„Schwarzer Schornsteinfeger“ – ein reines Roggenvollkornbrot mit Leinsamen

Mein Lieblings-Roggenvollkornbrot - super einfach, aromatisch und sättigend.

by Madam Rote Rübe
Reines Roggenvollkornbrot "Schwarzer Schornsteinfeger" mit Leinsamen - Madam Rote Rübe

Magst du es gerne einfach? Dann ist dieses Vollkornbrot perfekt für dich. Ohne viel Schnickschnack. Mit wenig Arbeitsaufwand. Nur Ruhezeiten sind nötig. Sie garantieren Aroma und langewährende Frische. Doch mit insgesamt sieben Stunden halten sie sich moderat. Morgens angesetzt ist das reine Roggenvollkornbrot „Schwarzer Schornsteinfeger“ mit Leinsamen am Abend bereits fertig gebacken. Was für ein Duft, der nach dem Backen durch die Wohnung zieht. Dazu schmeckt es derart köstlich, dass es keine Wünsche offen lässt.

Deshalb darf sich dieses reine Roggenvollkornbrot mit Leinsaat auch „Schwarzer Schornsteinfeger“ nennen. Schließlich ist für viele noch heute der Namensgeber eine Respektperson, die Glück bringt. Das kommt nicht von ungefähr, mit einem freien Schornstein, gut geputzt, konnte die Hausfrau heizen, backen und kochen, was sicherlich zum Glück beitrug.

Reines Roggenvollkornbrot "Schwarzer Schornsteinfeger" mit Leinsamen - Madam Rote Rübe

Reines Roggenvollkornbrot „Schwarzer Schornsteinfeger“ mit Leinsamen ohne Kneten

Aber nicht nur aus den oben genannten Gründen heißt es „Schwarzer Schornsteinfeger“. Durch das rustikale Roggenvollkornmehl, der dunklen Leinsaat und der Zugabe von enzyminaktivem Backmalz genießt du ein ausgesprochen dunkles Vollkornbrot mit vielen guten Ballaststoffen.

Hausgemacht schmeckt es am besten

Als Roggenbrot-Fan backe ich den „Schwarzer Schornsteinfeger“ jederzeit, wenn ich meinen Brotkorb für den nächsten Tag wieder füllen möchte. Im Kühlschrank steht mein Roggen-Anstellgut und weiteres Triebmittel ist bei diesem reinen Roggenvollkorn-Brot nicht nötig. Das Roggen-Anstellgut darf sogar bis zu fünf Tage alt sein, wenn es sich durch eine gute Triebigkeit auszeichnet. Solltest du dir darüber unsicher sein, dann setze lieber einen frischen Sauerteig an.

Die Brote, die du hier siehst, backte ich mit meinem fünf Tage alten Roggen-Anstellgut. Da es sehr triebfähig ist, gingen die Brote dennoch wunderbar auf. Durch eine kleine Zugabe von Brotgewürz, es harmoniert perfekt mit dem Roggen-Vollkornmehl, schmeckt es super lecker. Wie du siehst, hat es keine dichte und schwere Textur, im Gegenteil. Auch der Säuregrad dominiert nicht, für ein Sauerteigbrot schmeckt es subtil säuerlich. Wie immer viel zu gut und es braucht wirklich Selbstbeherrschung, nicht eine Schnitte nach der anderen wegzuputzen.

Das Rezept bereitest du ganz einfach zu. Ich setze es meistens im Laufe des Morgens an, indem ich alle Zutaten direkt in einen Hauptteig gebe. Diesen vermischst du lediglich gründlich. Kneten ist nicht nötig. Abgedeckt bei Raumtemperatur darf er etwa fünf Stunden gehen und kommt dann in Brotbackformen. Nach weiteren zwei Stunden Gehzeit schiebst du die Teiglinge mit Dampf in den Ofen. Nach dem Backen aber nicht gleich aufessen. Zügle dich mit dem Anschneiden. Denn ein reines Roggen-Vollkornbrot läuft erst nach gründlichem Auskühlen und vierundzwanzigstündiger Ruhezeit zur Höchstform auf.

Zur Erinnerung: Was ist der Unterschied zwischen enzymaktivem und enzyminaktiven Backmalz?

Enzyminaktives Backmalz beeinflusst lediglich Farbe und Geschmack unserer Backwaren. Zu seiner Herstellung nimmt man meistens Gerste, Weizen oder Roggen, die durch Einweichen zum Keimen gebracht werden. Beim Keimen des Getreides werden Enzyme freigesetzt, die der Teigbeschaffenheit förderlich sind. Deshalb wird das gekeimte Getreide auch nur bei 35-50°C getrocknet und gemahlen. Bei den niedrigen Temperaturen bleibt es enzymaktiv und unterstützt die Hefe beim Gehen. Erst durch weiteres Rösten bei über 80 °C entsteht inaktives Backmalz, ein ausgesprochen dunkles Pulver.

Das enzyminaktive Backmalz mag ich wegen seiner tollen Färbung, aber du kannst nach Belieben darauf verzichten oder es durch Landkaffee und Honig ersetzen.

Reines Roggenvollkornbrot "Schwarzer Schornsteinfeger" mit Leinsamen - Madam Rote Rübe

Roggenvollkornbrote begeistern immer wieder:

Reines Roggenvollkornbrot "Schwarzer Schornsteinfeger" mit Leinsamen - Madam Rote Rübe
Reines Roggenvollkornbrot "Schwarzer Schornsteinfeger" mit Leinsamen - Madam Rote Rübe
Zutaten für: 2 Kastenbrote á 700 g
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

Für den Hauptteig:

  • 615 g Roggenvollkornmehl * (Affiliatelink UrkornPuristen) (meins ist frisch gemahlen)
  • 180 g Roggen-Anstellgut (triebiges Anstellgut kann es bis zu 5 Tage alt sein, bei Unsicherheit lieber frisch ansetzen)
  • 600 g Wasser
  • 60 g Leinsamen
  • 20 g Backmalz, enzyminaktiv (od. 10 g Landkaffeepulver u. 10 g Honig) - optional
  • 7 - 14 g Brotgewürz (nach Geschmack eine Mischung aus Koriander, Kümmel, Anis u. Fenchel)
  • 15 g Meersalz

Sonstiges:

  • Butter zum Ausfetten der Form
  • Leinsamen zum Bestreuen der Teigoberfläche

So geht es

  • Alle Zutaten für den Hauptteig in einer Schüssel gründlich vermischen, am besten mit einer angefeuchteten Hand. Den klebrigen Teig abgedeckt bei Raumtemperatur etwa 5 Stunden gehen lassen, bis er sich vom Volumen fast verdoppelt hat.
  • Zwei kleine Brotbackformen gründlich mit Butter einfetten. Den Teig halbieren, in die Formen geben und mit nassen Händen eindrücken und glatt streichen. Leinsamen auf die Oberfläche streuen. Die Teiglinge abgedeckt zwei Stunden gehen lassen, es sollten schließlich etwa 0,4 mm große Risse auf der Teigoberfläche sichtbar sein.
  • Den Backofen auf 250 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Die Teiglinge mit Dampf auf ein Gitter, auf die 2. Schiene von unten eingeschoben, geben und 15 Minuten backen. Für den Dampf etwa 50 ml heißes Wasser in eine flache Edelstahlwanne auf dem Boden des Ofens schütten. Dann die Backofentür kurz öffnen, damit der Dampf entweichen kann. Die Temperatur auf 200 °C herunterregeln und die Brote in weiteren 50 Minuten fertig backen. Klopfprobe nicht vergessen.
  • Auf einen Rost stürzen und abkühlen lassen. Am besten erst nach 24 Stunden anschneiden.

Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.

Findest du Roggenvollkornbrot auch so köstlich? Es muss ja schließlich nicht wie ein Pumpernickel schmecken, falls das ein Problem sein sollte. Probiere dieses Rezept gerne aus, du wirst den Unterschied direkt merken. Außerdem ist es herrlich nahrhaft, wenn du auf dein Gewicht achten möchtest. Seine Ballaststoffe setzten sich langsam frei und halten himmlisch lange satt.

Liebe Grüße aus der Brotbackstube


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14 Kommentare

maria 14. Februar 2025 - 13:52

guten Tag…
Ich wüsste gern,ob mit der Zugabe Landkaffee,gemahlener Getreidekaffee,oder Instant gemeint ist….freue mich auf Antwort. maria

Antworten
Madam Rote Rübe 15. Februar 2025 - 21:49

Liebe Maria,
unter Landkaffee verstehe ich gemahlener Getreidekaffee. Hier geht es vor allem darum, eine schöne Färbung zu bekommen.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Turbohausfrau 14. Februar 2025 - 16:58

Das ist ein sehr gut aussehendes Brot! Da konnte ich direkt reinbeißen.

Danke für die Erklärung mit den verschiedenen Backmalzen (-mälzen?).

Antworten
Madam Rote Rübe 15. Februar 2025 - 21:46

Sehr gerne, liebe Susi,
hab vielen Dank für dein Lob.

Antworten
Birgit 15. Februar 2025 - 13:08

danke für dieses Rezept👍eine Frage, Leinsamen ganz oder geschrotet in den Teig geben.

Antworten
Madam Rote Rübe 15. Februar 2025 - 21:46

Liebe Birgit,
hab vielen Dank für deine Frage. Ich habe den Leinsamen ganz in den Teig hineingegeben. Geschrotet geht natürlich ebenfalls.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Das Mädel vom Land 15. Februar 2025 - 21:49

Liebe Sigrid,
herrlich, dein Roggenbrot. Und für Leinsamen bin ich auch immer zu haben …
Ich mag deine Rezepte einfach so sehr.
Alles Liebe!
Maria

Antworten
Madam Rote Rübe 15. Februar 2025 - 21:52

Das freut mich sehr, liebe Maria,
hab vielen Dank für dein nettes Lob.
Sei herzlichst gegrüßt
Sigrid

Antworten
Inga 23. Februar 2025 - 9:47

Beste Bäckerin Sigrid, von nun an ist dieses Vollkorn – Roggenbrot nicht nur Dein Lieblingsroggenbrot! Das Rezept ist absolut einfach in der Umsetzung und was gibt es Schöneres, als wenn es nach frischgebackenem Brot duftet. Es nach dem Backen erst 24 Stunden später anzuschneiden, erfordert Geduld, doch mit der ersten Schnitte wird man belohnt mit einem erstaunlichen Brot, trotz Roggen und Vollkorn locker in der Krume und einem kräftigen Geschmack. Ich kann das Rezept nicht genug loben, es allen empfehlen, denen wie mir alle bisherigen Backversuche für 100% Roggen nicht so recht geglückt sind.
Nochmals eine Verbeugung als Dank und Sonntagsgrüße in die Pfalz von Inga

Antworten
Madam Rote Rübe 24. Februar 2025 - 10:43

Liebe Inga,
eine größere Freude kannst Du mir mit Deinem Lob gar nicht machen, hab herzlichen Dank. Es freut mich immer, wenn routinierte Bäckerinnen doch noch eine Überraschung erleben dürfen.
Es grüßt Dich mit den ersten Frühlingsblühern
Sigrid

Antworten
Heidi 25. Februar 2025 - 9:02

Ich liebe Brot. Von daher wäre Deins genau meins.
Meines kann voller Körner sein :)) Einfach lecker .
Schöne Rezeptidee übrigens .
LG heidi

Antworten
Madam Rote Rübe 1. März 2025 - 13:07

Vielen Dank, liebe Heidi,
das ist ja das Schöne am Brotbacken, der Varianten gibt es so viele, dass ein Leben gar nicht reicht, sie alle zu backen.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Helgamaria 26. März 2025 - 16:47

Mein Brot war innen ganz matschig, obwohl ich es länger gebacken habe. Am Anstellgut kann es nicht liegen, mit dem klappt es bei anderen Rezepten immer. Was habe ich da wohl falsch gemacht? Eigentlich bin ich genau nach dem Rezept vorgegangen.

LG Helgamaria

Antworten
Madam Rote Rübe 27. März 2025 - 20:08

Liebe Helgamaria,
das tut mir sehr leid, wie schade. Ich kann es mir nur so vorstellen, dass es daran liegt, dass nicht jedes Mehl gleich viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Je gröber es gemahlen ist, umso weniger aufnahmefähig ist es.
Liebe Grüße
Sigrid

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