Diese befriedigende Mangold-Möhren-Pfanne mit Gerste ist ein herzhaftes würziges Gericht. Es schmeckt sowohl heiß aus der Pfanne, wenn wir etwas Wärmendes mögen, wie auch abgekühlt auf Zimmertemperatur an Sommertagen, an denen Erfrischung not tut. Es ist enorm, was solch ein Klecks griechischen Joghurt-Dip mit einer aromatischen Gemüsepfanne macht. So manche Aromen wie Kümmel und Kreuzkümmel, Chili, Knoblauch und Zitronensaft werten sie zu einem fantastischen, delikaten Festmahl auf.
Du wirst erstaunt sein, wie perfekt die Gerste zu einem rustikalen Gericht wie diesem passt.
Mangold-Möhren-Pfanne mit Gerste, die Wohlfühlpfanne
Am besten bereitest du die Gerstenkörner vorher zu. Es schadet nicht, wenn sie am Tag vorher oder einige Stunden zuvor gekocht werden, so können sie in Ruhe ausquellen. Griffbereit lässt sich die Pfanne dann einfach und schnell zubereiten.
Gerste gibt es vorwiegend im Handel als Graupen, mit denen das Rezept ebenfalls funktioniert. Sie sind zwar schneller gar, allerdings greife ich dennoch lieber zu den Vollkorn-Getreidekörnern, die nicht bearbeitet wurden. Sie schmecken wunderbar nussig, sind voller Nährstoffe, reich an Ballaststoffen und halten herrlich lange satt. Leider werden sie völlig unterschätzt.
Die Lieblinge aus dem Garten
Letztes Jahr verwendete ich ganz stolz meinen bunten Mangold und die bunten Möhren aus unserem Garten für dieses Gericht, dieses Jahr wuchert der bunte Mangold wieder wie verrückt. Es macht riesig Spaß, ab und an andere Gemüsesorten auszuprobieren, vor allem die bunten tun es mir an. Alles reift auf einmal heran, das Ganze fühlt sich plötzlich im Einklang mit der Jahreszeit an.
Kleine Veränderungen beleben
Zu dieser Mangold-Möhren-Pfanne mit Gerste inspirierte mich das Rezept Kichererbsenpfanne mit Joghurt in „Genussvoll vegetarisch“ von Yotam Ottolenghi. Neben einigen Veränderungen wie die Zugabe von Zwiebel, Chili und Kreuzkümmel kommt hier noch anstelle von Kichererbsen Gerste hinein, die mir so sympathisch ist, weil sie in unseren Breitengraden angebaut wird.
Außerdem verzichtete ich auf ein extra Blanchieren des Mangolds, der durfte gleich mit in die Pfanne. Wenn dir allerdings die Farben deines Mangolds wichtig sind, dann blanchiere die Stiele fünf Minuten, sowie weitere drei mit den dazugegebenen Blättern. Nach dem Abgießen schrecke alles mit eiskaltem Wasser ab. Auch bei älteren Exemplaren, die geschmacklich strenger schmecken, lohnt sich dieser Vorgang. Nachdem eventuelle Fäden entfernt werden, flitzt der so vorbereitete Mangold nach dem Blanchieren lediglich für wenige Minuten zu den Möhren in der Pfanne.
Weitere Lieblings-Pfannen-Rezepte:
- Pfannengeröstete Möhren mit Apfel und Zimthonig
- Brokkoli Pad Thai-Pfanne, tradionelles Nudelgericht mit Eier
- Möhren-Spinat-Pfanne nach katalanischer Art
- Blumenkohl-Gemüsepfanne mit Curry
- Pak Choi-Gemüsepfanne mit Brokkoli, grünen Bohnen und Mie-Nudeln
Zutaten
140 g Gerstenkörner
420 g Wasser
2 EL Olivenöl
1 TL Kümmelsamen
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
2 rote Zwiebeln, halbiert, in Streifen geschnitten
350 g Mangoldstiele, in 1 cm breite Streifen geschnitten
400 g Möhren, in längliche ¾ cm Stücke geschnitten
1 Stück rote Chilischote, gehackt
Meersalz
100 g Mangoldblätter, in 2 cm breite Streifen geschnitten
60 ml Gemüsebrühe
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
2 EL Zitronensaft
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 EL glatte Petersilie, fein gehackt
Zum Servieren:
150 g griechischer Naturjoghurt
1 EL Olivenöl
So geht es
Gerstenkörner mit Wasser aufsetzen und aufkochen, abgedeckt auf niedriger Temperatur etwa 1 Stunde köcheln lassen. Die Platte ausschalten und die Gerste noch 15 Minuten ziehen lassen. Das Wasser sollte völlig aufgesaugt und die Gerste gar sein.
In einer großen Pfanne Olivenöl erhitzen, Kümmelsamen, Kreuzkümmel und Zwiebeln hineingeben und kurz anbraten. Mangoldstiele und Möhren hinzufügen, salzen und bei mittlerer Temperatur 10 Minuten unter gelegentlichen Wenden braten. Nach 5 Minuten Chili unterheben.
Mangoldblätter und Gemüsebrühe hinzufügen und alles weitere 10 Minuten garen. In den letzten Minuten die Gerste miterhitzen. Schließlich Knoblauch und Zitronensaft dazugeben und eventuell mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.
Joghurt salzen, pfeffern und mit Olivenöl verrühren. Zum Servieren als Klecks mittig auf eine Portion Gemüse geben, den Joghurt mit schwarzen Pfeffer aus der Mühle bestreuen und mit Olivenöl beträufeln.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Diese Mangold-Möhren-Pfanne ist der klare Beweis: Körner machen erfinderisch! Ich persönlich liebe Körnergerichte aller Art. Wenn sie mit wunderbar aromatischen Mitspielern in eine Pfanne springen, dann kann das nur gigantisch gut schmecken. Hmmm, was für eine unglaubliche Geschmacks-Bombe!
Viele Grüne-Daumen-Garten-Grüße
10 Kommentare
Liebe Sigrid, deine Pfannengerichte sind ein Traum. Es stimmt, sie sind auch lauwarm oder kalt ein wunderbares Gericht, besonders bei dieser Hitze. Ich denke mir, sie lassen sich auch gut aufbewahren auf den nächsten Tag, wenn sie nicht schon vorher verschlickt werden.
Danke für die Rezepte und lieben Gruß
von Irmi
Vielen Dank, liebe Irmi,
oh ja, ich liebe Pfannengerichte, du hast recht, sie sind überaus praktisch – vor allem in dieser Jahreszeit, wenn ein Joghurt-Dip dabei ist, und ganz klar, im Kühlschrank halten sie sich noch bis zu zwei Tagen.
Sei herzlichst gegrüßt
Sigrid
Wer da voll dabei ist, kannst du dir sicher denken, ja richtig, ich.
Gerste Daumen hoch.
Liebe Grüße,
Jesse-Gabriel
Das kann ich mir gut vorstellen, dass das hier genau deinen Geschmack trifft, lieber Jesse-Gabriel.
Gerste und Mangold sind aber auch das Feinste vom Feinsten.
Allerbeste Grüße
Sigrid
Wir haben wirklich einen ganz ähnlichen Geschmack – die Gemüsepfanne von Ottolenghi habe ich letzte Woche gekocht und für gut befunden. Natürlich werde ich auch deine Version probieren. Übrigens hatte ich zum ersten Mal auch das Kochwasser der Kichererbsen verwendet und eine Schokomousse gemacht. Ich war so erstaunt wie gut es funktioniert hat und geschmacklich war es sehr nah an einer echten Mousse. Kochst oder backst du mit Aquafaba? Liebe Grüße an dich, Caroline
Das ist aber jetzt wirklich witzig, liebe Caroline,
so ein Zufall. Sicherlich liegt es am gemeinsamen Geschmack, sonst wärst du hier nicht so fleißig dabei, was mich immer wieder freut.
Du hast mich jetzt total neugierig auf das Kochwasser der Kichererbsen gemacht. Ich las diese Verwendung zwar bereits häufig, aber drangetraut habe ich mich noch nie. Das muss sich unbedingt ändern.
Sonnige Grüße
Sigrid
Muss du unbedingt, mit Aquafaba – Kichererbsen Wasser kann man wirklich tolle und auch schmackhafte Sachen zaubern.
Wenn du welches aus einem Glas – oder einer Dose – Kichererbsen verwenden solltest, dann etwas experimentieren, nicht alle lassen sich gut aufschlagen und der Geschmack ist auch nicht bei allen wirklich toll.
Grüße,
Jesse-Gabriel
Aha, gut dass du diesen Tipp weitergibst, lieber Jesse-Gabriel, hab vielen Dank.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Kichererbsen-Wasser aus selbstgekochten Kichererbsen zu bevorzugen, bei den gekauften muss ich probieren, ob sie mir schmecken.
Perfekt, das werde ich berücksichtigen.
Liebe Grüße
Sigrid
Das hört sich aber auch lecker an. Ich mag fast alles mit Joghurt.
Ich habe allerdings immer nur so Phasen wo ich neues ausprobiere.
Deines werde ich auf jeden Fall mal testen.
LG heidi
Vielen Dank, liebe Heidi,
wie schön, dass Dich dieses Gericht anspricht, ich bin gespannt, wie es Dir schmecken wird. Ich finde auch, dass Joghurt immer einen herrlich erfrischenden Touch zu allen Gerichten hinzufügt. Sogar zu pikanten Gerichten.
Liebe Grüße
Sigrid