Würziges Kimchi – milchsauer eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich

Wer Sauerkraut liebt, wird sich auch bei dem würzigen Kimchi, dem traditonellen Vitamin-C-Speicher für den Winter, wie daheim fühlen.

by Madam Rote Rübe
Madam Rote Rübe - Kimchi - milchsauer eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich

Kimchi ist milchsauer eingelegter Chinakohl und hält kalt gestellt ohne weiteres einige Monate. So können wir uns an ihm jederzeit nach Herzenslust bedienen und seine herrliche Würze für unsere Gerichte verwenden. Falls du schon mal Sauerkraut selbst gemacht hast, wirst du begeistert sein, denn Kimchi ist nur halb so kompliziert und katapultiert dich dennoch geschmacklich auf Höhenflüge. Zudem ist es voller gesunder Bakterien und Probiotika, die Immunsystem und Verdauung fördern und den Cholesteringehalt senken.

Aus der koreanischen Küche stammend, gibt es viele Formen der Zubereitung für Kimchi. Doch allen gleich ist, dass mit Milchsäuregärung gearbeitet wird. Sobald uns sein Geschmack angenehm ist, wandert es zwei bis drei Tage nach seiner Herstellung in den Kühlschrank. Dort entfaltet es dann vollständig seine Aromen. Ob du es lieber mild oder feurig magst, bewirkst du mit deiner Würzung im Vorfeld.

Madam Rote Rübe - Kimchi - milchsauer eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich

Kimchi! Würziges koreanisches Sauerkraut.

Du liebst Aromen? Dann bist du hier richtig. Knoblauch, Ingwer, Chili, Paprikagewürze und Honig, sie schenken den Kohl die Würze, die ihn vom Sauerkraut unterscheidet. Bei mir kam etwas mehr Honig in die Paste hinein, in der er dann badet, da ich die süßsaure Richtung bevorzuge. Zu scharf mag ich es ebenfalls nicht, da gibt es also noch jede Menge Luft nach oben.

Kimchi kann ohne weiteres an deine persönlichen Vorlieben angepasst werden. Von mild bis hin zu super scharf und natürlich mit allen Varianten dazwischen. Du findest es meist mit Gochugaru, dem roten koreanischen Chiliflocken, mit Fischsauce und Misopaste, nur mit Chinakohl oder Gurken oder als Mischung von verschiedenen Gemüsesorten. Sogar ganze Kohlköpfe werden mit der Kimchi-Paste bestrichen und fermentieren in großen Behältern.

Ich verwendete Chinakohl, Möhren und Rettich, die hervorragend zusammen harmonieren und bereits gabelfertig zugeschnitten werden. So entnimmst du ruckzuck dein fertiges Kimchi und spendest es einer Vielzahl von Gerichten. Meist gebe ich gerne zwei Esslöffel davon in meine Tomatensauce oder direkt zu den fertigen Bratkartoffeln. Du solltest es probieren. Im Prinzip wäre es perfekt, immer ein großes Glas würziges koreanisches Sauerkraut im Kühlschrank stehen zu haben.

Mit meinem Rezept füllst du ein großes 2, 5 l Glas oder nehme zwei kleinere, wie ich es tat, wahrscheinlich passen sie auch besser in deinen Kühlschrank hinein.

Kimchi ist empfehlenswert, denn es ist:

  • Herzhaft. Würzig. Variabel.
  • Gesund durch Milchsäuregärung.
  • Bereits nach 3 Tagen genussfertig.
  • Fertig zubereitet für Monate.
  • Unterstützt das Immunsystem.
  • Passt zu vielen Gerichten.
Madam Rote Rübe - Kimchi - milchsauer eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich
Madam Rote Rübe - Kimchi - milchsauer eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich

Kimchi - eingelegter Chinakohl mit Möhren und Rettich

Zutaten für: ca. 2-2,5 l Glas
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 1 kg Chinakohl geputzt
  • ca. 100 g Meersalz
  • 200 g Möhren
  • 250 g roter od. weißer Rettich
  • 1 EL Vollkornreis, gemahlen
  • 2 EL Honig
  • 250 ml Wasser
  • 50 g Tomatenmark
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 6 Knoblauchzehen
  • 20 g frischer Ingwer
  • 40 g helle Sojasauce
  • 10 g Paprika edelsüß
  • 1 TL scharfer Paprika
  • 10 Stück getrocknete Chilischoten

So geht es

Den geputzten Chinakohl in mundgerechte Stücke schneiden und gründlich waschen. Abtropfen lassen und in eine Schüssel geben. Mit Salz bestreuen und mit den Händen kurz durchwalken, dann mit einem Tuch bedeckt 2 Stunden zur Seite stellen und ziehen lassen.

Während der Chinakohl Wasser zieht, für die Marinade kaltes Wasser in einen kleinen Topf geben, Reismehl mit einem Schneebesen unterrühren. Kurz aufkochen lassen, bis es sämig wird. Honig und Tomatenmark unterrühren.

Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, Knoblauch fein würfeln und Ingwer reiben, in die Marinade rühren, ebenso die Sojasauce, die Paprikagewürze und Chilischoten.

Den Chinakohl gründlich waschen und in einem Sieb abtropfen lassen. Möhren und Rettich putzen und grob reiben, dazugeben. Die Marinade darüber geben und sorgfältig durchmischen, sodass zum Schluss alles mit Marinade überzogen ist.

Nun in sterilisierte Gläser füllen und nach und nach fest andrücken, Luftblasen müssen vermieden werden, bis die Marinade das Gemüse vollständig bedeckt. Falls zu wenig Flüssigkeit sich bilden sollte, etwas Salzwasser abkochen und damit auffüllen. Dabei drauf achten, dass die Gläser zum oberen Rand einige Zentimeter Raum haben.

Gläser mit locker aufgelegten Deckeln bei Zimmertemperatur stehen lassen. Bügelgläser, die fest verschlossen sind, einmal am Tag kurz öffnen, um Gärgase entweichen zu lassen, die sich in Form von nach oben aufsteigenden Blasen zeigen. Täglich kontrollieren, ob das Gemüse noch mit Flüssigkeit bedeckt ist.

Nach etwa zwei bis drei Tagen probieren, ob das Kimchi vom Geschmack her angenehm ist, dann gut verschlossen in den Kühlschrank stellen. Ab und an fest zusammendrücken, damit die Flüssigkeit auch weiterhin über dem eingelegten Gemüse steht. Im Kühlschrank hält es bei einem verlangsamten Fermentationsprozess bis zu einem Vierteljahr.

Nach jedem Herausnehmen von Kimchi, die Seitenwände des Glases sauber halten und das restliche Kimchi wieder unter die Lake drücken.

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So praktisch! Immer griffbereit wartet unser Kimchi im Kühlschrank auf seine Stunde. Im nächsten Post stelle ich dir einen vegetarischen Linseneintopf mit Kimchi und viel Geschmack vor. Unvorstellbar, wofür wir Kimchi alles nehmen können.

Liebe Grüße aus der Vorratsküche


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16 Kommentare

Melanie Scheffler 8. November 2021 - 21:58

Liebe Sigrid,
Wenn man das Kimchi in einem Bügelglas fermentieren lässt, müsste man doch eigentlich das Glas nicht öffnen, da das Gas bei einem Bügelglas doch entweichen kann. Ich mache mein Sauerkraut auch in Bügelgläsern und das klappt prima.
LG Melanie

Antworten
Madam Rote Rübe 9. November 2021 - 9:19

Liebe Melanie,
vielen Dank für deinen tollen Tipp. Es war mir nicht bekannt, dass in den Bügelgläsern das Gas entweichen kann, da sie ja auch luftdicht halten. Doch es stimmt, ich habe mich Dank deines Tipps schlau gemacht, der Bügelverschluss dient als Überdruckventil und lässt Gärgase entweichen, aber verhindert, dass Sauerstoff ins Glas gelangt und deshalb sollte das Glas während der Fermentation nicht geöffnet werden.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Carmen 12. November 2021 - 7:08

Liebe Sigrid,
ich liebe fermentiertes. Ich finde es herrlich, dass du auf deinem inspirierenden Blog jetzt auch ein Kimchirezept mit uns teilst. Sauerkraut mache ich schon seit vielen Jahren in Weckgläsern. Seit wenigen Jahren fermentiere ich auch anderes Gemüse und bin immer wieder begeistert von den herrlichen Aromen.
Dein Rezept erscheint mir doch sehr salzig. In meinen Fermenten verwende ich eine Salzmenge von 1,5 – 3 % je nach Gemüseart. Bei hartem Gemüse weniger, bei weichem Gemüse gehe ich an die 3%.
Liebe Grüße
Carmen

Antworten
Madam Rote Rübe 12. November 2021 - 7:16

Liebe Carmen,
hab herzlichen Dank für deinen netten Kommentar und für die Tipps, die du hier mitgibst. Wir haben dieses Rezept gar nicht als salzig empfunden, allerdings ist eine gewisse ausgleichende Süße drin. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass deine Erfahrungen besagen, dass man auch mit weit weniger Salz auskommen kann, was bestimmt für so manchen Leser wichtig ist.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Anna 12. März 2022 - 23:38

Hallo Madam Rote Rübe,
ich würde gerne das Rezept ausprobieren, bin in mir aber bei einem Arbeitsschritt nicht ganz sicher. Ist es richtig, dass ich nachdem der Chinakohl im Salz gezogen ist, das Salz wieder abwasche (d.h. in der fertigen Masse im Glas ist nachher kaum noch Salz vorhanden)?
Liebe Grüße
Anna

Antworten
Madam Rote Rübe 13. März 2022 - 8:29

Hallo Anna,
ja, das stimmt. Es ist eine üppige Menge Salz, in der der Chinakohl zwei Stunden zieht, er wird also genügend salzig sein, auch wenn das noch an ihm haftende Salz abgewaschen wurde. Viel Spaß beim Ausprobieren und lass dir dein Kimchi gut schmecken. Es ist eine Delikatesse!
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Maria 6. Januar 2023 - 12:13

Hallo Sigrid,
kann ich irgendwas anderes nehmen statt Vollkorn Reis? Ich möchte umbedingt das Rezept probieren wir lieben Kimchi können es leider nicht mehr frisch beziehen seit wir umgezogen sind, und andere rezepte, die ich ausprobiert habe haben leider nicht den Kick gehabt. Ich nutze z.B. Haferkörner und Gerste aber leider keinen Vollkorn Reis?
Viele Grüße
Maria

Antworten
Madam Rote Rübe 7. Januar 2023 - 7:58

Liebe Maria,
wenn es nicht glutenfrei sein soll, probiere es doch mal mit Weizen- oder Gerstenvollkornmehl, dann ist es weiterhin vollwertig. Sonst funktioniert auch Speisestärke. Ich drücke dir die Daumen, dass dieses Rezept genau deinen Geschmack trifft.
Mit den allerbesten Grüßen
Sigrid

Antworten
Martina 18. Oktober 2023 - 9:46

Liebe Sigrid!

Ich bin Fermentier-Neuling und will dieses Rezept unbedingt ausprobieren …. wo ich Zweifel habe, ist beim Chili, ich mag und vertrage Schärfe nicht sonderlich gut. Wird die Schärfe durch die Fermentation milder? Ist Kimchi auch ohne Chili machbar, sprich, funktioniert das Rezept dann trotzdem? Lg

Antworten
Madam Rote Rübe 19. Oktober 2023 - 7:39

Liebe Martina,
mir geht es ähnlich, ich mag es nicht zu scharf. Deshalb nahm ich getrocknete Chilischoten, die erst nach und nach ihre Schärfe abgeben. In den Original-Rezepten ist immer eine üppige Dosis an Schärfe drin, aber das Rezept funktioniert auch mit viel weniger Chili.
Lass dich also nicht davon abhalten und genieße das Fermentieren.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Martina 8. Januar 2024 - 16:12

Liebe Sigrid,

Erstmal wünsche ich dir ein gesundes und glückliches Neues Jahr🍀🍀
Gerade habe ich zwei Gläser nach deinem Rezept angesetzt. Ich bin gespannt ob es klappt. Beim fermentieren kann ja auch schon mal was schief gehen und sich Schimmel bilden. Ich habe bisher nur Kimchi mit 2% Salz, Fischsoße und Gewürzen fermentiert. Mit der Marinade mit Reismehl hatte ich das noch nicht probiert. Meine Kinder kannten das mit der dickflüssigen Flüssigkeit aber auch.
Es duftet sehr gut und ich freue mich aufs erste probieren und werde dann berichten.

Liebe Grüße
Martina

Antworten
Madam Rote Rübe 9. Januar 2024 - 9:02

Liebe Martina,
herzlichen Dank für deine liebenswürdigen Kommentar, auch dir wünsche ich ein gutes neues Jahr mit vielen kulinarischen Leckerbissen.
Wie schön, dass du dieses Rezept versucht hast, ich bin schon sehr gespannt darauf, was du berichten wirst.
Alles Gute und liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Martina 23. Januar 2024 - 23:00

Liebe Sigrid,

Das erste Glas ist schon fast leer und es ist so lecker.
Ich habe nach einer Woche probiert und es für „reif“ befunden.
Jetzt stehen die Gläser im Kühlschrank und jeden Tag gibt es eine kleine Schüssel als Beilage zu unserer Mittagsbrotzeit,
Herzlichen Dank für dein schönes Rezept!

Liebe Grüße
Martina

Antworten
Madam Rote Rübe 24. Januar 2024 - 10:46

Sehr gerne, liebe Martina,
ich danke dir für die wunderbare Rückmeldung. Es freut mich ungemein, dass euch dieses Rezept für würziges Kimchi so gut schmeckt. Lasst es euch weiterhin gut munden.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Martina 20. März 2024 - 18:43

Liebe Sigrid,

Jetzt erst habe ich nach 8 Wochen das zweite Glas geöffnet und es ist sowas von lecker😋😋😋Ich muss wohl immer etwas mehr Geduld mitbringen, das Kimchi wird wirklich immer besser und aromatischer.
Danke nochmal für dein tolles Rezept.

Liebe Grüße
Martina

Antworten
Madam Rote Rübe 21. März 2024 - 10:21

Liebe Martina,
wie nett von dir, mir nochmals eine Rückmeldung bezüglich des Geschmackes, wenn das Kimchi einige Wochen steht, zu geben. Ich freue mich sehr darüber, hab vielen Dank. Super, dass alles zu deiner Zufriedenheit ausgefallen ist, dann kann es ja öfters auf deinem Speiseplan stehen.
Liebe Grüße
Sigrid

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