Es gibt Kuchen, die sind wie alte Freunde, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Man trifft aufeinander und alles ist sofort wieder vertraut und heimelig. Du weißt, dass sie jederzeit an deinem Tisch willkommen sind und freust dich bereits auf das nächste Treffen. So geht es dir höchstwahrscheinlich auch mit diesem Mandel-Vollkornkuchen mit Birnen. Seine weiche, zarte Textur, die frischen, süßen Birnenviertel und der Hauch von Zimt werden dich nach nur einem Bissen überraschen, zudem die drübergestreuten Mandelblättchen einen schönen Crunch schenken.
Wenn du dann noch frisch geschlagene Sahne dazu reichst, wird alles ziemlich fantastisch werden. Denn das ist der Moment, wo du denkst, solch ein Treffen muss unbedingt bald wiederholt werden.
Italienischer Mandel-Vollkornkuchen mit Birnen
Einen ähnlichen Kuchen mit frisch gemahlenen Mandeln gibt es bereits auf dem Blog, den Mandel-Vollkornkuchen mit Zwetschgen oder „Moelleux of Summer Fruits“. Er ist kinderleicht, denn hier kommt weder ein Mixer noch eine Küchenmaschine zum Einsatz. Mit einem Teigspatel verrührst du lediglich alles nach und nach in einer Schüssel. Total easy!
Bei dem italienischen Mandel-Vollkornkuchen mit Birnen geht es etwas langsamer zur Sache, hier werden zuerst Butter, Honig und Eier cremig geschlagen, bevor die Mandel-Mehl-Masse hinzugefügt wird. Beide Zubereitungsarten sind hervorragend geeignet, um einen fantastischen Kuchen aus dem Ofen zu ziehen. Beide können sowohl mit Zwetschgen als auch mit Birnen gebacken werden. Saftig und locker schmecken sie hervorragend. Die Franzosen, wie auch die Italiener haben es drauf!
Falls sich überraschend Besuch ansagt oder ein schneller Sonntagskuchen erwünscht ist, ziehe ihn in Betracht. Denn solch ein italienischer Mandel-Vollkornkuchen mit Birnen backt sich super schnell, bereits nach fünfunddreißig Minuten Backzeit darf er abkühlen. Je frischer du ihn isst, umso besser.
Du liebst Birnenkuchen? Dann schau mal hier hinein:
- Birnen-Schmand-Kuchen mit Dinkelvollkorn
- Birnen-Vollkorn-Tarte mit Camembert, Thymianhonig und Walnüssen
- Birnen-Vollkorn-Tarte mit Mandelcreme
- Birnen-Zwiebel-Schmalz, vegetarisch
- Biskuit-Gugelhupf mit Birnen und Dinkelvollkorn
- Feine Kartoffelsuppe mit karamellisierter Birne
- Marmor-Vollkornkuchen mit Birnen
Zutaten
100 g Butter
120 g milder Honig
3 Eier
90 g Dinkelvollkornmehl
120 g Mandeln, gemahlen
2 TL Weinstein-Backpulver
1 Prise Meersalz
3 reife Birnen
1 EL Zitronensaft
30 g Mandelblättchen
Sonstiges:
Butter und Semmelbrösel für die Springform
1B. Schlagsahne zum Servieren
So geht es
Springform mit Butter einfetten und mit einigen Semmelbrösel ausstreuen.
In einer Schüssel das Dinkelvollkornmehl mit den gemahlenen Mandeln, Weinstein-Backpulver, Zimt und Salz vermischen.
Die Butter mit einem Mixer oder in der Schüssel einer Küchenmaschine weißcremig verrühren. Den Honig hinzufügen und weiterschlagen. Die Eier nacheinander dazugeben, immer erst eins gründlich unterrühren.
Dann die Mehlmischung mit dem Mixer auf niedrigster Stufe kurz einarbeiten.
Den Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze aufheizen.
Den Teig in die vorbereitete Springform einfüllen und die Oberfläche glätten.
Die Birnen schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und mit Zitronensaft beträufeln. Die Birnenviertel mit dem dünnen Ende zur Mitte hin, seitlich nebeneinander im Kreis legen, dabei einen Zentimeter Abstand zum Außenring der Form lassen. Die Früchte ein wenig in den Teig eindrücken, die Mandelblättchen darüber streuen.
Im vorgeheizten Ofen im mittleren Bereich etwa 35 Minuten goldbraun backen, bis ein in die Mitte des Kuchens gesteckter Holzspieß ohne anhaftende Teigreste sauber herauskommt.
In der Form auf einem Kuchenrost abkühlen lassen, dann ein Messer um die Außenseite des Kuchens führen und Ring und Boden vorsichtig entfernen.
Sahne mit Honig steif schlagen und zu dem Mandel-Vollkornkuchen mit Birnen servieren.
Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.
Die Lust auf Kuchen ist da? Dann nichts wie ran an dieses super einfache und gelingsichere Rezept. Lass es dir gut schmecken.
Liebe Grüße aus der süßen Ecke
14 Kommentare
Liebe Sigrid, tolles Vollkorn-Rezept. Und lecker für den Herbst mit frischen Birnen, kann ich mir gut vorstellen. Lasst es euch schmecken. herzliche Grüße von Irmi
Vielen Dank, liebe Irmi,
oh ja, es ist ein Herbstkuchen durch und durch.
Mit sonnigen Grüßen
Sigrid
Dinkelvollkorn, Honig, Mandel + Birnen sind aber auch ein tolle Kombination.
Was ich mir auch richtig toll vorstellen kann ist, wenn man statt der gehobelten Mandeln eine Haferpflocken Florentiener Masse auf den Kuchen gibt.
z.B.:
1/8 l Milch
100 g Honig
100 g Butter oder Margarine
100 g kernige Haferflocken
(30 g Orangeat
30 g Zitronat) muss nicht
100 g gehackte Mandeln
Milch, Honig und Butter/Margarine in einem Topf ca. 4 Minuten köcheln. 1 EL Fett in einer Pfanne erhitzen und die Haferflocken darin rösten. Orangeat und Zitronat hacken. Mit Haferflocken und Mandeln in die Honigmilch rühren. Mit Frischhaltefolie abdecken und für eine Stunde kühl stellen bzw bis die Masse nicht mehr heiß ist.
Die Masse auswallen und in Größe des Kuchen ausstecken, 15 – 20 Mintuten bevor der Kuchen fertiggebacken ist, auf den Kuchen geben.
Liebe Grüße,
Jesse-Gabriel
P.S.: Der Kuchen klappt ganz sicher auch als Kürbiskuchen, anstelle der Birnenspalten, Kürbisspalten verwenden.
Musste ich in der Schule lernen.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Bestimmt der eine oder der andere auch.
Oh ja, ich kenne es auch, es ist ein wundervolles Gedicht und passt so schön zu dem Bild mit dem Birnbaum. Was für eine Freudenbotschaft an die Herbstzeit, danke, dass du es uns allen wieder zur Erinnerung gebracht hast.
Lieber Jesse-Gabriel,
dein Rezeptvorschlag klingt zu gut, um wahr zu sein, vielen Dank. Er ist zwar etwas aufwendiger, aber er gibt dem Kuchen eine besondere Note – solch eine Florentiner Masse schmeckt einfach göttlich.
Liebe Grüße
Sigrid
Herrlich! Dieser Birnenbaum ist eine Augenweide! Genauso wie dein Kuchen, ich speicher ihn mir gleich ab, denn die Birnen in meinem Biokistl wollen immer sofort (sofort!) verarbeitet werden, sonst reagieren sie gleich mit Matsch und braunen Flecken, diese Sensibelchen 😉
Alles Liebe zu dir!
Maria
Vielen Dank, liebe Maria,
hmmm, ich sehe förmlich deine Biokiste mit den feinen Birnen vor mir. Lasst euch den Kuchen gut schmecken.
Sonnige Herbstgrüße
Sigrid
Oh ja was für ein ansprechendes Rezept .
Das ist genau mein Fall :)) Ich liebe diese
Jahreszeit die hat wirklich viel zu bieten .
LG heidi
Liebe Heidi,
das freut mich sehr, hab vielen Dank. Der Herbst ist für mich auch immer wie ein wundervolles Füllhorn der Natur, das sich über uns ergießt.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
der Kuchen war sehr schnell zubereitet (… was auch manchmal sein muss) und hat uns richtig gut geschmeckt. Das war nicht das letzte Mal, dass er bei mir in den Ofen gewandert ist.
Ich hatte so viele Birnen in diesem Jahr, dass ich sie sogar gedünstet und eingefroren habe.
Die dann aufgetauten Birnen lassen sich für diesen Gaumenschmaus ebenfalls verwenden.
Vielen Dank für Dein Rezept und herzliche Grüße aus Hessen 🙂 Jutta
Sehr gerne, liebe Jutta,
auch Dir vielen Dank für Deine schöne Rückmeldung, super, dass dieser Kuchen Euch überzeugt konnte. Da kann ja der Winter kommen, wenn Dein Vorrat so gut mit Birnen gefüllt ist. Birnenkompott ist ja auch etwas ganz Feines.
Es sendet Dir herbstliche Grüße nach Hessen
Sigrid
Ein ganz wunderbares Rezept. Ich habe Äpfel verwendet, da unsere Birnen noch etwas Zeit brauchen.
Hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Vielen Dank
Liebe Karo,
das freut mich sehr, hab vielen Dank für deine nette Rückmeldung. Wie schön, dass dieser Kuchen mit Apfel genauso gut schmeckt wie mit Birnen.
Liebe Grüße über den Regenwolken hinweg
Sigrid