Knuspriges Roggen-Knäckebrot mit Kümmel

Schlichtweg schmackhaft.

by Madam Rote Rübe

„Mal sehen, wann ich Zeit habe.“ Es fühlte sich so schön an, dass ihre Brotbackkünste begehrt waren, deshalb zog Madam Rote Rübe die Zusage etwas in die Länge, um die Wichtigkeit ihrer Person voll auszukosten. Schulter an Schulter zusammenbacken, das war eindeutig ihr Metier. Nachdem die Fladenbrote wie im Fluge sich in nichts aufgelöst hatten, wollte Birnchen wieder etwas Herzhaftes zwischen ihre Beißerchen bekommen. Ein gemeinsamer Backnachmittag stand ihr im Sinn. Diesmal sollte es Roggen-Knäckebrot mit Kümmel sein, schnell gebacken, knusprig, lange haltbar, würzig und geschmackvoll.

Madam Rote Rübe - Roggen-Knäckebrot mit Kümmel

Es darf schlicht und einfach sein

Madam Rote Rübe meinte: „Die Schweden essen dazu gesalzene Butter und Käse, schlicht und einfach. Und fest muss das Knäcke sein, es darf nicht nachgeben, wenn du mit dem Finger kraftvoll draufdrückst.“ Da sie schon mal in ihrem Redefluss war, durfte sich Birnchen gleich noch einen kleinen kostenlosen Vortrag über den Roggen anhören.

Dunkler und länglicher als Weizen ist das Roggenkorn nicht aus der deutschen Brotkultur wegzudenken, erklärte ihr Madam Rote Rübe. Meistens essen wir im Brot den ausgesäten Winterroggen, der zehn bis elf Monate zum Heranwachsen benötigt.

Roggen benötigt bei der Verarbeitung zu  Teigwaren von allem etwas mehr, mehr Wasser, mehr Wärme, mehr Treibmittel, vor allem mehr Zeit und liebevolle Aufmerksamkeit. Seine Backfähigkeit stützt sich wie bei den Getreidesorten Weizen und Dinkel auf dem Eiweiß Gluten. Da er jedoch weniger Gluten beinhaltet, geht die Backware bei weitem nicht so luftig auf, wie wir das bei Weizenbroten kennen. Zudem legen sich Pentosane, lösliche Ballaststoffe, beim Aufquellen zwischen die Eiweißstoffe und verhindern die Kleberausbildung. Dafür nimmt der Teig mehr Wasser als Eiweiß und Stärke auf, daraus resultiert: höhere Teigausbeute, längere Frischhaltung und ein saftigeres Gebäck.

Für den guten Geschmack: Sauerteig

Um ein zufriedenstellendes Ergebnis beim Brotbacken zu erhalten, benötigt der Teig den kraftvolleren Sauerteig als Triebmittel. Die Milchsäurebakterien des Sauerteigs produzieren Säure in Form von Milchsäure und Essigsäure, die  das Aufgehen des Brotes bewirken. Deshalb wird die Sauerteigmenge immer nur auf den Anteil des Roggenmehls berechnet, niemals auf den Weizenanteil, welcher durch die reine Hefe aufgehen kann.

Auf zum knusprigen Roggen-Knäckebrot mit Kümmel

Madam Rote Rübe gab Birnchen das Buch Korngesund: Das Getreide-Handbuch (*Amazon-Partnerlink) von Waltraud Becker, emuverlag, in die Hand. Eine Gelegenheit, die sie nicht verstreichen lassen wollte. Während der Teig ging, blätterte Birnchen darin ganz fleißig. Fasziniert fragte sie Madam Rote Rübe: „Wusstest du, dass der Roggen eine Reproduktionskraft, d.h. Samenvermehrung im Verhältnis 1:1000 bei günstigen Bedingungen haben kann. Hier steht, dass eine Ähre bis zu 50 Ährchen mit insgesamt 100 Samenkörnern ausbildet.“ Sie schauten sich an. Ein wirkliches Wunder, überlegten sie, deshalb wuchs wohl auch das Getreide überall auf der Welt als menschliches Grundnahrungsmittel.

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Madam Rote Rübe - Roggen-Knäckebrot mit Kümmel

Roggen-Knäckebrot mit Kümmel

Zutaten für: 2 Bleche
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

350 g Roggenvollkornmehl
150 g Weizenvollkornmehl
1/2 P. Hefe
2 EL Sauerteigpulver oder Roggen-Anstellgut
350 ml lauwarmes Wasser
50 g Butter
10 g Meersalz
1 EL Kümmel
2 TL Brotgewürz

So geht es

Roggen- und Weizenvollkornmehl in eine Schüssel geben, mit der im lauwarmen Wasser aufgelösten Hefe und den anderen Zutaten gut verkneten, ca. 1 Stunde gehen lassen. Den Teig halbieren, jeweils zu einer rechteckigen, glatten Platte auf Backpapier, in der Größe der Bleche geschnitten,  ausrollen. Je dünner, um so besser. Auf die Bleche geben und mit einem Teigtrenner  in 3 x 4 Stücke rädeln. Nochmals gehen lassen.
Backofen auf 180°C Umluft vorheizen, dann beide Bleche hineingeben, ca. 20 Minuten schön knusprig backen.
Zum Auskühlen auf einen Rost geben und später in einer Blechdose aufbewahren.

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6 Kommentare

Conny 10. Januar 2019 - 19:03

Kann ich dafür auch Roggenmehl und Weizenmehl (Vollkorn) nehmen? Ich wüsste nicht, wo ich Roggen und Weizen im ganzen herbekommen könnte bzw. habe ich keine Mühle zum Mahlen.

Antworten
Madam Rote Rübe 11. Januar 2019 - 8:00

Liebe Conny,
natürlich, nimm ruhig gekauftes Mehl. Ich danke für den Hinweis und habe es jetzt im Rezept geändert. Nicht jeder hat eine Mühle daheim und kann sich sein Getreide selbst mahlen.
Viel Freude beim Nachbacken.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Ulrike Kraus 16. November 2019 - 10:06

Liebe Sigrid,
fehlt im Rezept nicht noch Salz? Ich bereite gerade den Teig zu und finde ihn ein bisschen fad . Ich werde noch einen Teelöffel hinzufügen.
LG Ulrike

Antworten
Madam Rote Rübe 16. November 2019 - 14:51

Liebe Ulrike,
du hast absolut recht, ich habe sofort das Rezept um 10 g Salz ergänzt. Hab vielen Dank, dass du mich auf das fehlende Salz aufmerksam gemacht hast.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Steffi 2. Mai 2021 - 8:08

Hallo Sigrid
Ich finde immer öfters in Rezepten Saierteigpulver oder Anstellgut
Ich benutze in den Broten immer meinen Sauerteig aus dem Kühlschrank und bin jetzt aufgeschmissen ob und wie ich das machen soll?
Kann ich es in deinem Rezept weg,aßen oder nehme ich von meinem Anstellgut einfach einen Teelöffel?
Lg Steffi

Antworten
Madam Rote Rübe 2. Mai 2021 - 8:23

Hallo Steffi,
hier ist mit dem Roggen-Anstellgut dein Sauerteig aus dem Kühlschrank gemeint. Der Rest Sauerteig, den wir im Kühlschrank aufbewahren, um einen neuen Sauerteig vor dem nächsten Backen herzustellen, wird meist Anstellgut, Starter oder Sauerteigstarter bezeichnet. Du siehst, es gibt kein Hindernis, um nicht direkt mit dem Rezept für das Roggen-Knäckebrot mit Kümmel zu beginnen.
Liebe Grüße
Sigrid

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