mag ich ganz besonders und da gehört sie ja dazu.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
heute Abend habe ich diesen köstlichen Stamppot mit Rosenkohl zubereitet.Die wunderbare Schärfe der Pepperoni hat dem Gericht einen besonderen Kick verliehen. Anstelle von Kreuzkümmel habe ich das Gewürz „Erde“( Gewürzmischung nach Thomas Vilgis) verwendet. So köstlich! Danke dafür!
Liebe Grüße, Birgit
Gerne, liebe Birgit,
es macht mich ganz glücklich, wenn ich solch eine nette Rückmeldung erhalte, hab herzlichen Dank dafür. Wie schön, dass der Stamppot geschmeckt hat. Auch deine Gewürzmischung dazu klingt wunderbar, das glaube ich gerne, dass sie hervorragend dazu gepasst hat.
Liebe Grüße
Sigrid