Heute stelle ich dir ein ganzes Foodblogger-Universum vor. Vierundsechzig Foodblogger und fünfundachtzig Rezepte! Frisch gedruckt und jetzt erschienen in dem Buch „Sonntagsessen – Für den schönsten Tag der Woche“ von Zeit Online. Viele Blogger präsentierten bisher ihre individuellen Sonntagsgerichte in der wöchentlichen Online-Rubrik „Sonntagsessen“. Eine Auswahl ihrer besten Rezepte hüpften nun in dieses Buch hinein. Ich freue mich wie ein Zaunkönig, denn ich bin ebenfalls dabei.
Eins davon habe ich dir direkt mitgebracht, den raffinierten Cashew-Zwiebel-Aufstrich mit frischem Beifuß von Angela Schult von dem Blog Wilde Schote. Super neugierig war ich darauf. Beifuß begegnet mir schließlich auf all den Wegen, die wir mit unserem Hund gehen. Wer sagt denn, dass er immer nur Gänsebraten begleiten darf?
Zeit Online – Eva Biringer – Der Autor
Zeit Online wird von einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Zeitverlags betrieben und gehört zu den hundert meistbesuchten Websites in Deutschland. Die Zeit ist eine überregionale deutsche Wochenzeitung, die sowohl nach Auflagenstärke als auch nach Reichweite die mit Abstand größte wöchentliche Zeitung ist. Ihre Serie „Sonntagsessen“ läuft seit dem 17. Juni 2014 auf Zeit Online und stellt aus den besten Foodblogs schnelle saisonale Rezepte vor.
In den letzten Jahren ist Eva Biringer die Autorin dieser beliebten Serie und zeichnet sich ebenfalls diesbezüglich für die Texte des Buches „Sonntagsessen“ verantwortlich. Sie beschreibt sich auf ihrer Seite „Eva Biringer“ folgendermaßen:
„Schreibt für Die Zeit und Zeit Online (unter anderem die Serien Sonntagsessen und Absacker), Welt und Welt am Sonntag, FAZ, Rondo/Der Standard, Der Feinschmecker, A la Carte, Berliner Zeitung am Wochenende, Mixology, Tagesspiegel.
Lebt in Wien und Berlin. Isst gut. Reist viel.“
„Sonntagsessen – Für den schönsten Tag der Woche“ – das Buch:
Viel schöner kann ein Buch kaum die Vielfalt der Foodblogger-Welt wiedergeben. Lass uns auf eine kleine Entdeckungsreise gehen. Das Buch liegt nach dem Auspacken schwer und robust in der Hand, der Einband erinnert an beiges Leinen. Hochwertige Verarbeitung und stimmungsvolle Fotos von den Gerichten sprechen direkt an. Jedes Rezept gehört zu dem jeweiligen Food-Autor, der auch sein eigenes Rezeptbild fotografierte. Du willst in die Foodblog-Szene eintauchen? Hier wird über jedem Rezept der jeweilige Foodblogger auf kurzweiligste Art präsentiert.
Eva Biringer schrieb das Vorwort – ein kurzer Rückblick und ein begeistertes Draufschauen auf die Entwicklung so mancher Foodblogger.
Nach dem Vorwort blättern wir uns direkt ins kulinarische Vergnügen hinein. Unterschiedlichste Welten der Ernährung öffnen sich. Für jeden ist etwas dabei zum Stöbern, Nachkochen und zur Inspiration. Da Vegetarisch, Vegan, Fisch und Fleisch/Gelantine entsprechend markiert sind, findest du direkt die dich ansprechenden Highlights.
Folgende Rubriken zelebrieren den Sonntag:
Mit dem Frühstück beginnen wir den perfekten Start in den Tag. Bowl, Müsli, Toast oder Brot mit Aufstrich machen es zu etwas ganz Besonderem.
Wer sich den Luxus gönnt, in den Tag hineinzuleben, genießt dies mit einem ausgiebigen Brunch bei Pancakes, Milchreis, Bruschetta oder Shakshuka.
Kommen wir zum Mittagessen. An keinem anderen Tag in der Woche haben wir so viel Zeit, um ein ausgedehntes Mittagessen mit Knödel, Fleisch, Pasta und Gemüse in verschiedensten Varianten zuzubereiten und zu genießen.
Gibt es eine schönere Sitte als unseren Nachmittagskaffee? Zu ihm gehört natürlich zu einer Tasse Kaffee oder Tee Kuchen, Tartes, Strudel oder Gebäck.
Mit dem Dinner darf der Sonntag ausklingen. Suppe oder Curry, Salat oder Quiche, alles sollte mit Liebe für sich allein, für die Familie oder für Gäste auf den Tisch kommen.
Schließlich fehlt auch das Dessert nicht, denn, wenn wir auch satt sind, dieses rutscht immer noch hinterher. Ob als Abschluss eines festlichen Menüs oder für zwischendurch. Wie klingt das: Eis oder veganes Tiramisu, Panna Cotta oder Crème Brûlée? Himmlisch, oder?
Ein Blogregister, in dem du alle Blogs auf einem Blick findest, sowie ein ausführliches Rezeptregister schließen das Ganze ab.
Rezension:
Wer wüsste besser darüber Bescheid, was du mit Lebensmitteln Schmackhaftes zaubern kannst als Foodblogger, die sich tagein, tagaus mit Essen beschäftigen. Allein ihre Fotos zu den Rezepten lassen dir bereits das Wasser im Munde zusammen laufen. Jede Menge farbige Haftnotizen verzierten nach meinem ersten Durchsehen bereits das Buch. Ganz klar, die pure Vollwertschiene finde ich hier nicht, dennoch sprechen mich viele Leckereien an.
Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich alle tollen Rezepte erwähnen würde.
Nur eine kleine Auswahl daher. Fangen wir mit den Dinkel-Franzbrötchen vom Plötzblog an, diese bewunderte ich nämlich auch schon auf dem Blog. Genauso wie ich mir die Honig- und Tomatenbutter (Frau Zuckerstein) direkt auf einer selbstgebackenen Brotscheibe vorstellen konnte. Auch das herbstliche Hirseporridge mit warmen Birnen (Heavenlynn Healthy) würde meinem Mägelchen bestimmt wunderbar zuträglich sein.
Natürlich liebäugelte ich mit der toskanischen Sauerteig Bruschetta mit Pilzen (Oh my gut) oder der Sauerteig-Pizza (Brotschwester). Ebenfalls wären für mich die Spinatknödel mit gebräunter Butter, Pinienkernen und Parmesan (Feiertäglich) das pure Feiertags-Essen. Bei der Vorstellung, dass die Brotlinge mit knusprigen Ofenpommes (Sophia Hoffmann) bald auf meinem Teller liegen werden, freue ich mich jetzt schon. Oder vielleicht doch erst die Blumenkohlsteaks mit Blumenkohl-Sesam-Püree und Birnenchutney (Holunderweg 18)?
Jetzt, wo der Herbst anklopft, zieht es mich zu dem gedeckten Apfelkuchen mit buttrig-zimtigen Mürbteig (Kaffee mit Freunden) oder zu den Topfenknödel mit Zwetschgenkompott (Table Tales).
Du siehst, ich habe nicht übertrieben, hier ist wirklich für jeden etwas dabei!!!
Es macht Spaß, in dem Buch zu blättern. Die Fülle an kulinarischer Inspiration ist enorm, die Rezepte fast alle einfach und unkompliziert zu händeln. Wer über genug Erfahrung und Kreativität verfügen, kann die Rezepte jederzeit seinen Lebensumständen beziehungsweise seinem Ernährungsstil anpassen. Wie schnell ist schließlich Weißmehl durch Vollkornmehl oder Zucker durch Honig ausgetauscht!
Doch ganz ehrlich, ich bin natürlich bei diesem Buch etwas voreingenommen, schließlich schaut ja mein Rezept mir ebenfalls entgegen. 😉
Nachdem ich bereits in der Rubrik Sonntagsessen bei Zeit Online mit Madam Rote Rübe und meinem Rezept Kartoffel-Vollkorn-Topfbrot mit Haferflocken am 8. November 2020 vorgestellt wurde, findest du dieses Rezept jetzt auch in dem Buch „Sonntagsessen“.
Inspiriert zum Nachkochen:
Zutaten
200 g Cashewkerne (mind. 2, Stunden besser über Nacht, einweichen)
2 mittelgroße Zwiebeln, fein würfeln
Meersalz
½ Birne, entkernen und mit Schale raspeln
4 EL Olivenöl
3 Rispen frischer Beifuß
1 Prise Kurkumapulver
½ TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
6 kleine Beifußblätter
4 gehäufte EL Naturjoghurt 3,5% (od. griechischer Joghurt od. Sojajoghurt für vegane Variante)
1,5 EL Limettensaft
1 TL milder Honig
So geht es
Cashewkerne mit kaltem Wasser übergießen und einweichen. Das Wasser abgießen.
In einer Pfanne 3 EL Olivenöl erhitzen, Zwiebelwürfel und Beifußrispen hineingeben, salzen und goldbraun knusprig braten. Birnenraspel hinzufügen und 5 Minuten dünsten. Die Beifußrispen entfernen und zur Seite legen. Kurkuma und Pfeffer hinzufügen und abkühlen lassen.
In einem Mixer die Cashewkerne und Beifußblätter mit 1 EL Olivenöl und Joghurt cremig pürieren. Die Zwiebelmasse hinzufügen und gründlich unterrühren. Mit Limettensaft, Honig und Salz abschmecken.
In eine Schale füllen, obendrauf die gebratenen Beifußrispen geben und servieren.
Tipp:
Eine Basis von eingeweichten Sonnenblumenkernen anstelle der Cashewkerne passt hier ebenfalls.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
So glückte es:
Beifuß ist das Gewürz bei fetten Mahlzeiten, durch seinen sanft bitteren Geschmack verdauen wir fette und schwere Speisen sehr viel besser. Doch ihn nur traditionell zum Gänsebraten zu verwenden, würde ihm nicht gerecht werden. Zu allen deftigen und fettreichen Gerichten passt er, ebenfalls zu Gemüse- oder Kartoffelsuppe und hervorragend zu dem Cashew-Zwiebel-Aufstrich.
Cashew-Zwiebel-Aufstrich mit frischem Beifuß ist ein schönes Rezept, das sehr gut nachzuarbeiten ist. Nur einige Kleinigkeiten veränderte ich, die sieben bis neun Esslöffel Olivenöl reduzierte ich auf vier Löffel und mein normaler Naturjoghurt erfüllte genauso seinen Zweck wie der vorgegebene griechische Joghurt. Cashewkerne sind fettreich, also vermisste ich nichts. Zudem fügte ich etwas Limettensaft für die säuerliche Note hinzu, die sich hervorragend mit der Süße der Birne verbindet. Den verwendeten Kampot-Pfeffer tauschte ich kurzerhand gegen schwarzen Pfeffer aus der Mühle aus.
Diesen wunderbar cremigen Cashew-Zwiebel-Aufstrich kann ich mir ebenso gut mit einer Basis von Sonnenblumenkernen vorstellen.
Meine Empfehlung – Cashew-Zwiebel-Aufstrich unbedingt ausprobieren!!!
Super lecker, mit einer tollen Konsistenz und voller wertvoller ungesättigter Fettsäuren. Ein wirklich gesunder Brotaufstrich, der mit dem Beifuß eine besondere Note erhält!
Die Daten:
ONLINE ZEIT (Autor) |
Sonntagsessen – Für den schönsten Tag der Woche* (Amazon-Partnerlink) |
1. Auflage 03. März 2021 | Format 20,6 x 2,5 x 26,1 cm |
208 Seiten mit zahlreichen Fotos | Hardcover, gebunden |
ZS Verlag | ISBN: 978-3-3965841680| 24,99 € |
Neugierig? Das darf man hier sein, denn jedes Rezept beginnt mit einem einführenden Text, der mehr über dem Blogger, dem Blog und dem Gericht erzählt. Die Fotos fangen hervorragend die Gerichte ein und zwar so ansprechend, dass man meinen könnte, sie bereits auf der Zunge zu schmecken. Es ist ein Kochbuch voller Inspiration, viele köstliche und auch besonders einfache Ideen winken für den Sonntag und für jeden anderen Tag in der Woche.
Einen lieben Gruß aus der Bücherecke
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Vielen Dank an den ZS Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat. Der Inhalt dieser Rezension entspricht 100%ig meinem persönlichen Eindruck des Buches.
4 Kommentare
Liebe Sigrid
da läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen bei diesem leckeren Brotaufstrich! Herzlichen Dank für das schöne Rezept, das ich mir mal mitgenommen habe!
Hab noch einen schönen Tag!
❤️Allerliebste Grüße, Claudia❤️
Liebe Claudia,
das freut mich total, vielen Dank, dann lass ihn Dir ganz besonders gut schmecken.
Hab eine gute Zeit und liebe Grüße
Sigrid
Glückwunsch zum Buchrezept.
Mir gefällt Dein Aufstrich total gut. Mal gucken wann ich ihn ausprobiere.
Ich koche gerne stelle aber immer wieder fest, das ich ganz vieles noch nicht ausprobiert habe… da sind solche Bücher eine schöne Inspiration :))
LG heidi
Hab herzlichen Dank, liebe Heidi,
ich stelle auch immer wieder fest, was es da noch alles zu entdecken gibt, es ist eine große Freude.
Liebe Grüße
Sigrid