Honig-Bier-Vollkornkruste mit Sauerteig

Solch ein Brot ist wie Country-Musik aus dem Backofen!

by Madam Rote Rübe
Madam Rote Rübe - Honig-Bier-Vollkornkruste mit Sauerteig

Je nachdem, welches Bier du verwendest, schmeckt die Honig-Bier-Vollkornkruste immer ein wenig anders. Für einen intensiveren Geschmack nimmst du dunkles Bier, falls es ein wenig subtiler sein darf, ein helles Bier. Viele, viele Laibe können da im Laufe der Zeit zusammen kommen. Finde den für dich besten Geschmack heraus. Nicht nur jede Biersorte gibt spezielle Aromen weiter, auch Honig schenkt eine milde, dezente Süße, die den ganzen Laib durchzieht. Dazu sorgt ein vollständig entwickelter Sauerteig für eine weitere himmlische Geschmackssteigerung und eine wunderbare Kruste.

Gibt es etwas Befriedigenderes und Aufregenderes als solch ein Laib Brot? Gibt es etwas Genussvolleres als eine Honig-Bier-Vollkornkruste? Ein Brot, dass du immer wieder genießen möchtest! Sein runder Geschmack ist die pure Offenbarung. Da geschieht folgendermaßen: Die Augen verdrehen sich zum Himmel, aus dem Mund ertönt spontan ein inbrünstiges Aaaaah, selbst die Geschmacksknospen stöhnen begeistert auf. So heimelig, so wohlig,

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Honig-Bier-Vollkornkruste mit Sauerteig – hier schmeckt Bier

Auch wenn du nicht zu den großen Biertrinkern gehörst, für dieses Honig-Bier-Vollkornkruste lohnt es sich auf jeden Fall, einige Flaschen Bier daheim zu haben. Wie das Leben so spielt, seitdem ich dieses Brot backe, mag ich sogar Bier. Allerdings immer nur im Teig. Obwohl ich als kleines Kind in den Ferien bei meinem Opa den Schaum abtrinken durfte. Eine Bierliebe wurde es trotzdem nicht. Seine herben Aromen sind nicht meins.

Vielleicht sollte ich ihm dennoch eine Chance geben. Schließlich gibt es dermaßen viele Sorten, wer weiß, vielleicht ist eine dabei, die mich anspricht: Alkoholfreies Bier, Leichtbier, Vollbier und Stark-bzw. Bockbier. Dazu gehören zum Beispiel folgende Bierstile: Altbier, Berliner Weisse, Kölsch, Pilsner, Weizenbier, Schwarzbier und viele mehr.

Eins ist gewiss, jedes schmeichelt einem Brot auf seine Weise. Bier verleiht dem Teig einen reichhaltigeren, tieferen Geschmack, den du unmöglich mit gewöhnlichem Wasser erreichen kannst. Außerdem treibt es den Teigling ausgezeichnet in die Höhe. Völlig fasziniert schaute ich zu, wie es im Ofen anstieg. Tief mahagonifarbig kam die Kruste aus dem Ofen und jeder Bissen darauf knackte später herrlich.

Durch die Zugabe von gemahlenen Flohsamenschalen erhältst du ein saftiges Brot, das gut einige Tage frisch bleibt. Flohsamenschalen sind eine tolle Erfindung, wenn du mehr Ballaststoffe und Feuchtigkeit in deinen Vollkornteig bringen willst. Sie quellen auf und nehmen das 20- bis 40-fache ihres Gewichts an Flüssigkeit auf. Dadurch wird der Teig wunderbar geschmeidig und lässt sich hervorragend bearbeiten.

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Madam Rote Rübe - Honig-Bier-Vollkornkruste mit Sauerteig
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Honig-Bier-Vollkornkruste mit Sauerteig

Zutaten für: einen Teigling von 1550 g
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

Für den Sauerteig:
250 g Roggenvollkornmehl
50 g Roggen-Anstellgut, aktiv (Sauerteigstarter)
250 g Wasser, 20 °C

Für den Hauptteig:
gesamter Sauerteig
330 ml Dunkelbier od. eine andere Sorte
20 g Wasser
5 g Flohsamenschalen
40 g milder Honig, flüssig
4 g Frischhefe
570 g Weizenvollkornmehl
16 g Meersalz
25 g weiche Butter

So geht es

Die Zutaten für den Sauerteig mit einem Löffel verrühren und abgedeckt bei Raumtemperatur für 14 bis 16 Stunden gären lassen.

Bier, Wasser, Flohsamenschalen, Honig und Frischhefe zu dem Sauerteig geben und verrühren. Weizenvollkornmehl und Salz hinzufügen. Den Teig 4 Minuten mit der Küchenmaschine mischen, dann auf mittlerer Stufe 10 Minuten kneten. Butter stückchenweise hinzufügen und den Teig nochmals 4 Minuten kneten. Dann 3 Stunden gehen lassen, für ein gutes Glutengerüst wenn möglich zwischendurch bis zu 3-mal dehnen und falten. Dafür am besten neben dem Spülbecken mit feuchten Händen ein Stück vom Teig greifen, etwas nach oben ziehen und über den Teig mittig wieder eindrücken. Diesen Vorgang von allen Seiten wiederholen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer straffen runden Kugel formen. Der Schluss liegt unten. ¼ von der Kugel abdrücken, zu einer länglichen Zunge mit einem Teigroller ausrollen. Die Spitze der Zunge, etwa 1/3 der Gesamtfläche, mit Olivenöl bestreichen und zu 2/3 über die Kugel zurückklappen. Den Teigling in ein gründlich bemehltes Gärkörbchen (etwa 22 cm Durchmesser) mit Schluss nach oben legen und etwa 90 Minuten zur vollen Gare gehen lassen.

Den Backofen mit einem Backblech auf 250 °C Ober-/Unterhitze erhitzen.
Das heiße Backblech herausnehmen, den Teigling vorsichtig draufstürzen. Mit Dampf einschießen und bei 250 °C 20 Minuten backen. Die Temperatur auf 200 °C herunterregeln und das Brot noch 40 Minuten backen. Den Ofen ausmachen und das Brot weitere 30 Minuten darin lassen.
Auf einem Gitterrost abkühlen lassen und genießen.

Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.

Der Geschmack solch einer Honig-Bier-Vollkornkruste ist einfach wunderbar und vor allem spannend. Versuche es und lass die komplexe Mischung aus Eindrücken von Sauerteig, Bier, Roggen- und Weizenvollkornmehl und Honig auf dich wirken. Sie ist wie Country-Musik aus dem Ofen!!!

Liebe Grüße aus der Brotbackstube

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20 Kommentare

Sonja 20. Januar 2023 - 7:57

Hallo Sigrid,

das sieht ja zum Anbeißen aus und wird definitiv mein nächstes Brot!
Leider habe ich gerade keinen Roggensauerteig. Könnte ich auch meine Lievito Madre verwenden und entsprechend mehr Flüssigkeit zugeben?

Liebe Grüße aus Kroatien.
Sonja

Antworten
Madam Rote Rübe 20. Januar 2023 - 16:47

Liebe Sonja,
vielen Dank, lass es dir gut schmecken. Genauso kannst du es mit deinem Lievito Madre machen, das passt dann ebenfalls.
Liebe Grüße zu dir nach Kroatien
Sigrid

Antworten
Jesse-Gabriel 20. Januar 2023 - 13:23

Jausen und Brotzeit Brot, perfekt für jede Wanderung, einen guten Käse mit ins Gepäck und für alle die auch etwas fleischiges mit dabei haben möchten die packen sich noch ein Stück Speck mit ins Gepäck. Und natürlich nicht ein bisschen Obst vergessen. Lächel.
Liebe Grüße,
Jesse-Gabriel

Antworten
Madam Rote Rübe 20. Januar 2023 - 16:59

Lieber Jesse,
wenn ich gerade rausschaue, die Straßen sind weiß und von oben herab kommen die nächsten Flocken, müssen wir die Wanderung etwas verschieben. Aber dann……., hab vielen Dank.
Ganz liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Ulrike 20. Januar 2023 - 18:49

Das sieht aber köstlich aus! Bei dem wenig einladenden Wetter draußen, ist Brot backen genau die richtige Betätigung

Antworten
Madam Rote Rübe 21. Januar 2023 - 8:30

Das ist wahr, liebe Ulrike,
im Winter machen sich die Brotdüfte, die durchs Haus ziehen, so ungemein gemütlich.

Antworten
Irmi 20. Januar 2023 - 19:18

Liebe Sigrid, das Brot ist dir wieder richtig toll gelungen und mit Bier werden die Brote super geschmackvoll. Danke für dieses interessante Rezept.
Liebe Grüße von Irmi

Antworten
Madam Rote Rübe 21. Januar 2023 - 8:31

Sehr gerne, liebe Irmi,
besonders dieses Brot mit der Bier-Honig-Mischung ist herrlich, ich fand es ganz besonders köstlich.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Jens 23. Januar 2023 - 9:29

Moin aus Ostholstein.
Rezept klingt sehr gut und lockt mich es nachzubacken. Irritiert bin ich allerdings über die „Zunge“. Da habe ich es nicht verstanden wie das genau läuft. Wird das Viertel abgetrennt oder bleibt das am Teigling? Und wird die nur „rausgezogen“ und dann über das Brot zurück geklappt?
Könnte ich doch auch weglassen und so backen. Ist es nur wegen der Optik?
Lieben Gruß
Jens

Antworten
Madam Rote Rübe 24. Januar 2023 - 7:39

Lieber Jens,
vielen Dank für deine Nachfrage. Nein, dieses Viertel drückt man lediglich von der Kugel ab, es bleibt am Teigling. Einfach mit dem Teigroller abdrücken und zu einer länglichen Zunge ausrollen, diese mit Olivenöl bestreichen und wieder über die Kugel klappen. Es wird dir bestimmt beim Tun klar. Allerdings ist es nur eine schöne Möglichkeit, ein Brot auch mal anders aufzupimpen und du kannst es gerne weglassen.
Viel Spaß beim Nachbacken und liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Heidi 24. Januar 2023 - 12:16

Was für ein tolles Brot :))
Das würde mir auch gefallen .
Einfach toll . Ich liebe Brot.
LG heidi

Antworten
Madam Rote Rübe 25. Januar 2023 - 7:48

Vielen Dank, liebe Heidi,
ich bin sicher, dass es Dir schmecken wird, die Kombination Honig und Bier passt hier besonders gut.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Doris Perlitz 5. Februar 2023 - 19:19

Hallo, ich habe gerade dieses tolle Brot aus dem Backofen geholt. Was für ein wunderbarer Duft, ich freue mich schon so auf den Anschnitt kann es kaum erwarten.
Ich bin so froh das ich diese tolle Seite gefunden habe, bis jetzt habe ich das saftige Roggenvollkornbrot gebacken. Ich liebe dieses Brot, so einfach herzustellen und so lecker.
Vielen Dank für die tollen Rezepte.

Liebe Grüße
Doris

Antworten
Madam Rote Rübe 6. Februar 2023 - 12:22

Liebe Doris,
was für ein herzerwärmender Kommentar, hab herzlichen Dank dafür. Wie schön, dass dich diese Brote so begeistern, lass sie dir weiterhin gut schmecken.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Lydia 9. Februar 2023 - 15:24

Liebe Sigrid,
das liest sich lecker 😋. Da werde ich bei meinem Mann, der seid fast vier Jahren leidenschaftlicher Hobbybrauer ist, mal ein Fläschchen abzwacken.
Zutaten sind sonst alle im Haus. Danke für das Rezept und auch für das wunderbar schmeckende Pastinaken-Kichererbsen-Curry. Ein wirkliches Wohlfühlessen!
Lieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia

Antworten
Madam Rote Rübe 10. Februar 2023 - 8:06

Liebe Lydia,
wie praktisch, mit selbstgebrautem Bier wird dieses Brot bestimmt noch aromatischer. Dann wird es eine Gemeinschafsproduktion. Perfekt.
Hab auch vielen Dank für deine schöne Rückmeldung, super, dass euch das Curry geschmeckt hat.
Einen lieben Gruß zurück zu dir in dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Sigrid

Antworten
Inga 17. August 2023 - 22:59

Liebe Sigrid, mit Country-Musik aus dem Ofen hast Du ein passendes Bild geprägt für dieses Brot, denn es verwöhnt unglaublich unsere Sinne . Schon beim Backen verströmt es einen so aromatischen Duft, dass man meint, noch nie vorher hat ein Brot derart gut gerochen. Wird dann der Topfdeckel gelüftet, hüpft das Herz vor Freude. Es zeigt sich ein wunderbar gerundeter Brotlaib, die Kruste wild aufgerissen. Und sind dann ein paar Stunden vergangen und das Brot endlich angeschnitten, wird deutlich, dass sich alle Mühe gelohnt hat, das Ansetzen der Teige, das Kneten mit der Hand, die Zeit der Gare, das Backen und die Wartezeit danach. Das Brot verwöhnt mit einem einzigartigen Geschmack und ja, vielleicht hören wir jetzt wirklich Country-Musik!
Mit sommerlichen Grüßen in die Pfalz bedankt sich Inga für dieses besonders gute Rezept!

Antworten
Madam Rote Rübe 18. August 2023 - 8:18

Sehr gerne, liebe Inga,
Country-Musik und dieses Brot, ich bin begeistert, dass das so bei Dir geschnackelt hat. Allein Deine Beschreibung lässt vor meinen Augen ein wundervoll gelungenes Brot erstehen, Du machst mir direkt Appetit. Lasst es Euch gut schmecken und hab herzlichen Dank für die virtuelle Kostprobe.
Bei uns sind sommerliche Temperaturen angekommen und somit kann ich Dir einige Sonnenstrahlen mit diesem Gruß zusenden
Sigrid

Antworten
Josef 8. Oktober 2023 - 16:25

Hallo,
besten Dank für das tolle Rezept, geschmacklich hervorragend, auch ohne Flohsamen.
Allerdings sind mir als Back-Anfänger zwei Fehler passiert, zur Info für andere Neulinge:
– die „Zunge“ ist beim Aufgehen senkrecht hochgeklappt, quasi ein Brötchen auf dem Brot (dafür ist das Brot, warum auch immer, unten herum aufgerissen)
– auf mittlerer Schiene gebacken ist die Oberseite sehr dunkel geworden, fast verbrannt.

Ich werde es definitiv nochmal backen, will es wirklich toll schmeckt, nächstes Mal aber im unteren Drittel des Backofens und ohne Zunge, dafür Schluss beim Backen nach oben…
und evtl mit Kümmel 😉.

Antworten
Madam Rote Rübe 9. Oktober 2023 - 7:29

Hallo Josef,
vielen Dank für deine aufschlussreiche Rückmeldung. Ich freue mich, dass du trotz dem nicht ganz so perfektem Ergebnis, von deinem Brot begeistert bist.
Mein damaliger Backofen backte, was die Temperaturen anbetraf, sehr moderat, es ist mir aufgefallen, dass bei anderen die Backwaren viel dunkler wurden. Daher bin ich sehr froh, dass du hier darauf aufmerksam machst.
Weiterhin viel Genuss und liebe Grüße
Sigrid

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