Beerenstarker Josta-Schoko-Eierlikör-Guglhupf

Beerenfrüchte haben Potential!

by Madam Rote Rübe

Ein paar gute Zutaten, etwas Liebe und viel Inspiration, mehr braucht es kaum für einen selbstgemachten köstlichen Josta-Guglhupf.

Es gibt reichlich gute Gründe, Kuchen selbst herzustellen: Die Befriedigung, die Familie am Nachmittag zu verwöhnen und zwar mit einem besonderen Kuchen, den es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt; der herrlich schmeckt, ungetrübt von versteckten Zutaten; eine sparsame Hauswirtschaftsführung und in Familie Rübe´s Fall kommt noch die Verwertung des kostbaren Beerenobsts im Garten hinzu.
Bestimmt kennst du noch mehr Beweggründe, die dich in die Küche flitzen lassen.

Beerenstarker Josta-Schoko-Eierlikör-Guglhupf - Madam Rote Rübe

Neugierde macht Spaß, deshalb ein Josta-Guglhupf

Mit großen Augen spitzt Madam häufig bei anderen Foodblogs hinein. Gerne lässt sie sich in ihrer Experimentierfreude inspirieren und manchmal entsteht daraus: das Top-Beeren-Kuchenrezept.
Die Tage entdeckte sie bei der lieben Ingrid vom Foodblog Auchwas einen herrlichen Jostabeeren-Eierlikör-Kuchen und dann ging es los.

Ein Rezept mit Jostabeeren, dachte sie, wie super, so manche Jostabeere hängt noch am Strauch und wartet darauf, dass sie endlich zu ihrer Vollendung geführt würde. Eierlikör, nochmals super, denn für begeisterte Eierlikörchen-Genießer steht immer ein Fläschchen von dem süffigen Getränk herum. Dermaßen motiviert, rannte sie zugleich mit einer Schüssel raus in den Garten zum Ernten.

Natürlich, zum Schluss kam ein ganz anderer Kuchen aus dem Backofen heraus, denn die Kombination mit Schoko und Haselnuss stellte sie sich ebenfalls lecker vor. Selbstverständlich steht es dir frei, ihn mit Heidelbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren zuzubereiten.
Zur Hälfte mit Vollkornmehl gebacken, war er durch die Beeren und dem Eierlikör wunderbar locker und saftig geworden, eine kleine Himmelsgabe, seeehr lecker. Oooh, und wie, so richtig zum Schwärmen.

Selbst Hansi nickte anerkennend und nahm sich gleich noch ein riesiges Stück. Dabei trank er eine große heiße Tasse Kaffee bei 30° Außentemperatur, rieb sich die Schweißperlen von der Stirn und sagte: „Eine furchtbare Wärme haben wir heute in der Wohnung.“

Bis zum letzten Krümel beförderte er in den folgenden Tagen den Jostakuchen zur Kaffeezeit in den verwöhnten Magen und genoß seinen geliebten Kaffee dazu. Wohlan, das war garantiert nicht der letzte Kuchen mit Jostabeeren.

Daher stammt das Wort Josta

Du findest die noch relativ junge Beerenzüchtung häufig in Hausgärten. Fleißige Gärtner kreuzten sie aus den Arten Schwarze Johannisbeere und Stachelbeere und vereinten die Vorzüge derselben in sie. Deshalb ist es nun möglich, die Beeren ohne Gefahr für Leib und Seele zu ernten, denn der große, widerstandsfähige Strauch wächst ohne Dornen.

Die fantasievolle Wortfindung Josta erschuf man aus den zwei vorderen Silben von Johannisbeere und Stachelbeere und die Beeren schmecken vorzüglich mit ihrem süßlich-säuerlichen, herben Aroma in Konfitüren, Säften und Gelees, ebenfalls zu herzhaften Gerichten und lassen sich auch ohne Qualitätseinbuße gut einfrieren.

Leider bekommst du die heimischen Jostabeeren kaum im Handel, höchstens auf Märkten und in Hofläden. Schade eigentlich, denn die dunkelblau-schwarzen aromatischen mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt ausgezeichneten Früchte schmecken wirklich vortrefflich in vielen Kombinationen.

Weitere leckere Beeren-Kuchen:

 

Beerenstarker Josta-Schoko-Eierlikör-Guglhupf

Zutaten für: eine hohe 22er Bundform
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

400 g Jostabeeren (oder Heidelbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren usw.)
150 g Butter
120 g Rohrohrzucker (oder 100 g geschmacksneutraler Honig)
1 TL gemahlene Vanille
1 Prise Salz
4 Eier
125 g Dinkelvollkornmehl
125 g + 1 EL Weizenmehl Typ 405
(oder insg. 250 g Dinkelvollkornmehl)
1 P. Backpulver
30 g Backkakao
70 g geriebene Schokolade
100 g gemahlene Haselnusskerne
130 ml Eierlikör (oder 150 ml Sahne-Wassergemisch)

So geht es

Butter und Eier in Zimmertemperatur verarbeiten.
Jostabeeren waschen, Blütenstände und Stiele der Jostabeeren entfernen, das funktioniert gut mit den Fingernägeln, da die Beeren verhältnismäßig weich sind oder auch mit einer kleineren Schere.
Weiche Butter mit Rohrohrzucker, Vanille und Salz schaumig rühren. Eier nach und nach unterrühren. Masse sollte sehr schaumig und locker sein.
Backpulver mit beiden Mehlsorten und Kakaopulver vermischen, durch ein Sieb aufgelockert zu der Teigmasse geben und unterrühren. Eierlikör mit der Schokolade und den gemahlenen Haselnüssen vorsichtig unterrühren. Der Teig muss weich sein und schwer und breit vom Löffel reißend fallen. Jostabeeren mit einem Esslöffel Mehl bestäuben, damit sie im Teig nicht absacken, diese nun vorsichtig unterheben.
Die Masse in eine hohe 22er Bundform, die gut ausgefettet und bemehlt wurde, geben und im vorgeheizten Backofen 60-70 Minuten bei 175°C Ober-/Unterhitze backen.
Kuchen in der Form etwa 5 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen.

Tipp:
Der Kuchen kann natürlich mit Schokoladen- oder Eierlikör-Guss verziert werden, je nach gewünschter Süße. Dieser hier ist ganz schlicht mit Kakaopulver berieselt und einigen Beeren dekoriert.

Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.

Was meinst du, hast du auch Lust bekommen, diesen beerenstarken Guglhupf nachzubacken? Du wirst ihn lieben, denn von uns bekam er alle vier Daumen.
Also, worauf wartest du noch?

Viel Spaß beim Backen und Genießen wünscht dir deine

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20 Kommentare

Ingrid -auchwas- 30. Juli 2016 - 7:06

Liebe Sigrid,
das nenne ich ein beerenstarke Kreation!. Wunderbar die Beeren so einzubringen. Der Gugl sieht nicht nur toll aus, den kann man fast schmecken. Danke für das Verlinken von meinem bescheidenem Cake. Ich habe gestern Emmermehl gemahlen und dann werde ich mal diesen Gugl in Auge fassen. Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende und sende Dir ganz liebe Grüße
Ingrid

Antworten
Madam Rote Rübe 30. Juli 2016 - 8:30

Ach, liebe Ingrid, Dein Lob freut mich besonders, vielen lieben Dank, schließlich habe ich Dir die Inspiration mit den Jostabeeren zu verdanken und mir hat Dein wunderbarer Kuchen sehr gut gefallen.
Auch Dir ein schönes, sonniges Wochenende und
einen lieben Gruß,
Sigrid

Antworten
Happy-Sonne 30. Juli 2016 - 15:49

Liebe Sigrid
Mmmhhh…. so lecker! Danke für das tolle Rezept.
Sonnige Sommergrüsse sendet Dir Yvonne

Antworten
Madam Rote Rübe 31. Juli 2016 - 6:38

Hallo liebe Yvonne,
ich dank Dir ganz lieb für Dein Lob und wünsche Dir einen sonnigen Sonntag mit viel kulinarischem Genuss.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Patce's Patisserie 31. Juli 2016 - 7:48

Dein Gugelhupf sieht wirklich zum Anbeißen aus! Da möchte ich mir direkt eins mopsen 🙂

Liebe Grüße und einen fabelhaften Sonntag Dir
Patricia

Antworten
Madam Rote Rübe 31. Juli 2016 - 13:30

Liebe Patricia,
wie lieb von Dir. Wenn der Appetit so groß ist, komm vorbei und wir klönen bei Kaffee und Kuchen.
Auch Dir noch einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Charlotta 31. Juli 2016 - 11:27

Hallo Sigrid, bei dir kann man immer wieder etwas lernen. Die Jostabeere war mir bisher gar nicht bekannt. Ich wüsste auch nicht, wo ich sie hier bekommen sollte. Allerdings ist bei deinem wunderbaren Rezept der Beeren-Spielraum sehr groß, so dass dein Kuchen bequem nachgebacken werden kann. Deine Bilder sind mal wieder die Verführung pur.
Liebe Grüße
Charlotta

Antworten
Madam Rote Rübe 31. Juli 2016 - 13:36

Bestimmt läuft die Jostabeere Dir nun öfters über den Weg, liebe Charlotta, bei Interesse: Du bekommst sie in jeder Baumschule für den Garten. Leider ist es mit den Beeren schon schwieriger. Ich freue mich, dass ich Dich mit den Bildern verführen durfte und dank Dir herzlich für Deine lieben Worte.
Einen schönen Gruß
Sigrid

Antworten
Elsa Spirellis Allerlei 31. Juli 2016 - 12:26

Josta klingt ja wirklich sehr interessant. Ein cooler Name auf alle Fälle und dein Kuchen sieht umwerfend aus….so ein kleines DStück würd ich ja jetzt schon gern naschen 😉

Ganz liebe Grüße
Elsa

Antworten
Madam Rote Rübe 31. Juli 2016 - 13:39

Glaube mir, liebe Elsa, ich auch, leider ist kein einziger Bissen übrig. Solltest Du Dich jedoch dafür entscheiden, ihn doch mal mit mir vernaschen zu wollen, dann backe ich ihn ganz frisch für uns.
Auch Dir einen lieben Gruß
Sigrid

Antworten
Grimmskram 31. Juli 2016 - 15:20

Hallo Sigrid,
ich bin gerade auf deinen wundervollen Blog gestoßen und komme aus dem Stöbern gar nicht mehr raus. Tolle Rezepte und tolle Fotos! Da werde ich bestimmt ganz viel davon ausprobieren. Dann habe ich entdeckt, dass du ein Buch bei pala veröffentlicht hast. Witzig, ich bin bei dem gleichen Verlag. Da muss man sonntags erst im Internet stöbern, um sich "kennen zu lernen". Wenn du Lust hast, schau doch mal bei mir vorbei: http://www.grimmskram.net
Liebe Grüße
Jutta

Antworten
Madam Rote Rübe 31. Juli 2016 - 18:14

Hallo Jutta,
das ist mal eine Überraschung, natürlich schau ich bei Dir vorbei, ich freue mich darauf. Vielen Dank für Dein liebes motivierendes Kompliment, wie schön, dass Dir mein Baby so gut gefällt. Es macht halt Spaß und das ist das Wichtigste.
Liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Kochen mit Diana 1. August 2016 - 16:22

Liebe Sigrid, wieder mal was gelernt. Von Jostabeeren habe ich noch nie was gehört, geschweige probiert. Aber zum Glück kann man ja noch andere Beerenarten nehmen um deinen leckeren Gugelhupf zu backen.
LG, Diana

Antworten
Madam Rote Rübe 2. August 2016 - 7:01

Liebe Diana,
ja, da bist Du völlig frei, was die Beeren anbetrifft, such Dir raus, was Du liebst. Lecker schmeckt er garantiert.
Ganz liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Heide H. 2. August 2016 - 22:56

Hallo Sigrid,
ich habe hier noch rote Johannisbeeren herumfliegen die ich in einem tollen Kuchen verwerten wollte, jetzt hab ich ihn gefunden und morgen wird er gemacht. Danke für das Rezept! Jostabeeren kenne ich schon lange, habe aber leider selber auch keine. Liebe Grüße, Heide

Antworten
Madam Rote Rübe 3. August 2016 - 5:43

Liebe Heide,
das freut mich sehr, dass Dich dieses Rezept überzeugt hat und mit Johannisbeeren ist er bestimmt ebenfalls super lecker. Lass mal hören, wie er Euch geschmeckt hat, bin schon ganz gespannt darauf.
Alles Liebe
Sigrid

Antworten
Gabi Gründling 15. Juli 2017 - 19:28

Und der nächste Kommentar :-). Habe den Kuchen vorhin gebacken. In der Variante Johannisbeer – ausschließlich Dinkelmehl (habe schon länger gar kein Weizenmehl mehr im Haus) – Sahne/Milch-Gemisch (ich mag keinen Eierlikör). Auch dieser Kuchen: superlecker! Fluffig und schokoladig. Ich werde morgen was mit zum Lauftreff nehmen und unsere fleißigen Sonntagsläufer damit verwöhnen.

Antworten
Madam Rote Rübe 16. Juli 2017 - 6:59

Liebe Frau Gründling,
genau richtig zum sonntäglichen Kaffeetrinken, die fleißigen Sonntagsläufer können sich glücklich schätzen, von Ihnen so verwöhnt zu werden. Natürlich freue ich mich wieder ganz dolle, dass der Kuchen bei Ihnen soooo gut angekommen ist. Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.
Einen schönen Tag und liebe Grüße
Sigrid

Antworten
Anne 8. August 2022 - 14:53

Liebe Sigrid, ich hab wie so oft Deine Rezepte durchforstet auf der Suche nach Abwechslung auf unserem Kaffeetisch. Dieser Kuchen las sich verlockend. Aus Mangel an Jostabeeren hab ich Heidelbeeren und für die Säure rote Johannisbeeren genommen. Es hat wunderbar funktioniert und es ist ein wunderbar saftiger und herrlich schokoladig schmeckender Kuchen geworden. Ich mag es, immer wieder neue Rezepte auszuprobieren, bin immer gespannt, wie mein Mann reagiert, der doch etwas konservativer mit Essen aufgewachsen ist als ich und auch nicht so experimentierfreudig ist. Ich finde, es sollte nie langweilig auf dem Teller werden. Zumal wenn man im Sommer aus dem vollen Schatz der Natur schöpfen kann. Hab wie immer tausend Dank für Deine Freigiebigkeit und Deine köstlichen Ideen !
Herzlich,
Anne

Antworten
Madam Rote Rübe 8. August 2022 - 14:58

Liebe Anne,
ich bin sehr glücklich, dass dieser Kuchen zu Deiner Zufriedenheit funktioniert hat und er Euch geschmackt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Heidelbeeren und rote Johannisbeeren super lecker dazu passten. Hab herzlichen Dank für Deine schöne Rückmeldung und ich wünsche Dir noch ganz viel Inspiration hier auf dem Blog.
Mit sonnigen Grüßen
Sigrid Schimetzky

Antworten

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