Wahrscheinlich würde die Tante Marie die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie mein Rezept Apfel-Vollkornkuchen mit Hefeteig nach ihrer Art lesen würde. Kein Weißmehl, kein Zucker, die Füllung ein wenig üppiger, was habe ich aus ihrem Kuchen nur gemacht. Recht hat sie, er hat sich verändert. Aber zu seinem Vorteil!!!
Jetzt ist er durch Dinkelvollkornmehl und Honig natürlich gesund und köstlich. Außerdem ist ausgesprochen bekömmlich geworden durch eine lange leichte Hefeführung. Der Höhepunkt ist allerdings die tolle Apfelfüllung mit Mandeln, Butter, Honig und Zimt. Sie macht wenig Arbeit, dafür unseren Hefekuchen himmlisch fruchtig. Damit nicht genug, schließlich begießen wir die Hefeteigdecke nochmals mit einem sahnigen Honig-Zimt-Guss, und damit genießen wir einen der saftigsten Kuchen ever.
Gerade frisch gebacken, fast noch lauwarm, ist er derart genial, dass wir überhaupt nicht aufhören konnten, ein Stück nach dem anderen zu futtern. Garantiert wird es dir auch so ergehen.
Altbewährt nun als gesunder und super köstlicher Apfel-Vollkornkuchen mit Hefeteig
Klar, er war vorher bereits lecker, er hat viele Jahrzehnte so manches Süßmäulchen beglückt und wird es weiterhin tun. Deshalb habe ich mich sehr über das ursprüngliche Rezept gefreut. Caroline, eine fleißige Leserin des Blogs, zog das bewährte Rezept aus der Schublade und sandte es mir zu. Sie sieht es mir bestimmt nach, dass ich es nun zu einem Apfel-Vollkornkuchen mit Hefeteig nach Art von Tante Marie abgewandelt habe.
Probiere unbedingt diesen Hefeteig, der sich inzwischen zu meinem Lieblings-Hefeteig gemausert hat. Ich liebe ihn, weil er sich direkt aus dem Kühlschrank herrlich ausrollen und formen lässt. Einfacher geht es wirklich nicht, ganz in Ruhe kannst du deinen Kuchen vorbereiten und schließlich gehen lassen, bevor du ihn in den Ofen schiebst. Danach wirst du garantiert ins Schwärmen über das kleine Hefewunder geraten, er ist traumhaft saftig und locker. So gar nicht vollkornlastig.
Eher unfassbar geschmackvoll!!! Herr Rote Rübe hat ihn jedenfalls zu seinem Lieblingskuchen aller Apfelkuchen erkoren.
Es ist Apfelsaison! Hier gibt es weitere Apfelrezepte zum Genießen:
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Meine Inspirationsquelle für diesen Kuchen war das Rezept für den Apfel-Kuchen nach Art der Tante Marie von Caroline.
Zutaten
Für den Hefeteig:
300 g Dinkelvollkornmehl
4 g Flohsamenschalen
9 g Frischhefe
150 g Hafermilch od. eine andere Milch
6 g Meersalz
1/3 Tonkabohne od. etwas Vanillemark
70 g milder Honig
1 Ei
50 g weiche Butter
Für die Füllung:
50 g Mandelblättchen
40 g Butter
60 g milder Honig
1 gehäufter TL Ceylon-Zimt
70 g Rosinen, in Calvados, Rum od. Apfelsaft eingeweicht
550 g Äpfel, mit Schale geviertelt und entkernt
Für den Belag:
50 g Mandelblättchen
125 g Schlagsahne
25 g Honig
½ TL Ceylon-Zimt
Sonstiges:
Butter zum Einfetten der Form
So geht es
Für den Hefeteig Dinkelvollkornmehl mit den Flohsamenschalen vermischen. Die Frischhefe in der Milch verrühren, mit Salz, geriebener Tonkabohne oder Vanille, Honig und Ei zu dem Dinkelvollkornmehl geben und 6 Minuten auf niedriger Stufe vermischen. Danach die Butter stückchenweise zugeben und weitere 4 bis 6 Minuten kneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Der Teig löst sich vom Schüsselrand, ist jedoch noch ein wenig klebrig. Zur Kugel formen, diese abgedeckt bei Raumtemperatur etwa 90 Minuten gehen lassen, bis sie merklich an Volumen gewonnen hat. Für 12 – 16 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Springform sorgfältig einfetten.
Für die Füllung Mandelblättchen in einer kleinen Pfanne rösten. Von der Herdplatte ziehen. Butter, Honig und Zimt unterrühren und schmelzen lassen.
Große Apfelvierteln nochmals halbieren oder dritteln und in feine Scheibchen schneiden, die Mandelmischung mit den Rosinen unterziehen.
Den Hefeteig aus dem Kühlschrank nehmen und zu zwei Teigkugeln von etwa 360 g und 270 g Gewicht formen. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche die schwerere Teigkugel zu einer großen runden Platte ausrollen und die Springform damit auskleiden. Vorsichtig bis zum Rand hineindrücken, der Teig sollte noch über dem Springformrand umgelegt sein.
Die Apfel-Füllung hineingeben, glatt streichen und den Teig, der über dem Springformrand liegt, darüber zurücklegen.
Die kleinere Teigkugel zu einem Deckel von der Größe der Springform auswellen, diesen über die Apfelfüllung breiten. Am Rand die beiden Teigplatten gut zukneifen, damit der Kuchen ringsum verschlossen ist.
Abgedeckt 2 Stunden an einem warmen Plätzchen von etwa 25-27 °C gehen lassen.
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Mandelblättchen auf dem Kuchen verteilen, 60 g Schlagsahne darüber träufeln.
Im mittleren Bereich des Backofens etwa 50 – 55 Minuten backen. Die restliche Sahne mit Honig und Zimt verrühren und nach und nach auf der Oberfläche verteilen. Immer dann nachgießen, wenn eine Portion vom Teig aufgenommen ist. Falls der Kuchen zu dunkel werden sollte, gegen Ende der Backzeit mit Alufolie abdecken.
Abkühlen lassen und genießen, am besten mit geschlagener Sahne.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Bisher backte ich relativ wenig gedeckte Hefekuchen, deshalb meine Frage an dich: Was schätzt du an Hefekuchen? Welche kommen bei dir mit Vorliebe auf den Tisch?
Lasst dir und deinen Lieben den Apfel-Vollkornkuchen mit Hefeteig nach Art von Tante Marie gut schmecken.
Liebe Grüße aus der Apfelküche
9 Kommentare
Liebe Sigrid,
der gedeckte Apfelkuchen sieht lecker aus. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher gedeckten Apfelkuchen nur mit Mürbteig kannte aber noch nie selbst einen gebacken habe. Da habe ich sicher etwas verpasst. Die Tante Marie wäre sicher stolz auf die Neuanpassung ihres Rezeptes.
Lasst
Wollte noch sagen, lasst ihn euch schmecken und liebe Grüße
von Irmi
Liebe Irmi,
vielen herzlichen Dank für dein Lob. Für mich war es auch der erste gedeckte Hefekuchen und es wird bestimmt nicht der letzte sein.
Ganz liebe Grüße
Sigrid
Ich war ja arg skeptisch: Flohsamenschalen??? Im süßen Hefeteig? Und in der Regel backe ich auch nicht mit Honig, weil ich es erstens schade finde, dass so viele gute Inhaltsstoffe verloren gehen und zweitens hat das Gebäck dann oft einen bestimmten Eigengeschmack. In diesem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht, weil ich gespannt war, was aus meinem Rezept geworden ist und die Vorurteile waren unbegründet, es hat dem Kuchen nicht geschadet. Ich habe auch nur positive Rückmeldungen bekommen.
Liebe Grüße
Caroline
Hallo Caroline,
dein Lob weiß ich sehr zu schätzen, hab vielen Dank dafür. Wie schön, dass meine Veränderungen dich und alle, die diesen Kuchen probierten, überzeugten, darüber freue ich mich sehr.
Liebe Grüße
Sigrid
Dein Apfelkuchen sieht super aus.
Hat Stücke das mag ich sehr gerne.
Er sieht wirklich lecker aus :))
LG heidi
Ps-… scheint wieder zu laufen …*gg
Liebe Heidi,
vielen Dank, wie schön, von Dir zu lesen, das freut mich jetzt sehr, ich bin froh, dass es funktioniert hat und Du so geduldig bist.
Wenn Du Stücke im Kuchen magst, dann passt dieser bestimmt perfekt für Dich.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
gedeckter Apfelkuchen mit Mürbeteig habe ich so viele Male schon gebacken, mein Lieblingskuchen, mit der gleichen Füllung. Daher musste ich diese Variante unbedingt ausprobieren. Den Hefeteig kann man sehr gut verarbeiten. Der Kuchen ist super fluffig und im Geschmack unglaublich lecker. Ich finde ihn „leichter“ als mit Mürbeteig. Noch ein bisschen warm, erinnert er mich fast an einen Apfelstrudel. Vanille-Eis oder Vanillesauce dazu, ein bisschen Eierlikör? Ganz große Verführung! Der wird in jedem Fall mein Rezept ablösen. Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße Maria
Liebe Maria,
vielen Dank fürs Nachbacken und für deine Rückmeldung, ich freue mich total, dass dieses Rezept dich so überzeugt hat. Genauso habe ich es auch empfunden. Mürbeteig ist ja meist sehr fetthaltig, dagegen ist dieser Hefeteig hüftmäßig doch angenehmer. Viele Gründe, ihn jetzt öfter in vielen Rezepten zu verwenden.
Liebe Grüße
Sigrid