Enthält Verlinkungen zu Blogs und Informationsschriften. Mein Vollkorn-Lievito Madre, der italienische Mutterteig, ist ein italienischer hefebetonter Sauerteig. Ausgesprochen mild und zart erhält er seit jeher ab und an einen kleinen Löffel Honig und etwas Olivenöl, obwohl bei dieser Zugabe sich heute die Meinungen teilen, siehe die Untersuchungen von Marlene Lang.
Er ist geeignet für Backwaren aller Art: Hefekuchen, Brötchen, mediterranes Brot u.v. m.. Im Prinzip kann er überall hineinhüpfen. Meist hege und pflege ich ihn zeitnah und regelmäßig mit meinem treuen Roggen-Sauerteig.
Erstaunlich ist vor allem sein Ofen-Trieb.
Du hättest mal meine Begeisterungssprünge sehen sollen, als ich mein erstes Brot aus dem Ofen holte und feststellte, wie hoch es aufgegangen war – und das ohne Stützhilfe wie Backform, Gärkörbchen und nicht mal ein Prozent Hefe, siehe das rustikale Kürbiskern-Weizenvollkornbrot mit Lievito Madre.
Durch den Zusatz von Lievito Madre im Teig benötigen wir einen geringeren Anteil von Hefe, im Laufe der Zeit kann mit dem Wachsen der Triebkraft unserer Mutterhefe auch ganz auf Hefe verzichtet werden.
Die vielen Vorzüge eines Vollkorn-Lievito Madre
Die erfreulichen Folgen sind
- angeregte Verdauung
- besseres Mundgefühl
- geringere Empfindlichkeiten gegenüber Gluten und Hefe
- positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel
- mehr Brotaroma
- höhere Haltbarkeit
- verbesserte Frischeeigenschaften
- erhöhter Säuregehalt im Brot
- natürlicher Schutz gegen Schimmel und andere Brotkrankheiten
Es gibt viele Methoden
Lange hielt mich der Aufwand ab, mir diesen Sauerteig anzusetzen, zu kompliziert und langwierig schien mir das Prozedere. Doch als ich eine Anleitung entdeckte, die es sehr vereinfacht auf den Punkt brachte, setzten meine vielen Einwände erstaunlicherweise aus und ich fing einfach an. Kurz darauf standen in meinem Kühlschrank ein Dinkelvollkorn-Lievito Madre und ein Weizenvollkorn-Lievito Madre.
Eine besonders simple Beschreibung zum Herstellen der Lievito Madre findest du auch bei Stefanie von Hefe und mehr. Gleich drei Varianten begeisterten mich beim Brotdoc. Und auf Brotbackliebe … und mehr wird es dann gleich ganz ausführlich.
Guter Trieb mit Vollkorn
Meist wird sie aus Weizenmehl Type 550 erstellt, und diese Mehltype nutzte ich ebenfalls zu Beginn. Doch als ich bemerkte, dass der Trieb meiner Dinkelvollkorn-Lievito Madre immer die Nase wegen seinen vielen Milchsäurebakterien und Hefepilzen vorneweg hatte, tauschte ich kurzerhand die Type 550 gegen mein frisch gemahlenes Weizenvollkornmehl aus.
Das ist für mich auch praktischer, da ich am liebsten Vollkornprodukte backe.
Einige der folgenden Parameter zu Lievito Madre entnahm ich dem Forum der-Sauerteig – viele zusätzliche Informationen findest du hier.
Das sollte immer beachtet werden:
- Beim Ansetzen der Lievito Madre hat die Sauberkeit die höchste Priorität. Spüle Gläser, Schüssel und Besteck, welche du benutzt, mit kochendem Wasser vor dem Gebrauch ab.
- Um genau arbeiten zu können, wiege alle Zutaten ab. Abwiegen ist immer besser als Abmessen oder noch schlimmer Pie mal Daumen.
- Das Wasser, welches du zugibst, sollte handwarm sein. Weder kalt noch heiß, einfach angenehm warm.
- Fülle deinen Lievito Madre in ein höheres Glas mit lose aufliegendem Deckel ein.
- Stelle ihn bei Zimmertemperatur zwischen 20°C und 28°C zum Gären auf. Darunter ist es ihm zu kalt und über 30°C sterben die Mikroorganismen ab.
- Gehe stets nach deiner Nase, ein gesunder Lievito Madre riecht angenehm und fruchtig.
Vollkorn-Lievito Madre
1. So geht die Herstellung über 14 Tage
Ansatz
200 g Weizenvollkornmehl (Dinkelvollkornmehl)
140 g Wasser, 30°C
30 g Honig
15 g Öl
Frischkur 1…… 14
100 g Teig vom Ansatz
100 g Weizenvollkornmehl (Dinkelvollkornmehl)
55 g Wasser, 30°C
Die Zutaten des Ansatzes miteinander verkneten, bis sich die Oberfläche glatt anfühlt. Eine Kugel daraus formen, wer mag, kann sie tief kreuzweise einschneiden und dann in ein schmales, höheres Einmachglas mit losem aufgelegtem Deckel geben. Bei Zimmertemperatur (optimal ca. 26°-28°) bis zu 2 Tage reifen lassen, der Teig sollte in diesem Zeitraum sein Volumen verdoppeln bzw. verdreifachen.
Für die 1. Frischkur einen Teil vom Ansatz nehmen – am besten aus der Mitte – die restlichen Zutaten hinzufügen und wieder zu einer glatten Kugel formen, einschneiden, in das heiß ausgewaschene Einmachglas legen. Praktischerweise etwas Olivenöl auf den Boden des Glases tröpfeln und schwenken, der Teig lässt sich später besser entnehmen. Wieder bei Zimmertemperatur reifen lassen, spätestens nach 2 Tagen sollte sich der Teig verdreifachen.
Das wiederholen wir so lange, bis die Triebaktivität stark genug ist, dass sich der Ansatz innerhalb von 3-4 Stunden etwas mehr als verdoppelt. Wenn es zeitlich funktioniert, dauert das Prozedere ca. 14 Tage, dann sind wir stolze Besitzer eines triebkräftigen Lievito Madre. Der nun nur noch seine 14 tägige Frischkur benötigt, siehe Punkt 3.
Wir können es auch etwas gemütlicher angehen: Wenn das Volumen nach der Frischkur 2 erreicht ist, stellen wir den Ansatz in den Kühlschrank, 1-5 Tage darf er dortbleiben, dann nehmen wir ihn heraus, lassen ihn eine Stunde Zimmertemperatur annehmen und weiter geht es mit der Frischkur.
2. Eine einfache Herstellungsweise
Ohne weiteres kann aus einem normalen Roggensauerteig auf eine neue Getreideart umgezüchtet werden. Nach spätestens 5 Auffrischungen besitzen wir einen milden, gärstarken Lievito Madre mit einer stabilen Sauerteigform und wir können mit dem Backen loslegen. Das Risiko ist zudem minimiert, dass er sich schädliche Bakterien und Schimmelpilze einfängt. Gib ihn ab und an noch ein Löffelchen Honig und einige Tropfen Olivenöl, das wird ihn zum reinen Weizen-Sauerteig unterscheiden.
Neuzüchtung/Umzüchtung mit Roggen-Anstellgut
2.1. Auffrischung-Aktivierung ASG – 1:1:1
20 g Roggen-Anstellgut
+ 20 g Weizenvollkornmehl
+ 20 g Wasser
Alles zu einem eher weichen Brei verrühren, wie üblich in ein Glas füllen und abdecken, damit der Ansatz nicht austrocknet.
Reifezeit: ca. 24-26° ca.
Reifezeit: ca. 4-10 Std. reifen lassen bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat, bzw. gute Aktivität sichtbar, dann erfolgt direkt die 2. Auffrischung.
2.2. Auffrischung – 1:1:0,5
Menge aus 1. Auffrischung
+ gleiche Menge Weizenvollkornmehl
+ ½ Menge Wasser ca. 30°
Der Ansatz ist nun fester, die Zutaten verkneten und wieder abdecken, damit er nicht austrocknet.
Reifetemperatur: ca. 24-26° ca.
Reifezeit: ca. 4-8 Std. wieder reifen lassen bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.
2.3. Auffrischung – 1:1:0,5
Von 2. Auffrischung ca. 50 g abnehmen
+ 50 g Weizenvollkornmehl
+ 25-30 g Menge Wasser ca. 30°
Zutaten verkneten, zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden, ca. 1/3 Tiefe, in ein schmales hohes Gefäß geben, abdecken, damit der Ansatz nicht austrocknet.
Reifetemperatur: ca. 24-26° ca.
Reifezeit: ca. 3-4 Std. der Ansatz sollte sich innerhalb dieser Zeit verdoppeln, die Einschnitte bewegen sich nach außen und sollte am Ende der Reifezeit ganz geöffnet sein.
Dauert es deutlich länger als 4 Std., sollte noch eine 4. und ggf. 5. Auffrischung erfolgen.
3. Auffrischung/Führung
Das Anstellgut sollte etwa alle 10-14 Tage aufgefrischt werden, damit es aktiv bleibt und nicht zu sauer wird. Falls dieser Zeitraum überschritten wurde, am besten 2-3mal hintereinander auffrischen, damit sie wieder triebkräftig und mild wird.
14 tägige Frischkur
100 g Lievito Madre von der Mitte aus dem Glas nehmen
+ 100 g Weizenvollkornmehl (Dinkelvollkornmehl)
+ 55 g Wasser, 30°-35°C
Reifetemperatur: ca. 26-28°,
Reifezeit: ca. 3-4 Std., bei ca. 22-24°C dauert es dementsprechend länger.
Wenn sich sein Volumen reichlich verdoppelt hat, ist der Lievito Madre reif und kann verarbeitet werden. Beziehungsweise er wird in den Kühlschrank gestellt.
Einsetzen der Lievito Madre
- Gibst du Lievito Madre als alleiniges Triebmittel in einen salzigen Teig hinein, genügen zwischen 25 % bis höchstens 50 % der Gesamtmehlmenge. Je weicher der Teig geführt wird, umso aktiver sind die Mikroorganismen, dann genügen 10-15 %. Auch bei langer Teigführung benötigen wir eine kleinere Menge von Lievito Madre.
- Falls er nicht hochaktiv sein sollte, können wir mit ca. 0,5-1 % Hefe in Bezug zur Gesamtmehlmenge im Brotteig die Triebkraft antreiben.
- Bei 30 % Versäuerung dauert die Stockgare (Teig-Gare) zwischen 2,5 – 3 Stunden. Bei 15 % verdoppelt er sich schon bis zu 6 Stunden. Gärt der Teig besonders lange, z. B. über 24 Stunden bei Raumtemperatur, benötigen wir nur 1-2 % Lievito Madre.
- Bei Übernachtgare kann Lievito Madre direkt aus dem Kühlschrank dem Teig zugegeben werden, 10% der Mehlmenge ist hinreichend.
- Berechnet werden beim Abzug der Mehl- und Wassermengen für ein Rezept stets nur die Mehlmenge. Wenn 30 % der Mehlmenge eines Brotes versäuert wird, werden sie durch die entsprechende Mehlmenge der Lievito Madre ersetzt – durch den Wassergehalt erhöht sich die Menge dementsprechend.
- Bei süßen Teigen, die bis zu 30 % Fett enthalten, sollten mindestens 30 % der Gesamtmehlmenge versäuert werden, sobald sie mehr als 30 % Fett enthalten, versäuern wir mindestens 35 % der Gesamtmehlmenge. 2-3 Mal sollte dann vorher für gute Triebfähigkeit aufgefrischt werden.
- Lievito Madre lässt den Teig nicht so aufgehen, wie wir das von Hefe gewohnt sind. Das ändert sich, sowie der Teigling in den Backofen geschoben wird, gerade in den ersten Minuten treibt er ihn besonders auf.
Beispiel für eine Berechnung
30% Versäuerung durch Lievito Madre sind erwünscht. Die Versäuerung wird immer auf das Mehl bezogen. Der Brotteig soll mit 1000 g Mehl hergestellt werden. 1000 g x 30 % sind 300 g Mehl, die versäuert werden sollen.
Wir frischen auf wie gehabt mit der Formel 1:1: 0,5, (bei TA 150):
180 g Lievito-Madre-Anstellgut
+ 180 g Vollkornmehl
+ 90 g Wasser
Und lassen alles ca. 3-4 Stunden bei optimaler 26 – 28° C Temperatur reifen.
Schlussendlich verfügen wir über 450 g Lievito Madre, die wir dem Brotteig hinzufügen, weitere 700 g Mehl bleiben unversäuert.
Trockensicherung
Für den Fall der Fälle, dass durch gewisse Umstände dein Lievito Madre verunglückt oder du längere Zeit verreisen wirst, kannst du dir eine Trockensicherung anlegen:
20 g Lievito Madre
20 g Mehl
10 g Wasser
Die Zutaten miteinander verkneten und 3 Stunden bei 30°C gehen lassen. Den Teig so dünn wie möglich zu einer Teigplatte ausrollen und bei 30°C trocknen. Bewahre ihn in kleine Stücke zerbrochen in einem Glas auf.
Reaktivierung der Trockensicherung
Reaktivieren
7 g der Trockensicherung der Lievito Madre
13 g lauwarmes Wasser
20 g Mehl
Auffrischen
40 g Lievito Madre
40 g Mehl
20 g Wasser
Die Trockensicherung fein mörsern und mit Mehl und Wasser verrühren. Etwa 20-24 Stunden bei Raumtemperatur zu doppelten Volumen gehen lassen.
Zum Auffrischen mit Mehl und Wasser vermischen und bei 30°C 3-4 Stunden wieder zum doppelten Volumen gehen lassen. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, bis der Lievito Madre seine alte Triebstärke erreicht hat.
Quellen:
39 Kommentare
Beim Seife sieden habe ich bisher ähnliche Versuchsreihen gemacht.
Deine lesen sich auch wirklich informativ . Klasse zusammen getragen
LG heidi
Vielen Dank, liebe Heidi. Ich glaube, an uns sind bestimmt kleine Lehrmeister verloren gegangen.
Mit einem herzlichen Gruß
Sigrid
Hallo Sigrid,
ich werde es einmal mit dem Lievito Madre versuchen. Aber du musst mir helfen, ich kapiers nicht: für die Frischekur 1 muss ich 100g Teig entnehmen. Was passiert mit dem Rest? Wird der weggeworfen?
Liebe Grüße
Caroline
Liebe Caroline,
schön, dass du dich mit diesem milden italienischen Sauerteig anfreunden möchtest.
Sammele doch die Reste von einigen Tagen von den Frischekuren im Kühlschrank und backe sie in einem normalen Brotteig mit, wäre ja auch sonst zu schade darum.
Ich wünsche dir viel Glück beim Ansetzen.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Vielen lieben DANK für deine tollen Rezepte. Ich
Habe eine Frage zur Dauer der Frischkur. Dauert sie insgesamt 14 Tage oder wiederhole ich die Frischkur 14 mal hintereinander mit jeweils einen Tag Ruhepause dazwischen.
Liebe Grüße
Katja
Hallo Katja,
gerne, wie schön, dass dir meine Rezepte gefallen.
Zu deiner Frage: Das ganze Ansetzen dauert, wenn es optimal läuft, insgesamt über 14 Tage, dann ist dein Lievito Madre triebfähig und perfekt zum Einsetzen. Es kann natürlich auch länger dauern, manchmal hapert es ja mit der Zeit und dann darf der Ansatz auch zwischendurch in den Kühlschrank gestellt werden.
Viel Freude beim Ansetzen.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Mache gerade den erste Ansatz. Ich frische ihn ja 14 Tage lang auf, d.h. in dieser Zeit nur 7 Mal, da ich es ja nur ca alle zwei Tage mache? Oder 14 Mal?
Vielen Dank dir und liebe Grüße, Tabea
Hallo Tabea,
genau, es sind ca. 7 Auffrischungen in den 14 Tagen. Vielleicht sind es auch einige mehr, denn wie gesagt, wir wiederholen das Prozedere so lange, bis die Triebaktivität stark genug ist, dass sich der Ansatz innerhalb von 3-4 Stunden etwas mehr als verdoppelt. Hab viel Spaß mit deinem Lievito Madre, ich bin gespannt, was du sagst, wenn du das erste Mal mit ihm backen wirst.
Liebe Grüße
Sigrid
Vielen Dank Sigrid für deine schnelle Antwort.
Er hat sich bis hoch überhaupt nicht verdoppelt. Er ist jetzt einen Tag alt. Mal schauen, ob nach der nächsten Auffrischung etwas passiert.
Liebe Grüße ,Tabea
Gerne, liebe Tabea,
ich glaube, du wirst zu Beginn etwas geduldig sein müssen. Schau doch mal das Rezept für das rustikale Kürbiskern-Weizenvollkornbrot mit Lievito Madre an, das war mein allererstes Brot mit diesem milden Sauerteig. Mit ein wenig Hefe ging es fantastisch auf.
Liebe Grüße
Sigrid
Super.
Dann weiß ich ja, dass das ok so ist, wie es bisher ist. Vielen Dank dir liebe Sigrid.
Dein Kartoffelbrot ist übrigens Unser absolutes Lieblingsbrot.
Zu dem sechsten Geburtstag meiner Tochter haben wir zusammen den Maulwurfkuchen gebacken. Alle mochten ihn sehr gerne.
Ganz liebe Grüße, Tabea
Das klingt ja richtig gut, liebe Tabea, da freue ich mich sehr darüber, dass diese Rezepte so gut bei euch angekommen sind. Hab vielen Dank für die schöne Rückmeldung.
Sonnige Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Ich hab noch mal eine Frage. Hast du zufällig spontan ein Rezept, worin ich den übrigen Ansatz verbrauchen kann? Also den übrigen Sauerteig, den ich nachdem ich den Lievito Madre gefüttert hab in den Kühlschrank gestellt habe.
Ich habe 600 g davon.
Vielen dank dir, Tabea
Hallo Tabea,
einen Teil von deinem übrigen Sauerteig könntest du in das herzhafte Körner-Knäckebrot mit Sauerteig-Starter geben. Nehme anstelle vom Roggen-Anstellgut einfach dein Anstellgut dazu, vielleicht brauchst du ein wenig mehr Wasser, aber das war es schon.
Eine größere Menge kannst du in dem Rezept für das Fitness-Weizenvollkornbrot mit Kerne, Möhren und Sauerteig-Starter unterbringen. Oder probiere doch mal das Turbo-Fit-Vollkornbrot mit einer kleinen zusätzlichen Ruhezeit.
Hab viel Freude beim Ausprobieren.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Danke für deine schnelle und rettende Antwort.
Ich habe mich für die dreifache Menge vom Sauerteig Knäckebrot entschieden.
Ich bin gespannt…
Dankeschön!
Liebe Grüße, Tabea
Hallo liebe Sigrid,
in den letzten Wochen habe ich bereits 2 mal dein Fitness-Weizenvollkornbrot mit Möhren und das geniale Knäckebrot mit Sauerteig gebacken, um meinen Sauerteig-Überschuss zu verbrauchen. Beide Rezepte sind gut geglückt und haben wunderbar geschmeckt.
Nun habe ich letztes Wochenende einen Teil meines ST-Starters im Rahmen von 3 Hefeführungen auf Weizen umgezüchtet und ich muss sagen, er ist wunderbar aufgegangen und hatte sein Volumen tatsächlich sehr schnell verdoppelt. Jetzt schläft er im Kühlschrank.
Nun meine Frage, wann genau gebe ich den Honig und das Öl dazu? Bei der nächsten Frischekur in 14 Tagen? Also den WZ-ST-Starter aus dem Kühlschrank nehmen, etwas warm werden lassen, Mehl, Wasser und dann gleich Honig und Öl rein und reifen lassen?
Oder erst reifen lassen und bevor er wieder in den Kühlschrank wandert den Honig und das Öl dazu?
Herzliche Grüße Eva
Liebe Eva,
das alles klingt ja wunderbar, ich freue mich so sehr für dich, dass die Rezepte gut gelungen waren. Hab vielen Dank für die wunderbare Rückmeldung.
Du kannst nun deinem Lievito Madre jederzeit das Löffelchen Honig und Öl geben, gerne allerdings auch erst bei der nächsten Frischekur. Ich nehme ihn direkt aus dem Kühlschrank, füttere ihn sofort und stelle ihn dann an das warme Plätzchen und lasse ihn reifen. Und damit ist es dann auch gut, ich glaube, mein drei Jahre alter Lievito Madre bekam bisher zweimal so eine Löffelchenkur, sie ist nicht unbedingt zwingend nötig.
Ich bin gespannt, wie dir deine künftigen Lievito Madre-Brote schmecken werden.
Ganz liebe Grüße
Sigrid
Hallo Madam Rote Rübe,
ich bin Anfänger und habe getrocknete Lievito Madre von Gustini.
Wie aktiviere ich die ( Mengen) und kann ich auch tipo 00 oder T65 verwenden?
Gibt es irgendwo eine Anleitung für Idioten ?
Das Nächste, was ich nicht verstehe ist : warum soll ich von den jeweiligen Neuansätzen die Vorstufe nicht weiter verwenden wie den abgenommenen Anteil ?
Liebe Grüße Jürgen
Hallo Jürgen,
ich habe mich mal schlau gemacht. Die getrocknete Lievito Madre von Gustini kann ohne weiteres anstelle von Hefe genommen werden. Als Faustregel gilt hier, für 500 g Mehl werden 50 g Lievito Madre benötigt, bitte achte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, und anschließend dem Rezept weiter folgen. Natürlich ist eine Lievito Madre aus Teig erheblich triebstärker, ich würde daher probieren, den getrockneten LM in lauwarmen Wasser aufzulösen, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Diese wiegen und wie hier in der Anleitung, die gleiche Menge Mehl und die Hälfte Wasser hinzufügen. Kneten, ins Glas geben und ca. 12 Stunden stehen lassen, dann im Kühlschrank aufbewahren. Wahrscheinlich muss diese Prozedur mehrmals wiederholt werden, bis der LM voll erweckt worden ist.
Dafür würde ich allerdings nicht das tipo 00 verwenden, es entspricht der Type 405, da ist das T65 (entpricht der Type 550) besser geeignet. Schließlich wollen die Hefebakterien etwas zum Futtern haben. Also je höher die Type, umso besser die Aktivierung.
Die jeweiligen Neuansätze müssen nicht verworfen werden, sie sind zwar noch nicht besonders triebfähig, aber sie können einfach als Geschmacksträger mit in den Brotteig wandern, den du gerade backst.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Madame Rote Rübe,
Mit selbstgezüchtetem Sauerteig backe ich schon länger da die Qualität die im Handel vorhandenen Brote hat mich sehr geärgert. Und seitdem gibt es kein Zurück mehr.😃😃😃 Ich habe auch schon einige Rezepte von Dir ausprobiert. Natürlich nicht nur Brot. Jetzt beschäftige ich mit LM und habe angefangen anzusetzen jedoch nach einer anderen Beschreibung mit Apfel Wasser. Bis jetzt funktioniert das gut. Was ist der Zweck des Öls im LM bei Dir?
Ich entschuldige mich vorab für ev. Fehlern, Deutsch ist nicht meine Muttersprache.
Vielen Dank. LG, Rita
Liebe Rita,
ich bin wirklich begeistert, Du schreibst sehr gut dafür, dass Deutsch nicht Deine Muttersprache ist. Wie schön, dass Du schon so manches hier ausprobiert hast, hab vielen Dank.
Zu Deiner Frage, ganz oben im Post habe ich ja schon erwähnt, dass sich die Meinungen bezüglich der Zugabe von Öl teilen, Du kannst also ohne weiteres darauf verzichten. Ich fand bisher noch keinen Beleg dafür, dass sich die Fermentation damit verbessern würde. Aber wie Du selbst einen LM mit Apfelwasser angesetzt hast, so gibt es für den Lievito Madre viele unterschiedliche Rezepte, obwohl wirklich nur Mehl und Wasser nötig sind.
Ich wünsche Dir schöne Feiertage und liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid
Ich liebe es in deinem Blog zu stöbern. Am liebsten würde ich jeden Tag ein Brot backen. Es ist einfach wunderbar wie man mit wenigen Zutaten und Zeit so wunderbare Ergebnisse erzielt. Danke für deine Kreativität. Meine Fragen:
1. Kann ich diese Rezepte auch mit einem Weizen LM backen?
2. Ich muss noch meinen WZ Starter umzüchten. Wie gehe ich vor?Und wie komme ich danach auf 150 LM?
3. Wieviel LM sollte ich idealerweise im Kühlschrank aufbewahren?
Vielen lieben Dank! Es ist aber auch ein herausforderndes Thema all diese Sauerteige 😊
Herzliche Grüsse aus der eisig kalten Schweiz
Brigitte
Liebe Brigitte,
schön von dir zu hören, dass du so fleißig hier zugange bist, hab vielen Dank für dein Lob.
Zu deinen Fragen:
1. Ob Dinkel- oder Weizen-LM, du kannst beides nehmen.
2. Oben in dem Post ist eine Neuzüchtung/Umzüchtung mit Roggen-Anstellgut erklärt. Genauso kannst du mit deinem Weizen-Anstellgut vorgehen und hast zum Schluss eine 150 LM. Wenn du die gleiche Menge Anstellgut und Mehl mit der Hälfte Wasser vermischst, kommst du stets auf eine 150 LM.
3. Ich bewahre meistens 250 g LM in meinem Kühlschrank auf, mit der Menge habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Und jetzt wünsche ich dir ein inniges Verhältnis zu deinem neuen Partner, auf dass es viele leckere Brote gibt.
Liebe Grüße zurück zu dir in die Kälte
Sigrid
Liebe Sigrid
Vielen herzlichen Dank für die turbo schnellen und ausführlichen Erklärungen! Habe Schritt 1 der Umzüchtung bereits heute morgen durchgeführt. Der hat sich bereits innert 4 Stunden mindestens verdreifacht 😆 werde gleich zu SchrItt 2 übergehen. Ich habe noch eine Frage (sorry, ist mir erste jetzt eingefallen 🤭):
Genügt es, den LM am Abend vor dem Backen aufzufrischen und am nächsten Morgen zu verwenden? Lasse ich ihn bei Zimmertemperatur stehen oder gebe ich ihn in den Kühli und lasse ihn vor der Teigzubereitung auf Zimmertemperatur anspringen?
Je länger ich mich mit dem Thema befasse je mehr Fragen habe ich!?!
Vielen Dank liebe Sigrid für deine Zeit und deine Geduld 💐
Herzlichst – Brigitte
Immer gerne, liebe Brigitte,
ich bin dir sehr dankbar, denn du zwingst mich mit deinen Fragen, mich eingehender mit unserem Lievito Madre auseinanderzusetzen und das kann keineswegs schaden.
Falls du Übernachtteige verwendest, kannst du LM direkt aus dem Kühlschrank zugeben. Sonst solltest du deinen Ansatz aus dem Kühlschrank 4-12 Stunden vorher füttern. So gefüttert kann er ohne Aktivitätsverlust bis zu 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen bleiben.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
ich habe auch mal wieder einige Fragen. Muss ich den LM bei jeder Fütterung kreuzweise einschneiden und welchem Zweck dient das genau? Ich habe meinen jetzt nach der Umzüchtung schon 2x gefüttert, weil ich backe wie ein Weltmeister 😉 Dabei habe ich jedes mal ein Löffelchen Honig und Öl eingearbeitet. Ist das zu viel? Außerdem habe ich den kompletten Ansatz verarbeitet und nicht nur aus der Mitte genommen, wie ich eben erst gelesen habe. Sollte ich das lieber nicht tun? Oder ist das nur wichtig, wenn er länger rumsteht?
Liebe Grüße
Mandy
Liebe Mandy,
bei speedelicious.de fand ich zwei Erklärungen für das kreuzweise Einschneiden. Einerseits handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein religiöses Symbol des Segnens, andererseits soll es die Oberfläche vergrößern, damit die in der Luft befindlichen Naturhefen besser eindringen können. Allerdings ist es nicht zwingend nötig, du kannst nun ohne weiteres darauf verzichten. Ebenso auf die Zugabe von Honig und Öl, denn auch hier scheiden sich die Geister, ob beides überhaupt etwas bringt. Dennoch, ab und an mag ich meinen Lievito Madre damit füttern, wenn ich ihm etwas besonders Gutes gönnen möchte.
Da du deinen LM häufig fütterst, ist die komplette Abnahme kein Problem, ich nehme von ihm nur aus der Mitte, wenn er oben runzlig und trocken aussieht, also einige Tage bereits im Kühlschrank steht.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid!
Vielen Dank erstmal für die super Anleitung. Mein LM ist bereit nach fünf Tagen schon sehr aktiv. Ich finde es echt toll wenn solche Ergebnisse „bei rum kommen“.
Mein Ziel ist es am Ende ein Pane di Altamura zu backen. Hast Du dich evtl. damit mal auseinander gesetzt?
Ich habe einen super Link inklusive Geschichte dazu gefunden und möchte dieses Brot unbedingt mal ausprobieren.
https://cookin.eu/pane-di-altamura/
Viele Grüsse aus der Schweiz
Christian
PS: dein Blog ist echt super! Bin nicht nur beim Thema Brot fündig geworden. Schön das es Leute gibt die sich diese Arbeit machen
Hallo Christian,
das Brot kannte ich gar nicht, aber Du hast recht, es klingt super interessant und ich bin gespannt, wie es Dir mit Deinem LM schmecken wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Ansatz dieses Wetter hervorragend findet, auf jeden Fall wünsche ich Dir ganz viel Erfolg bei allen folgenden Broten, die Du mit ihm backen wirst.
Hab auch herzlichen Dank für Dein Lob, wie schön, dass Du hier bereits fündig geworden bist.
Liebe Grüße zu Dir in die Schweiz
Sigrid
Hallo Sigrid,
ich hab da mal eine Frage an dich. Bin gerade dabei aus Roggen-Sauerteig eine L M
zu züchten, nach deinen Anweisungen. Klappt sehr gut. Was machst du mit den Resten die beim auffrischen immer übrig bleiben? Kann ich die anderweitig verwenden. Ich werfe so ungern etwas weg.
Liebe Grüße
Inge
Hallo Inge,
das ist eine großartige Frage, denn ich verwerfe meine Sauerteigreste genauso ungern. Deshalb gibt es auf dem Blog unter den Rezept-Galerie „Aus der Brotbackstube“ eine Kategorie „Sauerteigstarter-Resteverwertung“. Diese Rezepte sind allesamt geeignet für die Reste, die beim Auffrischen vom Sauerteig übrig bleiben. Wenn sie noch gut aussehen und angenehm riechen, kannst du sie ohne weiteres dafür verwenden.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
ich hab mit dem Rest vom Ansatz kleine Brötchen gebacken, es hat zwar sehr lange gedauert beim gehen.
Aber es hat funktioniert. Und ich bin ganz begeistert, nach der dritten Auffrischung geht es schon ganz schön flott…
herzliche Grüße Carmen
Liebe Carmen,
toll, du machst alles richtig, hab vielen Dank für deine nette Rückmeldung. Super, dass du mit Geduld dabei bist, das ist das ganze Geheimnis, wenn es mal nicht so schnell geht, vor allem mit einem neuen Ansatz. Der Teig bestimmt das Tempo! Hab viel Freude mit deiner Lievito Madre und ich wünsche dir noch viele feine Backwaren damit.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
zuerst ein ganz großes Lob. Meinen Roggensauer „Roger“ habe ich vor einem Jahr nach deiner Anleitung gezüchtet und die Brote mit ihm sind himmlisch. Deine Rezepte natürlich auch! Es wollten schon Leute explizit nur meine alten ASG haben, um damit das Reste-Knäckebrot mit Saaten nachzubacken, weil es soooo beliebt ist.
Jetzt habe ich aus Roger nach deiner Methode einen LM herausgezüchtet: „Giaccomo“ 😀. Was mich wundert und vom ersten Backversuch noch zurückhält: Für Mein Roggenmisch-Haus-und-Hofbrot mit Roger lasse ich den ST über Nacht 12-14 Stunden am warmen Ort reifen, bevor ich mit ST und den restlichen Zutaten dann den Hauptteig mache. Versäuere da gute 33% der Gesamtmehlmenge und verwende so 11% ASG. Die 11% bezogen auf den Mehlanteil im Sauerteig, Verhältnis Wasser:Mehl im ST 1:1.
Mit einer gerade aufgefrischten LM soll aber (bei 30% Versäuerung) nach 3-4 Stunden schon der Hauptteig gemacht werden können, verstehe ich das richtig? Ist das, weil dein Grundbeispiel von sehr viel mehr ASG ausgeht. Da stehen 180g L.M. ASG mit TA 150 bei 1000g Mehl.
Bei meinem Rezept mit Roger wären es auf 1.000g etwa 40g ASG mit TA 200. Wäre das dann beim LM bei vergleichbar wenig ASG-Einsatz ähnlich von der Reifedauer?
Oder mache ich mir auch einfach einen viel zu theoretischen Kopf und sollte schlicht beherzter loslegen und schauen, was Giaccomo so macht 😅?
Wenn das der Fall wäre: allein, um endlich mal verdienten Dank und Lob an Dich anzubringen, hat sich der Kommentar so oder so schon gelohnt.
Viele Grüße
Julian
Lieber Julian,
hab herzlichen Dank für Dein wunderbares Lob und Deinen netten Kommentar, ich freue mich. Was für schöne Namen Deine Sauerteige haben: „Roger“ und „Giaccomo“, ich bin hin und weg, man spürt direkt den guten Draht zwischen Euch.
Bitte sei mir nicht böse, aber mein erster Gedanke war auch, oh, da geht ja jemand sehr verkopft an die Sache. Aber es schadet ja nie, auch hinter den Kulissen zu schauen. Obwohl ich eher der Typ bin, der dranspringt und sagt: Schauen wir mal. Ich bin überzeugt, da Du schon viele Erfahrungen im Laufe des Jahres gesammelt hast, kannst Du bestimmt Deinen Teig mit Giaccomo recht schnell beurteilen.
Der LM benötigt höchstens 5-6 Stunden, um seine Triebkraft zu entfalten, dann ist er noch sanft und nicht zu säuerlich. Es ist ein Sauerteig, der gerne für milde oder auch süße Backwaren genommen wird. Von daher wird er nicht so lange gehen gelassen wie mit dem Roggensauer.
Wie wäre es, wenn Du einfach mal ein kleines Brot mit Giaccomo ausprobierst. Ich bin total gespannt darauf.
Mit allerbesten und sonnigen Grüßen
Sigrid
Liebe Sigrid,
keinesfalls bin ich böse. Wir haben hier gerade richtig schönes Wetter, da setz ich morgen gleich mal ein Probebrot an und mach mir nicht so viel Kopf. Fehlversuche kommen einfach ins nächste Brühstück.
Danke für deine Antwort,
Viele Grüße
Julian
Sehr gerne, lieber Julian,
das ist genau die richtige Einstellung.
Viel Glück und sonnige Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid erst einmal ich liebe es auf Deiner Homepage zu stöbern tolle Rezepte jetzt ist mir leider ein Missgeschick passiert, ich habe meinen Levito mit Roggenmehl gefüttert bzw aufgefrischt !!!! Wie soll ich jetzt weiterfahren mit meinem Levito? merci für das feedback grüsse aus Frankreich Rita
Liebe Rita,
vielen Dank für Deine nette Rückmeldung, wie schön, dass Du hier gerne stöberst.
Wenn mir das Missgeschick passiert wäre, würde ich jetzt den Lievito madre wie früher weiterführen. Nach vier- bis fünfmaligem Füttern hat er die kleine Panne garantiert vergessen.
Liebe Grüße nach Frankreich zu Dir
Sigrid