Es ist schön, vom Leben verwöhnt zu werden. Birnchen kam die Tage vorbei und grinste bereits, als sie mit der einen Hand an die Türklinke griff. In der anderen Hand trug sie einen kleinen Weidenkorb, üppig gefüllt bis zum Rand mit selbstgemachten Kleinigkeiten, die sie mir stolz präsentierte. Verzückt und gerührt entnahm ich Zucchini-Chutney, Pestos, Marmeladen, ein selbstgebackenes Brot und die Krönung, extra für mich: ein Rote Bete-Chutney. Versucherle von einem besonderen Wert für mich, denn sie waren alle von ihr mit Liebe geschnibbelt, gerührt und eingekocht bzw. gebacken worden. Jetzt warteten sie nur darauf, von uns verkostet zu werden.
Doch zurück zum Rote Bete-Chutney, ein echter Geheimtipp!!! Es schmeckte traumhaft lecker. So gut, dass ich gleich nach dem Rezept fragte, denn das solltest du dir nicht entgehen lassen.
Lieblingsrezepte: Rote-Bete-Chutney und Ziegenkäse-Walnuss-Creme
Mit klitzekleinen Veränderungen wies ich dem Rote-Bete-Chutney den besten Platz zu, den ich mir vorstellen konnte: an der Seite einer feinen Ziegenkäse-Walnuss-Creme – eins meiner Lieblingsrezepte aus meinem Buch „Köstlich kochen mit Ziegenkäse: Vegetarische Rezepte aus der Landhausküche“*.
Wahrhaftig, die beiden ergänzten sich geschmacklich dermaßen virtuos, dass ich mich insgeheim freute, dass gewisse Familienmitglieder Rote Bete verschmähten. Blieb doch mehr von diesem Traumpaar für mich übrig.
Übrigens, süß-sauer Einmachen liegt voll im Trend. Und passt nicht nur zur Ziegenkäse-Walnuss-Creme. Chutneys gesellen sich zu Käse, Nudeln, Herzhaftem oder Fondue – vielseitig lassen sie sich zu allem einsetzen. Dabei spielen Aromen von süß bis sauer und von scharf bis fruchtig Raggae mit unseren Geschmacksnerven.
Langweilig war gestern, heute essen wir rot-weiß!!!
Doch erst einmal dürfen wir die Zubereitung genießen, denn Hoppla-Hopp funktioniert hier nicht. Fleißig rühren ist angesagt, die Zutaten müssen sich reduzieren, bevor das Rote-Bete-Chutney mit seiner cremigen Konsistenz groß herauskommt. Aber dann, dann erleben wir die kleinen Glücksmomente des Lebens.
Hier schmeckt Ziegenkäse:
- Basilikum-Erbsen-Suppe mit Ziegenkäsebällchen
- Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza mit Salbeiblättchen
- Lauchzwiebel-Ziegenfrischkäse-Aufstrich
- Rotkohlsalat mit Birne an karamellisiertem Ziegenkäse
- Spinat-One-Pot-Pasta mit Artischocken und Ziegenkäse
- Wachtelbohnenpastete mit Ziegenfrischkäse
- Ziegenfrischkäsecreme – Limetten- und Piri-Piri
- Ziegenfrischkäse mit gepfefferter Apfelmarmelade
- Ziegenhirten-Brotaufstrich mit Oliven und Paprika
- Ziegenkäse-Röstbrothappen mit Honig und Thymian
- Ziegenkäse-Walnuss-Creme
Zutaten
Für das Rote-Bete-Chutney:
150 g Rote Bete
120 g säuerlicher Apfel
50 g rote Zwiebel
1/2 Zitrone
50 g Honig, geschmacksneutral
80 ml Rotweinessig
1 Prise Kreuzkümmel
1/2 Sternanis
1 Prise schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Prise gemahlener Zimt
Salz
Cayennepfeffer
Für die Käse-Creme:
150 g Ziegenfrischkäse oder ein Frischkäse nach Belieben
35 g Walnüsse
1 TL Sahne
2 TL Zitronensaft
1 Prise Paprika edelsüß
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Prise gemahlener Chili-Mix oder Cayennepfeffer
Meersalz
einige Blättchen Thymian
So geht es
Rote Bete, Apfel und Zwiebel putzen, schälen und in sehr feine Würfel schneiden. Die Zitrone einschließlich weißer Haut schälen, das Fruchtfleisch in Scheiben schneiden, von den Kernen befreien und würfeln.
Die vorbereiteten Zutaten mit dem Honig, Essig, Kreuzkümmel, Pfeffer und Zimt in einem Topf zum Kochen bringen. Bei mittlerer bis schwacher Hitze bis zu 90 Minuten garen, damit eine sämige Masse entsteht. Häufig durchrühren, damit nichts anhängen bleibt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen. Es sollte vor dem Servieren einige Tage durchziehen und kalt serviert werden.
Tipps:
- Damit sich der Aufwand für das Rote-Bete-Chutney lohnt, gleich die fünffache Menge zubereiten, heiß in sterilisierte Gläser füllen und diese sofort verschließen. Hierfür werden 5 Gläser von je ca. 1/4 l Inhalt benötigt.
- Für den Vorrat und als praktisches Mitbringsel ist dieses süßsaure Chutney eine beliebte Beilage zu Käse, Nudeln, Herzhaftem und Fondue.
Für die Käsecreme Walnüsse im Mixer fein mahlen, dann den Ziegenkäse mit der Sahne hinzufügen und alles pürieren. Die Creme mit Zitronensaft, Paprikapulver, gemahlenem Chili-Mix, Pfeffer und Salz kräftig abschmecken und mit Thymianblättchen bestreuen.
Dazu ein herzhaftes Vollkornbrot reichen.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Bereit, dich richtig zu verwöhnen? Oder liebe Freunde? Dann mal ran an die Köstlichkeiten!!!
Liebe Grüße aus der Köchel-Küche
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21 Kommentare
Das Rezept hört sich sehr gut an, Chutney wollte ich schon immer mal selber machen und mit Rote Bete passt ja jetzt zur Herbstzeit perfekt! 🙂
Liebe Grüße,
Patricia
Liebe Patricia,
vielen Dank. Dieses Chutney kann ich dir nur wärmstens empfehlen, momentan esse ich es zu herzhaftem Käse – einfach nur lecker.
Liebe Grüße
Sigrid
Sternanis verwende ich selten bis nie. Ich weis nicht einmal warum …. Allerdings hört sich das erste Rezept echt klasse an . Beim 2. würde ich wissen wollen ob man auch anderen Käse als Ziegenkäse verwenden kann ? Hier bei uns gibt es im Frühjahr den Käsemarkt. Und da konnte ich beim probieren fest stellen das Produkte von der Ziege so gar nicht meins sind .
Lg Heidi
Liebe Heidi,
das Rote Bete-Chutney schmeckt bestimmt auch ohne Sternanis. Und den Ziegenkäse kannst du gerne austauschen durch einen anderen cremigen Frischkäse, völlig nach Belieben. Empfehlenswert ist hier vor allem der eigene Geschmack und vielleicht ein höherer Fettgehalt. Fettreduziert ist nicht so der Knaller.
Ganz liebe Grüße
Sigrid
Hi. jetzt frisch nach dem Kochen kann ich mir des Eindrucks nicht erwehren, dass der Rotweinessig zu dominant ist. Bin nervös-gespannt, ob sich das mit dem Durchziehen gibt? Falls nicht: Hast du einen Tipp (ausser Zucker) mit dem man die Fruchtigkeit des Apfels und der Bete belebt, um den Essiggeschmack in den Hintergrund zu verbannen?
Danke.
Hallo Jochen,
super, dass du dieses Rote Bete-Chutney ausprobiert hast, hab vielen Dank. Rotweinessig ist leider nicht immer gleich im Geschmack. Zum Neutralisieren des Essigs könntest du eine Prise Natron hinzufügen, aber Vorsicht, keineswegs zuviel davon nehmen. Natron wirkt basisch und gleicht die Säure aus.
Oder noch ein wenig Honig oder nochmals einen Apfel würfeln, garen und dazugeben? Dann ist es zwar kein Chutney mehr, doch Schmand macht es auch milder. Ich hoffe, dass dir mit diesen Tipps geholfen ist.
Liebe Grüße
Sigrid
Ps …Anhang anderen Käse ja …also statt Ziegenkäse. Aber welchen würdest Du empfehlen ?
Was für ein schönes Rezept! Schön geschrieben 🙂 Schmeckt das Rote-Bete-Chutney auch ohne Käse-Creme?
Liebe Grüße und ein erholsames Wochenende ✨
Yuliaba
Liebe Yuliana,
vielen Dank für dein Lob. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut dieses Chutney auch zu Käsebroten, Pasta oder Herzhaftem schmeckt.
Auch dir noch einen schönen Sonntag,
liebe Grüße
Sigrid
Hallo meine Liebe Sigrid, was für ein grandioses Chutney!!!!!!! ist schon abgespeichert!!! ich liebe Rote Beete, ich glaube, das haben wir auch gemeinsam, oder????..-lach-
Auch diese Käsecreme finde ich klasse, ist der Herbst nicht toll???? ich habe so viele Ideen, Du sicher auch.., doch ich glaube ich werde nicht alle schaffen, denn soviel kann selbst ich nicht essen!!!!
Ich wünsche Dir eine wunderbare Woche
Alles Liebe….Charlotte
Liebe Charlotte,
vielen lieben Dank, Du machst mich immer glücklich mit Deinen herzlichen Kommentaren. Und ich freue mich, dass Dir meine Kreationen so gut gefallen. Oh ja, der Herbst ist wunderbar, die Blätter fallen, aber bei uns sprießen die Ideen nur so, dass es eine Freude ist. Und wahr, all das ist oft zu viel, wir wollen ja nicht das Hüftgold zu sehr verwöhnen….. lach.
Auch Dir einen wundervollen Wochenbeginn,
liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid, wieder ein Rezept nach meinem Geschmack. Das koche ich bald nach. Und dann berichte ich wie es schmeckt.
LG, Diana
Liebe Diana,
das finde ich klasse – bin bereits darauf gespannt, wie es dir schmecken wird.
Liebe Grüße
Sigrid
OH das Chutney muss ich unbedingt probieren, das klingt fantastisch..und die Farbe ist natürlich auch genial=)
Liebe Grüsse,
Krisi
Wie schön, liebe Krisi, wieder von dir zu hören. Oh ja, ich kann dir dieses Chutney nur wärmstens empfehlen, ich hätte mich reinsetzen können – so lecker.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallöchen, das hört sich sehr lecker an. Sind die rohen oder schon gegarten rote Beete gemeint? 🤔
Hallo Angela,
hier sind die rohen Rote Bete gefragt, denn wir kochen das Chutney noch bis zu 90 Minuten, dabei können sie wunderbar ihr Aroma abgeben.
Lass es dir gut schmecken.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
ein tolles Rezept, die Zutaten und Gewürze sind genau nach meinem Geschmack; daher habe ich es sofort nachgekocht und es schmeckt einfach sensationell, besonders durch den Sternanis und den Kreuzkümmel. Vielen Dank! Das Rezept kommt ins Buch.
Ganz herzliche Grüße von Franka
Liebe Franka,
das geht mir ja runter wie Butter, hab vielen Dank für die schöne Rückmeldung. Da haben wir ja beide den gleichen Geschmack, denn mich begeisterte diese Kombi auch total.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
auch dieses Gericht ist sehr lecker gewesen.
Vg Helga
Super, liebe Helga,
ich stelle fest, dass ihr wirklich total in Rote Bete schwelgt. Hab vielen herzlichen Dank für dein reges Kommentieren, es ist mir so wertvoll zu hören, dass ich euren Geschmack getroffen habe.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen
Sigrid