Das wundervolle Gericht aus der regionalen Küche der Eifel ist dem Pfälzer Schales oder Saarländer Dippelappes nicht unähnlich. Nur wandern zusätzlich in diesen Reibekuchenteig, der im gusseisernen Topf im Ofen brutzelt, geriebene Äpfel hinein. Doch egal, wo er serviert wird, auch die Eifeler servieren ihren Döppekooche oder Döppekuchen traditionell mit Apfelmus.
Wenn du Apfelmus eher verschmähst, dann begleite ihn mit einem frischen grünen Salat, damit bist du genauso perfekt bedient.
Kartoffelgerichte aus dem Ofen sind von jeher meine Leib- und Magenspeise. Wenn ich sie nur von weitem sehe, ist es um mich geschehen. Genauso war es an einem Samstagabend bei der Fernsehsendung Kochen mit Martina und Moritz. Die beiden beliebten Fernsehköche hatten sich in der Sendung dem Thema Eifeler Küche verschrieben. Und natürlich blieb ich fasziniert hängen, zelebrierten sie doch gerade den Eifeler Döppekooche.
Es ist ein einfaches Gericht, das da knusprig braun im gusseisernen Topf aus dem Ofen kam. Mir lief das Wasser im Munde zusammen. Und deshalb kam es gleich in der nächsten Woche auf den Tisch und nun auf den Blog, weil es soooo lecker ist.
Eifeler Döppekooche – aus der regionalen Küche
Die Eifeler nahmen den Döppekuchen meist am Sankt Martinstag zu sich. Wenn alle zum Umzug gingen, schob die praktische Hausfrau diesen Topf einfach in den Ofen. Zwei Stunden garte er im Ofen und schmeckte am besten, wenn alle durchgefroren nach Hause kamen. Jetzt mussten sie sich nur noch an den Tisch setzen und zulangen.
Es ist ein herzhaftes Gericht. Normalerweise legen die Eifeler nach einer Lage Kartoffelteig im Bräter in Scheiben geschnittene Mettwürstchen drauf. Bedeckt werden sie mit dem restlichen Kartoffelteig. Andere mengen noch eine größere Menge Speckwürfel unter, damit auch wirklich alle satt werden. Bei uns wurde der Kartoffelkuchen ganz solidarisch geteilt, eine Hälfte mit Mettwürstchenscheiben, eine ohne. Jeder pickte beim anderen eine Gabel mit- das passte.
Inspiration und Rezeptquelle verdanke ich der Fernsehsendung Kochen mit Martina und Moritz.
Zutaten
1 kg Kartoffeln
3 Zwiebeln
2 säuerliche Äpfel
2 Eier
2 TL Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 TL Majoran, gerebelt
1/2 TL Kümmel, gemahlen
1 gute Prise Muskatnuss
2 EL Butter
So geht es
Den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen, dabei den Bräter mit erhitzen.
Kartoffeln schälen und waschen. Zwiebeln schälen. Äpfel mit der Schale vierteln. Alles zusammen grob raspeln.
Dem Kartoffelteig die Eier untermengen und alles mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel und Muskatnuss würzen.
Den heißen Bräter vorsichtig aus dem Ofen holen, mit einem Pinsel die weiche Butter an den Wänden und dem Boden verstreichen.
Die Kartoffelmasse einschichten und glattstreichen. Mit dem Deckel in den Ofen schieben und auf 180°C herunterschalten. Nach 15 Minuten den Deckel abnehmen und in etwa 1,5 Stunden braun und knusprig backen. In den letzten 10 Minuten die restliche Butter in Flöckchen auf die Oberfläche geben.
Den Döppekooche portionsweise auf den Tellern anrichten, Apfelmus oder einen grünen Salat dazu servieren.
Tipp:
Für eine herzhafte Variante 2 Mettwürstchen in Scheiben schneiden. Die Hälfte der Kartoffelmasse einschichten, die Mettwurstscheiben darübergeben und mit der restlichen Kartoffelmasse bedecken.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Du magst typische Pfälzer Gerichte? Und wenn, am liebsten Kartoffelgerichte? Dann ist die Pfälzer Küche eine Fundgrube für dich. Wie wäre es mit Schales aus dem Ofen oder Grumbeerwaffele. Oder die absolute Krönung und überall beliebt: Kartoffelpuffer.
Mit einem lieben Gruß aus der regionalen Küche
18 Kommentare
Bei uns gibt´s ja Freitag´s kein Fleisch. Von daher wäre das auch ganz meins gewesen .
Ich glaub ich rieche das Essen bis hier hin :))
Pfennekuchen gab es Heute bei uns . Herrlich so einfache Essen .
Danke für´s inspirieren
LG heidi
Gerne, liebe Heidi,
ich mag ja auch so gerne einfache Essen, da schmeckt man noch das Ursprüngliche heraus.
Liebe Grüße
Sigrid
Mah, schaut das köstlich aus … Ich liebe ja Kartoffeln in allen Formen und Geschmäckern. Muss ich ausprobieren!
Danke liebe Sigrid!
Gerne, liebe Maria,
deine Vorliebe kann ich gut verstehen, Kartoffeln gehen bei mir auch immer in allen Variationen. Hab viel Freude beim Ausprobieren.
Liebe Grüße
Sigrid
Guten Morgen liebe Sigrid,
oh ja, das ist ein sehr leckeres Gericht, das man auch schön abwandeln kann!
Ich habe dieses Gericht auch schon in der sehr herzhaften rheinischen Variante gemacht mit Mettwürstchen, aber auch schon ganz ohne Speckund Wurst, dafür mit viel Lauchzwebeln und Quark dazu ;O)
Ich wünsche Dir einen fröhlichen Start in die neue Woche!
♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️
Guten Morgen, liebe Claudia,
vielen Dank. Deine Varianten klingen ja köstlich, ich glaube, mir könntest Du alles mit dieser Art Kartoffelkuchen hinstellen, ich wäre begeistert.
Auch Dir wünsche ich eine schöne Woche und liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid, das schaut ja köstlich aus … Das Rezept kannte ich bis jetzt nicht. Will ich aber ausprobieren!
LG, Diana
Liebe Diana,
vielen Dank, diese alten Rezepte sind schlicht und dennoch köstlich, ich kann dir unsere regionale Küche nur empfehlen.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo,
als Rheinländer kenne ich dieses Gericht. Es ist eintypissche Herbstessen und wird auch gerne am Martinstag auf den Tisch gebracht. Bei uns gibt es den „Kesselsknall“ im Herbst und Winter regelmäßig, vevor wir wieder vegetarisch lebten mit Mettwurst oder auch mit dem Inneren von Bratwurst. Zusätzlich zu Majoran verwende ich bei der vegetarischen Variante ordentlich süßes und geräuchtes Paprika pulver, sowie reichlich Zwiebeln und Salz.
„Knall“ heißt das Gericht deshalb, weil vor dem Einschichten der Boden des gußeisernen Bräters mit 1/2cm Öl befüllt und erhitzt wird. Beim Befüllen knallt und zischt es dann schön! Das ganz hat dann den Effekt, dass der Kuchen nach dem Backen gestürzt werden kann.
Liebe Sigrid, Deine Seite habe ich kürzlich entdeckt und schon einiges ausprobiert. Alles sehr praktikabel und köstlich!
Liebe Grüße
Liebe Elke,
so viele neue Infos zu dem Eifeler Döppekooche, hab herzlichen Dank für all das, was Du hier beigesteuert hast. Man hört es heraus, dass hier eine Kennerin schreibt, mich begeisterte vor allem Deine Beschreibung, woher der Name „Kesselsknall“ kommt. Das ist immer super spannend.
Auf dass Du noch viele für Dich interessante Rezepte findest, lass sie Dir gut schmecken.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Kartoffelgerichte sind generell ja eine feine Sache. Aber regional ist
noch besser, da jeder so seine Eigenheiten hat und man so von anderen
lernen kann. Hab dann noch eine Frage: Muss es ein Topf aus Gusseisen sein
oder kann ich auch einfach eine Pfanne nehmen?
MfG Chris
Hallo Chris,
ich habe das Glück, einen gusseisernen Topf zu besitzen und konnte daher wie regional üblich, damit das Gericht zubereiten. Aber wenn ich keinen hätte, würde ich eine ofengeeignete Auflaufform oder Pfanne mit Deckel nehmen. Zur Not hilft auch Alufolie als Deckel weiter.
Viel Spaß beim Nachbacken.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid, mein Sohn meinte, es habe am Folgetag noch besser geschmeckt. Ich konnte es leider nicht mehr selber überprüfen, da er den ganzen Rest vertilgt hat. 😉
Liebe Grüße!
Nicola
Liebe Nicola,
wow, was für ein riesiges Lob, da freue ich mich, dass es so gut geschmeckt hat, hab vielen Dank für deine nette Rückmeldung.
Liebe Grüße
Sigrid
Bislang habe ich meine „Reibekuchen“ immer in einer Pfanne zubereitet, ist hier ein Topf aus Gusseisen ratsamer?
Diese Art von Kartoffelkuchen wird im gusseisernen Topf gebacken und zwar bis zu 1,5 Stunden, dafür ist er natürlich ausgesprochen praktisch. Aber jede Region und jede Familie hat ihr eigenes Rezept, was Reibekuchen anbetrifft.
Als Eifelaner muss ich sagen, nett, aber ein Döpekooche ist das nicht. Ebenso wie die Kröbbelcher (Rievkooch) von Moritz und Martina sehr kreativ abgewandelt sind. Er schmeckt gut, die Kartoffeln müssten aber feiner gerieben sein, es gehört Speck oder Mettwurst rein. Wer es lieber vegetarisch mag, nimmt Räuchertof.
Äpfel kommen ins Original nicht rein, man ißt Apfelkompott dazu.
Liebe Andrea,
wie ich lese, nimmst du es sehr genau mit dem Original-Rezept, und ich danke dir ganz herzlich für deine Rückmeldung. Bitte verzeih, wenn ich so danebenliege.
Aber wie du schon schreibst, in der Foodküche wird kreativ abgewandelt, manchmal so, dass es für Einheimische schwer nachvollziehbar ist. Wir haben in der Westpfalz auch ein regionales Gericht, die Grumbeer-Waffel, und es überrascht mich immer wieder, dass die Zutaten und vor allem die Beilagen bereits von Dorf zu Dorf ausgesprochen flexibel umgesetzt werden. Aber wenn es schmeckt, soll es so sein.
Liebe Grüße
Sigrid