Du kommst gerade aus Italien, Frankreich oder Spanien zurück? Du schwelgst in kulinarischen Urlaubs-Erinnerungen? Sogar deine Zunge träumt nachts noch von der Urlaubsküche?
Madam Rote Rübe kann ein Lied davon singen. Ganze zwei Jahre schwärmt sie bereits von einem Hefegebäck, das sie auf einem bunten Markt auf Mallorca kennengelernt hatte. Einen festen Platz in ihrem Herzen eroberte sie sich: die Ensaïmada de Mallorca.
Damit es jedoch nicht beim Schwärmen bleibt, holen wir uns heute ein Stück Urlaubsglück zurück.
Der wandelnde weiße Schnurrbart
Isst du auf Mallorca die echten Ensaïmada de Mallorca, dann weißt du, dass du gerade ein geschütztes mallorquinisches Gebäck aus Schweineschmalz, Sauerteig, Eier, Zucker und Stärkemehl mit Gütesiegel vertilgst.
Darauf kannst du dich verlassen.
Denn nur hier, wirklich nur hier, stellen die traditionellen Bäcker dieses typisch handwerkliche Produkt her, darüber reichen Aufzeichnungen bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Heute liegen sie meistens dick bestäubt mit Puderzucker im Regal und lachen dich an. Könntest du so einer Versuchung widerstehen?
Eine neue Mode wurde sogar eingeläutet: gepuderte Schnurbärte. Die weiße Zierde im Gesicht beweist eindeutig – dieser Verlockung möchte man nicht widerstehen. Man trägt wieder stolz Schnurbart.
In allen Größen erhältst du das Gebäck: Handlich klein bis gigantisch groß schenkt es kulinarische Wonnen, die du niemals mehr vergisst. Eine typische Schnecke verläuft spiralig mit zwei oder mehr Umdrehungen im Uhrzeigersinn. Dabei darf sie ruhig ungleichmäßig gewellt sein.
Nach vielem Suchen fand Madam auf Plötzblog ein verlockendes Rezept. Wer sie mit hellem Weizenmehl testen möchte, sollte dieses mal ausprobieren.
Für Vollkornfans wandelte sie es ab und es kamen saftige Schnecken heraus, die du garantiert gerne auf dem Kaffeetisch liegen hast. Und sie verschwinden schneller als jede Schnecke im Garten, gar nicht ladylike schneckenhaft.
Begeistert war sie, als ihre Gäste ihr in den höchsten Tönen versicherten, dass die Kaffeestücke absolut nicht nach Hefe schmecken würden. Wieder mal bestätigte es sich: Du bekommst durch eine lange kalte Teigführung ein wunderbar lockeres Gebäck und mit einer Vanille-Honig-Creme bleibt es mehrere Tage frisch und saftig.
Die typische Ensaïmada de Mallorca verdankt dem Schweineschmalz ihren Namen, denn die Katalanen sagen zu Schmalz saïm.
Vergebens wirst du ihn hier finden, auf Stärke verzichtete sie ebenfalls und ersetzte sie durch Weizenvollkornmehl.
Möchtest du diese Schnecken nachbacken, beispielsweise um am Sonntag zum Kaffee herzhaft hineinbeißen zu können, dann beginne am Mittwoch mit dem Vorteig und gehe nach den einzelnen Rezeptschritten vor.
Klingt aufwendig, doch überzeuge dich, es ist einfach.
Übrigens, das Rezept funktioniert auch mit Dinkelvollkornmehl.
Träumst du gleichfalls von einem göttlichen Gebäck, das du im Gepäck deiner Sinne aus dem Urlaub mitnahmst? Und? Schon ausprobiert?
Ländliche Urlaubsküche – diese zwei Worte musst du dir mal auf der Zunge zergehen lassen. Klingt gut, oder?
Deshalb rief wohl auch der Blog Tastesheriff mit der neuen „ich backs mir“ Aktion zum Thema -Fernweh- auf, bei der ich mit diesem Beitrag teilnehme. Schau mal hinein und stille mit köstlichen Backrezepten deine Urlaubssehnsucht.
Mit einem rund genudelten Schneckengruß, deine
2 Kommentare
Liebe Sigrid,
ich träume! Davon in eine deiner wunderbar aussehenden Vollkorn-Ensaimadas hineinzubeißen und mich binnen weniger Sekunden direkt nach Spanien zu beamen. Die Honig-Vanillefüllung würde das alles noch großartig unterstützen 🙂
Köstlich!
Liebste Grüße,
Patricia
Oh, liebe Patricia, vielen Dank für Deine lieben Worte, weißt Du was, ich komme mit, ich hätte gerade auch Lust dazu.
Liebe Grüße Sigrid